Die 90-jährige energische Maxine ist aus dem Seniorenheim ausgebüxt, um ihr Ableben selbstbestimmt zu regeln. Der schüchterne Student Alex hat Liebeskummer und braucht frischen Wind. Das Schicksal führt sie über ein Mitfahrportal zusammen. In einem uralten Twingo brechen sie zu einer Fahrt durch Frankreich nach Brüssel auf. Als Maxine von der Polizei gesucht wird, beginnt ein atemloses Abenteuer - mit Blick auf die grandiose Vielfalt des Lebens.
Von dem Cover war ich überrascht, weil die Farben digital anders dargestellt werden. Der Roman lässt sich sehr schnell lesen, was nicht zuletzt auch an der relativ großen Schriftgröße liegt.
Es geht um ...
Von dem Cover war ich überrascht, weil die Farben digital anders dargestellt werden. Der Roman lässt sich sehr schnell lesen, was nicht zuletzt auch an der relativ großen Schriftgröße liegt.
Es geht um Alex, einen depressiven jungen Mann und Maxine, eine betagte Dame, die die aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte. Beide möchten aus unterschiedlichen Gründen nach Belgien fahren und über die Mitfahrzentrale finden sie zueinander. Die beiden tun sich gegenseitig gut und ergänzen sich.
Zoe Brisbys Schreibstil führt den Leser locker und flüssig durch das Buch. Die Situationen sind komisch beschrieben worden, zumeist nicht allzu albern. Ich fühlte mich gut unterhalten. Sie hat mit ihrem Roman “Reise mit zwei Unbekannten“ nichts erschaffen, das es nicht schonmal gegeben hätte. Auch dass die witzigen Stellen auf etlichen Klischees aufgebaut waren, störte nicht. Brisby hat alles humorvoll und charmant beschrieben und diese Leichtigkeit wirkte sich gewinnbringend auf den Roman aus- ebenso wie Maxines Figur, ohne die dieses Buch weniger lesenswert wäre!
Allerdings störte mich die Häufung an Recherche- und Logikfehlern und ich blieb nach Beendigung der Lektüre enttäuscht zurück. Die Autorin hätte es geschickter und logischer lösen können. (Da ich nicht spoilern möchte, kann ich die Beispiele nicht anbringen.)
Wenn man hie und da bereit ist, beide Augen zuzudrücken und nicht auf Authentizität beharrt, kann man mit diesem Buch viel Spaß haben.
"Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby ist ein Roadtrip mit zwei sehr unterschiedlichen Hauptpersonen. Diese beiden lernen sich per Zufall durch eine Mitfahrzentrale kennen.
Alex ist ein junger Mann, ...
"Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby ist ein Roadtrip mit zwei sehr unterschiedlichen Hauptpersonen. Diese beiden lernen sich per Zufall durch eine Mitfahrzentrale kennen.
Alex ist ein junger Mann, der depressiv ist, Liebeskummer hat und irgendwie zu vorsichtig ist, um sein Leben so richtig genießen zu können. Maxine ist eine rüstige alte Dame, die ihr Leben in vollen Zügen genossen und in Herz und Kopf jung geblieben ist. Sie flüchtet aus einem Altersheim und möchte damit über ihr Lebensende selbst entscheiden.
Diese beiden sind nun zusammen in einem kleinen Auto auf einer längeren Fahrt nach Brüssel unterwegs. Wie sie sich dabei gegenseitig beeinflußen, sich helfen, einander aufbauen ist an sehr vielen Stellen zum schmunzeln. Es gibt hier wirklich sehr viele Stellen voller Humor und Situationskomik, die mich dann irgendwann wegen einiger Wiederholungen aber schon nervten.
Andrerseits bietet das Buch auch sehr viele ernste Themen, zum drüber nachdenken und vor allem drüber reden an. Es geht hier um Lebensfreude, Alzheimer, Depressionen, die Zustände in Altersheimen, Adoptionen, Sterbehilfe, Entführung und noch so einiges mehr. In meinen Augen wurde davon schon etwas zuviel in ein einziges Buch gelegt, hier wäre weniger mehr gewesen. Durch die Fülle der Aktionen wurden einige davon schon unglaubwürdig.
Der Schreibstil ist locker und voller Humor, es gibt viele Dialoge und auch Wiederholungen, es läßt sich sehr gut lesen.
Das Buch trägt eine große Botschaft für die Freude am Leben in sich und sehr wichtig finde ich auch die Botschaft, wie sich Jung und Alt, die Generationen sich gegenseitig helfen und unterstützen können. Mir hat diese Verbundenheit der beiden sehr gut gefallen und wie sie sich gegenseitig aus einer Krise halfen.
Alex ist trotz bester Vorbereitung bei einem Mädchen abgeblitzt, er kann dies schlecht verarbeiten und bekommt prompt die Diagnose Depression von seinem Arzt. Zur Ablenkung plant einen Trip nach Brüssel. ...
Alex ist trotz bester Vorbereitung bei einem Mädchen abgeblitzt, er kann dies schlecht verarbeiten und bekommt prompt die Diagnose Depression von seinem Arzt. Zur Ablenkung plant einen Trip nach Brüssel. Aus Kostengründen bietet er einen Platz in seinem alten Twingo über die Mitfahrzentrale an. Der Mitfahrer Max stellt sich als die über 90-jährige Maxine heraus, die dem streng reglementierten Seniorenheim entfliehen will, um in Brüssel Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.
Die beiden so unterschiedlichen Reisenden beschnuppern sich argwöhnisch und schließen schließlich Freundschaft. Jeder möchte dem anderen behilflich sein: Alex möchte Max neuen Lebensmut schenken und sie von ihrem Vorhaben abbringen. Max möchte Alex aufrichten, selbstbewusster und offener machen, damit er das Leben genießen kann. Aus unerfindlichen Gründen glaubt die Polizei, Alex hätte Max entführt, um ihr in seinem Wahn etwas anzutun. Die Medien springen auf die Falschmeldung mit großem Spektakel an und heizen die Stimmung mit Berichten und Interviews der Heimleiterin, Alex Eltern und der Angebeteten weiter an.
Auf unauffälligen Nebenstraßen versuchen die Beiden unertappt voranzukommen, lassen sich dabei gerne spontan treiben und ablenken und werden so in absurde Situationen verstrickt, durch die sie immer wieder Erkenntnisse gewinnen oder die zu Gesprächen führen, die sie ihre Situation überdenken lassen.
Wichtige Themen, wie Sterbehilfe, Depression, die Situation für alte Menschen in der Gesellschaft und in Altenheimen, Erwartungshaltungen und Selbstbewusstsein werden hier thematisiert. Leider gehen sie allesamt nicht in die Tiefe. Die Depression des jungen Mannes wird durch Maxines Lebensweisheit in zwei Tagen völlig beseitigt. Ob hier die tollen Erlebnisse der zweitägigen Reise, eine Fehldiagnose oder eine Kombination dieser Umstände ursächlich war, wird nicht erläutert. Maxines Sterbewunsch wird ebenso kurz abgehandelt. Diese unausgewogene Kürze fällt insbesondere deswegen auf, weil viele andere unwesentliche Wortwitze und Umstände häufig sehr ausführlich von einem übergeordneten Erzähler erläutert werden und sich wiederholen. Dieses Palavern hat meinen Lesefluss oft gestört. Die Autorin hat hier leider Potential der sehr schönen Idee durch ihre belehrende Erzählart verschenkt. Irgendwie war es für mich nicht Halbes und nichts Ganzes: für einen ernsten Roman war es nicht tiefgründig genug, für einen humorvollen Roman nicht lustig genug.
Das Buch ließ sich durch die schrullige Art Maxines und einiger witziger Begebenheiten lesen, hat mich aber, nach der tollen Leseprobe mit den interessanten Themen, insgesamt betrachtet leider doch eher enttäuscht.
Handlung
Alex, ein junger Mann, und Maxine, eine junggebliebene 90-Jährige, finden sich über ein Mitfahrportal und treten zusammen eine Reise nach Brüssel an. Die beiden Reisenden haben unterschiedliche ...
Handlung
Alex, ein junger Mann, und Maxine, eine junggebliebene 90-Jährige, finden sich über ein Mitfahrportal und treten zusammen eine Reise nach Brüssel an. Die beiden Reisenden haben unterschiedliche Ziele: Alex will seinem trostlosen Leben entfliehen und Maxine möchte ihr Leben beenden. Auf der Fahrt lernen sich die beiden kennen und versuchen das Leben des jeweils anderen positiv zu verändern, um dadurch ihrem eigenen Leben einen Sinn zu verleihen. Diese Sinnsuche wird von einer Flucht vor der Polizei begleitet, da die Medien das Gerücht verbreiten, Alex habe Maxine entführt.
Aufbau
“Reise mit zwei Unbekannten” ist in 63 relativ kurze Kapitel gegliedert, die sich auf 416 Seiten erstrecken. Es wird abwechselnd in der dritten Person aus Alex’ und Maxines Sicht erzählt, wobei die Perspektiven teilweise abschnittsweise wechseln und auch ab und zu Perspektiven von Nebencharakteren einfließen. Die Mehrheit der Kapitel begleiten die beiden Protagonisten, sieben Kapitel behandeln die Meldungen bezüglich der angeblichen Entführung sowie SMS von den Angehörigen der Protagonisten.
Charaktere
Alex wurde von einem desinteressierten Arzt eine mittelschwere Depression diagnostiziert. Alex führt das Scheitern seines Lebens darauf zurück, dass sein Schwarm seine Gefühle nach einer kurzen Unterhaltung nicht erwidert hat. Er ist beeinflussbar, schüchtern und ängstlich, wenn es um den Kontakt mit anderen Menschen geht. Er interpretiert fortlaufend nichtssagendes Verhalten anderer Menschen und führt das auf sich zurück - jemand streift ihn beispielsweise mit einem Blick und Alex’ Gehirn spinnt daraufhin sofort eine Geschichte, dass diese Person ihn umbringen möchte oder komisch findet. Er handelt dann nach diesen Interpretationen. Er hat kein Selbstbewusstsein und wertet sich selbst ab. Alex scheint aber auch belesen, gebildet und einfühlsam zu sein.
Maxine hat sich selbst die Diagnose Alzheimer verpasst und möchte Sterbehilfe in Brüssel beantragen. Sie ist der trostlosen Gefangenschaft des Altersheims entflohen, um wenigstens ihren Tod selbst bestimmen zu können. Maxine ist voller Lebensweisheiten, teilweise erkennt sie die Realität klar und präzise, dann wiederum ignoriert sie sie und versteckt sich hinter schlagfertigen Sprüchen. Auch sie neigt zum Fantasieren, aber hängt den Fantasien nicht so nach, wie Alex dies tut. Maxine hatte ein bewegtes Leben und versucht nun, Alex ein paar ihrer Erlebnisse und Erkenntnisse mitzugeben; dabei geht sie nicht immer sehr einfühlsam, aber dennoch wirksam vor. Sie ist im Kopf jung geblieben, ignoriert ihr Alter konstant und überrollt Alex regelmäßig mit ihrem Humor und Esprit, was zu dem ein oder anderen Schlagabtausch der beiden führt.
Eigene Meinung
Das Miteinander der beiden Protagonisten ist durchaus amüsant und man kann als Leser die Veränderung von Alex und Maxine beobachten, während sie sich in der Gesellschaft des jeweils anderen befinden. Der Humor ist teilweise repetitiv und überzogen, kommt aber beim ersten Mal durchaus an. Einige von Maxines Lebensweisheiten kann man sich zu Herzen nehmen, sie werden authentisch verpackt, andere Weisheiten kamen allerdings sehr platt rüber. (Alex traut sich Autoscooter zu fahren und wird angefahren, das führt zu der Erkenntnis: “Das war also das Leben: Man steckte ein und machte weiter?”). Die Entführungsgeschichte war für mich zu konstruiert und der Roman hätte auch ohne diese kaum relevante Einstreuung funktioniert. Die “Diagnosen” der beiden waren ebenfalls fehl am Platz: Alex wirkt auf mich wie ein junger Mann, der noch auf der Suche nach sich selbst ist und nicht genau weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. So wird er beschrieben und das hätte vollkommen gereicht. Man hätte ihm nicht den Stempel Depression aufdrücken sollen, um dann dieses Thema gar nicht zu behandeln oder zu erklären. Zudem wirkt es so, als wäre Alex nach etwas mehr als einem Tag mit Maxine von seiner Depression geheilt. Fazit: Wenn man das Buch nicht allzu ernst nimmt, ist es ein netter Zeitvertreib mit lustigen Momenten und einigen Lebensweisheiten. Für mich war es allerdings kein Buch, das sehr lange in meinem Gedächtnis bleiben wird.
Eine junggebliebene Neunzigjährige möchte nicht weiter im Altersheim versauern und nimmt Reis aus. Über eine Mitfahrzentrale lernt sie den Student Alex kennen und ihre gemeinsame Reise nach Brüssel beginnt. ...
Eine junggebliebene Neunzigjährige möchte nicht weiter im Altersheim versauern und nimmt Reis aus. Über eine Mitfahrzentrale lernt sie den Student Alex kennen und ihre gemeinsame Reise nach Brüssel beginnt.
Die Idee dieser Geschichte hat mich gleich begeistert. Die lebenserfahrene Rentnerin und der junge Student, dem das Selbstbewusstsein fehlt machen sich zusammen auf eine gemeinsame Reise, die voller unfreiwilliger Abenteuer steckt.
Der Schreibstil ist flüssig geschrieben und es ist ein ideales Buch um abends abzuschalten. Ernste Themen wie Alzheimer, Depressionen und Sterbehilfe gemischt mit humorvollen, teils absurden Geschehnissen.
Leider waren die Geschichten für mich am Anfang der Reise etwas zu viel. Die Themen wurden schnell gewechselt und das Buch war vollgestopft mit Informationen und wechselnden Ereignissen. Die lustigen Passagen haben mich sehr zum Lachen gebracht, allerding wurden diese irgendwann so überzogen, dass ich sie nicht mehr ganz so witzig fand. Alles in allem waren einige Dialoge sehr lang und Teile davon wurden auch immer wieder angesprochen, weshalb ich diese dann sehr schnell nur noch überflogen habe, da ich mich beim Lesen etwas gelangweilt habe.
Mein Fazit fällt gemischt aus. Nett zu lesen aber meine Erwartungen waren definitiv höher, weshalb ich etwas enttäuscht war.