Nette Sommerlektüre, leider ohne Tiefgang
Inhalt
Die junge Isabella Kramer hat sich endlich ihren Traum vom eigenen Laden erfüllt, als plötzlich das Schicksal zuschlägt. Ihre beste Freundin aus Kindheitstagen stirbt unerwartet und überlässt ...
Inhalt
Die junge Isabella Kramer hat sich endlich ihren Traum vom eigenen Laden erfüllt, als plötzlich das Schicksal zuschlägt. Ihre beste Freundin aus Kindheitstagen stirbt unerwartet und überlässt ihr das Sorgerecht für ihre kleine Tochter Leni. Isabella muss nun den schmalen Grad zwischen eigener Trauer und der Verantwortung für Leni bestehen. Dazu kommt, dass ein Immobilienhai unbedingt das Haus mit ihrem Laden kaufen möchte und vor nichts zurückschreckt.
Meinung
Das Cover des Buches ist einfach wunderschön. Auch der Schreibstil überzeugt (außer einigen komischen Formulierungen) von Anfang an. Das Buch ist die perfekte Sommerlektüre, es liest sich sehr leicht, sodass die Seiten nur so fliegen. Leider bleiben die Emotionen irgendwann einfach auf der Strecke. Schon bei den Charakteren hackt es etwas. Isabella hat mir wirklich gut gefallen. Sie ist sehr stark und eigenständig. Auch ihr Einsatz für Leni ist beeindruckend. Für sie ist es gar keine Frage, dass sie sich um sie kümmert. Ihre Trauer um ihre Freundin Melanie ist aber leider nicht richtig ausgearbeitet. In einigen Szenen leuchtet sie durch, aber oft kommt kaum etwas rüber. Leider verliert ihre Figur am Ende echt an Glaubwürdigkeit. In den letzten Szenen wird sie als naive, unreife Frau dargestellt und hat kaum Durchsetzungsvermögen. Davon abgesehen ist das Ende auch sehr klischeehaft und unglaubwürdig. Das Ganze erscheint einfach realitätsfern.
Die zweite Hauptfigur ist Maximilian. Er ist Vater von einem kleinen Jungen. Darf ihn aber kaum sehen, da sein Leben einfach total chaotisch ist. Er lebt in einer Scheune und nur von Gelegenheitsjobs im Alter von Ende Zwanzig und sieht nicht mal wie unreif und unsicher sein Lebensstil ist. Max benimmt sich in vielen Szenen einfach nicht verantwortungsvoll und wirkt wie ein Jugendlicher und nicht wie ein Vater. Die Konsequenzen seiner Entscheidungen sieht er erst, wenn es zu spät ist. Der wechselnde Erzählstil wäre hier nicht unbedingt nötig gewesen.
Vielleicht wären mehr Emotionen aufgekommen, wenn Isabella im Vordergrund gestanden hätte. Auch die romantischen Gefühle zwischen beiden kommen einfach nicht auf. Szenen mit intimeren Momenten sind sehr deplatziert gewesen, als hätte man sie einfach noch einschieben müssen.
Alles in allem kann man es mal gelesen haben, muss man aber nicht. Es hatte definitiv schöne Momente, das Ende war aber leider einfach sehr klischeebehaftet und unrealistisch. Vielleicht hätten es da einfach ein paar Seiten mehr sein können, Potenzial wäre definitiv da gewesen- echt schade.