Thomas Wörtche (Herausgeber), Karl-Heinz Ebnet (Übersetzer)
Kleine Flunkerei, große Wirkung: Weston Kogi kommt nach langen Jahren in England zur Beerdigung seiner Tante nach Alcacia, Westafrika, zurück und macht den Fehler, sich ein bisschen aufzuspielen und die Leute glauben zu lassen, er sei in London ein Police Detective. Ist er aber nicht, nur Wachmann in einem Einkaufszentrum. Er wird von zwei rivalisierenden Rebellengruppen mehr oder weniger gezwungen, den Mord an einem Konsenspolitiker aufzuklären, bzw. den Mord jeweils der anderen Rebellengruppe anzuhängen. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch der brutale Geheimdienst der korrupten Regierung ein. Und Kogi muss nun sehen, wie er alle gegeneinander ausspielt und einigermaßen heil aus der Nummer herauskommt …
Das Cover und die Gestaltung gefallen mir gut und sind sehr passend. Das Buch ist ein wilder Ritt durch das Leben der Hauptperson Weston Kogi, die verwoben ist mit der Geschichte seines afrikanischen Herkunftslands ...
Das Cover und die Gestaltung gefallen mir gut und sind sehr passend. Das Buch ist ein wilder Ritt durch das Leben der Hauptperson Weston Kogi, die verwoben ist mit der Geschichte seines afrikanischen Herkunftslands - zwischen Aufstand und Bürgerkrieg, Einschränkungen im täglichen Leben und liebenswerten wie abschreckenden Personen.
Das war mein erster Thriller, der in Afrika spielt und ich bin angenehm überrascht. Viele Details sind für uns als Europäer ungewöhnlich und sicher teilweise erschreckend, aber irgendwie kommt es glaubwürdig rüber. Das Buch war nie langweilig, immer ging es schnell voran und ich war tagelang super unterhalten. Wer mal etwas Neues lesen möchte, sollte zu diesem Buch greifen. Kompliment auch an den Übersetzer: der Thriller liest sich flüssig und war sicher nicht einfach zu übersetzen. Klare Leseempfehlung von mir!
Weston Kogi ist vor vielen Jahren aus dem westafrikanischen Land Acacia, das im Chaos versank, mit Hilfe seiner Tante geflohen. Obwohl er nie wieder dorthin zurückkehren wollte, fliegt er zur Beerdigung ...
Weston Kogi ist vor vielen Jahren aus dem westafrikanischen Land Acacia, das im Chaos versank, mit Hilfe seiner Tante geflohen. Obwohl er nie wieder dorthin zurückkehren wollte, fliegt er zur Beerdigung seiner Tante. Dort trifft er auf seine Jugendliebe Nana und Church, der ihn als Jugendlicher drangsaliert hat und heute Mitglied der Rebellentruppe Liberation Front ist. Er zwingt Weston, der von sich behauptet Kriminalbeamter zu sein, aber nur Wachmann ist, den Mord an einem beliebten Politiker aufzuklären. Dabei wird von Weston erwartet, die Schuld der rivalisierenden christlichen Volksarmee zu zuschreiben. Die wiederum setzen Weston unter Druck, das Gegenteil zu beweisen. Die Lage wird immer undurchsichtiger und Weston möchte nur noch heil zusammen mit Nana aus der Geschichte rauskommen.
Der Erzählstil des Autors hat mich von der ersten Seite an gefangengenommen. Die lapidare Sprache mit ihrer beißenden Ironie macht einfach Spaß. Dabei ist die Geschichte sehr spannend und für europäische Vorstellungen manchmal geradezu grotesk.
Weston war mich sofort sympathisch. Fast tat er mir leid, als er sich ungewollt mit den Verhältnissen in seinem Heimatland konfrontiert sieht - er, der Londoner aus langweiligen geordneten Verhältnissen. Überrascht hat mich, wie schnell er sich mit den Gegebenheiten, die von Gewalt und Korruption geprägt sind, zurecht gefunden hat und wie professionell er als Laie die Ermittlungen durchführt.
Auch seine Entwicklung vom Getriebene, Spielball der verschiedenen Machtblöcke hin zum Agierenden, der seine Vorteile zu nutzen weiß, fand ich überzeugend.
Weitere Spannung erzeugen die überraschenden Wendungen, die sowohl Weston als auch mir einiges abverlangt haben.
Das Ende habe ich so nicht erwartet, aber es passt zu Weston und der packenden Geschichte.
Der Autor hat in meinen Augen einen außergewöhnlichen Thriller geschrieben, der mich in ein für mich fremde und verstörende Welt voller Gewalt entführt . Dem stellt er Weston, einen sympathischen und empathischen Helden gegenüber, der zeigt, dass man in einer solchen Umgebung überleben kann, ohne alle Prinzipien über Bord zu werfen.
Weston Kogi, der sich in London als unterbezahlter Wachmann mehr schlecht als recht durchschlägt, kehrt zur Beerdigung seiner Tante nach Alcacia zurück, jenes von Unruhen geschüttelte westafrikanische ...
Weston Kogi, der sich in London als unterbezahlter Wachmann mehr schlecht als recht durchschlägt, kehrt zur Beerdigung seiner Tante nach Alcacia zurück, jenes von Unruhen geschüttelte westafrikanische Land, das er vor fünfzehn Jahren übereilt verlassen hat. Eigentlich sollte es nur ein kurzer Aufenthalt werden, aber dann flunkert Weston ausgerechnet gegenüber Church, dem Typen, der ihn damals in der Schule gemobbt hat, etwas von seiner angeblich steilen Karriere bei der britischen Polizei vor. Prompt verdonnert ihn Church mit ein paar Drohungen dazu, in einem Jahre zurückliegenden Attentat zu ermitteln, und als Weston widerwillig mit seinen Nachforschungen beginnt, stößt er in ein Wespennest. Bald steht er im Fokus verschiedener miteinander verfeindeter Parteien, und wenn er jemals heil aus Alcacia entkommen will, muss er mit den Wölfen heulen - oder sterben ...
Der eigentlich im Science-Fiction-Genre beheimatete britisch-nigerianische Autor Tade Thompson legt mit "Wild Card" seinen ersten Thriller vor und landet sogleich einen Volltreffer. Sein hitzeschwüler Hardboiled-Krimi steht in der Tradition früher amerikanischer Pulp-Literatur á la Dashiell Hammett und Raymond Chandler und bringt einen multikulturellen Twist in das Genre des postmodernen "crime noir". Sein Protagonist Weston Kogi, Sinnbild viriler Männlichkeit und einer gesunden Portion übersteigerten Egos, betätigt sich seinen Vorbildern gleich als fast schon stoischer Gänger zwischen den Welten, auf einem schmalen Pfad, auf dem die Grenze zwischen Moral und Gesetzlosigkeit permanent zu verschwimmen droht. Alcacia ist ein Albtraumland, in dem Brutalität und Korruption zum alltäglichen Geschäft gehören, und in dem man nur überlebt, wenn man sich den Gegebenheiten anpasst und ebenso brutal auf seine Umwelt reagiert. Das liest sich erschreckend und auch unterkühlt, weil zumindest an der Oberfläche Emotionalität nicht zum Repertoire von Weston Kogi zählt, aber Tade Thompson erschafft hier mit seltener sprachlicher Wucht ein dreckiges Verbrecher-Epos unter der sengenden Sonne Westafrikas, in dem Schlamm und Blut und Schweiß aus jeder Buchseite tropfen. Hier wird auch die Ausweglosigkeit gegenwärtiger Weltpolitik in Entwicklungsländern spürbar, die in ihrer Erlösermentalität meilenweit an den tatsächlichen Verhältnissen vorbeigeht.
Was dagegen bleibt, ist ein Roman, der einen erbarmungslosen Sog entfesselt - mitreißend, spannend und unglaublich atmosphärisch konstruiert und dabei von einer seltenen Klugheit, die sich unter einer ermatteten Abgeklärtheit erspüren lässt. Eine bewegende Sternstunde, bei der man nur hoffen kann, dass sie bald die (angedeutete) Fortsetzung findet! Leser mit einem Faible für erbarmungslos nihilistische Thriller und entsprechend starken Nerven/Mägen haben hier absolut keinen Grund, nicht zuzuschlagen - besser geht es in diesem Genre derzeit wirklich nicht.
Insgesamt ein sehr überzeugendes Buch. Das ist spannend von der ersten Seite an und hat mir sehr viel Freude bereitet. Zum Inhalt:
Kleine Flunkerei, große Wirkung: Weston Kogi kommt nach langen Jahren ...
Insgesamt ein sehr überzeugendes Buch. Das ist spannend von der ersten Seite an und hat mir sehr viel Freude bereitet. Zum Inhalt:
Kleine Flunkerei, große Wirkung: Weston Kogi kommt nach langen Jahren in England zur Beerdigung seiner Tante nach Alcacia, Westafrika, zurück und macht den Fehler, sich ein bisschen aufzuspielen und die Leute glauben zu lassen, er sei in London ein Police Detective. Ist er aber nicht, nur Wachmann in einem Einkaufszentrum. Er wird von zwei rivalisierenden Rebellengruppen mehr oder weniger gezwungen, den Mord an einem Konsenspolitiker aufzuklären, bzw. den Mord jeweils der anderen Rebellengruppe anzuhängen. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch der brutale Geheimdienst der korrupten Regierung ein.
Mit viel Freude rezensieren ich dieses Buch es ist ein Buch was wirklich einen keinen Atem lässt beim Lesen. Dies aber in einem positiven Sinne. Denn man hat die ganze Zeit wirklich viel zu erleben, während man durch dieses Buch mit viel Freude liest. Die Charaktere sind überzeugen und die Übersetzung mehr als gelungen. Eine klare Leseempfehlung.
Einen spannenden toll geschriebenes Buch. Die Charaktere und das ganze Setting haben mir sehr gut gefallen. Insgesamt ein gelungener Twist, der mir viel Spaß bereitet hat.
Worum geht es in dem Buch:
Kleine ...
Einen spannenden toll geschriebenes Buch. Die Charaktere und das ganze Setting haben mir sehr gut gefallen. Insgesamt ein gelungener Twist, der mir viel Spaß bereitet hat.
Worum geht es in dem Buch:
Kleine Flunkerei, große Wirkung: Weston Kogi kommt nach langen Jahren in England zur Beerdigung seiner Tante nach Alcacia, Westafrika, zurück und macht den Fehler, sich ein bisschen aufzuspielen und die Leute glauben zu lassen, er sei in London ein Police Detective. Ist er aber nicht, nur Wachmann in einem Einkaufszentrum. Er wird von zwei rivalisierenden Rebellengruppen mehr oder weniger gezwungen, den Mord an einem Konsenspolitiker aufzuklären, bzw. den Mord jeweils der anderen Rebellengruppe anzuhängen. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch der brutale Geheimdienst der korrupten Regierung ein.
Bereits das Cover und das Layout machen sehr viel her. Die Charaktere sind gut gezeichnet und die Übersetzung aus dem amerikanischen mehr als gelungen. Das Buch schafft die Spannung konstant hoch zu halten. Dies liegt auch an der klaren und pointierten Sprache, aber auch an den gut gezeichneten Personen sowie Handlungssträngen. Insgesamt eine klare Empfehlung.