Cover-Bild Die Ungerächten
Band der Reihe "Zeitgeschichtliche Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
(7)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 506
  • Ersterscheinung: 08.09.2021
  • ISBN: 9783839200193
Volker Dützer

Die Ungerächten

Roman
Frankfurt am Main, 1947. In den Trümmern der Stadt fahndet die junge Hannah Bloch, eine Überlebende der Aktion T4, im Auftrag der Amerikaner nach Kriegsverbrechern. Ihre Aufgabe führt sie nach England, wo sie dem Mörder ihres Geliebten auf die Spur kommt. Sie verfolgt ihn quer durch Europa. Auf ihrem Weg lernt sie den ehemaligen KZ-Häftling Pawel kennen, der nur einen Gedanken kennt: Rache. In ihm findet sie einen Gleichgesinnten, doch Pawel hütet ein dunkles Geheimnis. Sein Hass droht nicht nur ihn zu vergiften, sondern auch Hannah …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2022

Auch Rache zerstört

0

Sehr aufrüttelnd, aufregend und lesenswert war diese Geschichte, die während des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit kurz danach in Deutschland spielt. Sie zeigt wieder einmal die hässliche Fratze des ...

Sehr aufrüttelnd, aufregend und lesenswert war diese Geschichte, die während des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit kurz danach in Deutschland spielt. Sie zeigt wieder einmal die hässliche Fratze des Faschismus in ihrer ganzen Bandbreite.

Die schwer traumatisierten und physisch wie psychisch angeschlagenen jungen Protagonisten versuchen nach all ihren grausamen Kriegserlebnissen und schweren Verlusten, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und in halbwegs geregelte Bahnen zu lenken. Das versucht jeder auf seine Weise. Es gelingt ihnen mal besser, mal schlechter.

Für einige von ihnen steht der Rachegedanke im Vordergrund, was durchaus nachzuvollziehen ist. Aber Hass kann auch zerfressen und blind machen. Diese negativ e Erfahrung müssen einige der handelnden Personen leider auch noch machen.

Ein sehr gutes Buch gegen das Vergessen und eine Mahnung an die Menschen, sich nicht noch einmal so von anderen beeinflussen und steuern zu lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2022

Verfolgung der Täter in den Nachkriegsjahren

0

Der Autor Volker Dützer, erzählt in seinem gut recherchierten und bewegenden zweiten historischen Band „Die Ungerächten“, die Geschichte über die Verfolgung der Täter in den Nachkriegsjahren, die mit fiktiven ...

Der Autor Volker Dützer, erzählt in seinem gut recherchierten und bewegenden zweiten historischen Band „Die Ungerächten“, die Geschichte über die Verfolgung der Täter in den Nachkriegsjahren, die mit fiktiven Handlungen hervorragend verknüpft ist.

Inhalt:
Frankfurt am Main, 1947. In den Trümmern der Stadt fahndet die junge Hannah Bloch, eine Überlebende der Aktion T4, im Auftrag der Amerikaner nach Kriegsverbrechern. Ihre Aufgabe führt sie nach England, wo sie dem Mörder ihres Geliebten auf die Spur kommt. Sie verfolgt ihn quer durch Europa. Auf ihrem Weg lernt sie den ehemaligen KZ-Häftling Pawel kennen, der nur einen Gedanken kennt: Rache. In ihm findet sie einen Gleichgesinnten, doch Pawel hütet ein dunkles Geheimnis. Sein Hass droht nicht nur ihn zu vergiften, sondern auch Hannah …

Meine Meinung:
Im zweiten Band erzählt der Autor die Geschichte von Hannah und Pawel, in einem lebendigen und beeindruckenden Schreibstil. Er schildert, wie unterschiedlich sie als Opfer mit der fehlenden Bestrafung ihrer Peiniger umgingen.

Hannah, eine Überlebende der Aktion T4, arbeitet für die Amerikaner und hilft beim Aufspüren von Kriegsverbrechern. In ihrem Vorgesetzten Scott, hat sie einen Verbündeten und eine neue Liebe gefunden. Er trägt sie auf Händen und ermöglicht ihr sogar ihren größten Traum, sich als Pilotin ausbilden zu lassen. Als die Einheit aufgelöst wird, muss Scott zurück nach Boston aber Hannah ist noch nicht bereit, diesen Schritt zu wagen und bleibt alleine zurück. Sie will den Mörder ihrer einst großen Liebe finden.

Nach weiteren großen Schicksalsschlägen, flüchtet sich Hannah nach Köln und hofft, alte Freunde ausfindig machen zu können. Sie hat immer wieder Glück, Freunde zu finden oder solche, die es werden aber auch Feinde bleiben nicht außen vor!
Pawels Schwester wird von den Nazis vor seinen Augen erschossen und etwas später, verspricht er seinem sterbenden Vater, sich an den Deutschen zu rächen. Ausgerechnet Pawel verschlägt es nach Köln, wo er die Nähe von Hannah sucht und davon ausgeht, dass sie beide die gleichen Ziele verfolgen!

Auch schildert der Autor ausführlich und nachdrücklich von der dunklen Seite der Nachkriegszeit, in der die Täter oftmals besser weg kamen als ihre Opfer. Selbst die katholische Kirche hat den Tätern mit großer Unterstützung zur Flucht ins Ausland verholfen.

Ausgerechnet Pawel, entpuppt sich vom Opfer zum Täter und als Hannah dies erkennt, wird sie selbst fast zum Opfer von ihm.

Im Nachwort des Autors gibt es noch eine Erläuterung mit Überlegungen, die doch recht Interessant und nachdenklich machen.

Fazit:
Mit „Die Ungerächten“ ist dem Autor ein hervorragender Roman gelungen, der alles hat, was für mich eine gute historische Geschichte ausmacht. Neben einer hervorragenden Recherche besticht das Buch durch spannende und berührende fiktive Handlungen, die mich bis zum Ende mitgenommen haben. Die Charaktere werden mit ihren Stärken aber auch mit ihren Schwächen, lebendig und hervorragend dargestellt.
Hannahs Leben geht noch weiter und gerne würde ich in einer weiteren Fortsetzung mehr darüber erfahren.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2022

Deer Weg der Rache

0

„...Die Geister der Vergangenheit verblassten, die Erinnerungen jedoch, die so unerwartet auftauchten, wirkten nach...“

Diese Worte sagt die 90jährige Hannah zu ihrer Enkelin. Danach berichtet sie ihr ...

„...Die Geister der Vergangenheit verblassten, die Erinnerungen jedoch, die so unerwartet auftauchten, wirkten nach...“

Diese Worte sagt die 90jährige Hannah zu ihrer Enkelin. Danach berichtet sie ihr aus der Vergangenheit.
Der Autor hat einen vielschichtigen historischen Roman geschrieben. Er geht der Frage nach, wie die Opfer des Naziregimes nach dem Krieg zurechtgekommen sind.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Zu dem Buch gibt es einen Vorgänger. Der erzählt Hannahs Schicksal bis 1945. Wichtige Episoden und Ereignisse werden in diesem Band kurz an passenden Stelle kurz wiederholt.
Neben Hannah wird ein weiterer Protagonist aufgebaut. Pawel war im KZ Sachsenhausen.

„...Der Terror der Nazis ging dem Ende zu. In der Hoffnung, dem Wahnsinn entfliehen zu können, mischte sich nun die Angst, noch zu den letzten sinnlosen Opfern zu gehören...“

Er hat den Todesmarsch überlebt und seinen sterbenden Vater ein Versprechen gegeben, den Tod seiner Schwester zu rächen.
Dann setzt die Geschichte zwei Jahre später ein. In Frankfurt arbeitet Hannah bei den amerikanischen Behörden. Zusammen mit Scott kommen sie Kriegsverbrechern auf die Spur. Nach und nach aber sind die Besatzer an einer weiteren Verfolgung nicht mehr interessiert, selbst dann, als Hannah Namen nennt, die ich gerade wieder als Jüdin beschimpft haben. Ihre Frage ist nachvollziehbar:

„...Sollen die Opfer Tür an Tür mit den Tätern leben?...“

Die Rechtsprechung wird in die Hand der deutschen Behörden gelegt. Man hat also sprichwörtlich den Bock zum Gärtner gemacht.
Auch Pawel ist in Frankfurt. Er geht seinen eigenen Weg. Er sucht nicht Gerechtigkeit. Sein Ziel ist Rache - um jeden Preis.

„...Glaubt mir, der Wunsch nach Rache wird dich auffressen, wenn du nicht aufpasst...“

Die Worte gelten beiden, Hannah und Pawel. Beide ziehen unterschiedliche Lehren daraus.
Als die Amerikaner abziehen, verliert Hannah ihre Arbeitsstelle. Scott sorgt aber dafür, dass sie als Pilotin arbeiten kann. Nach einer Brandkatastrophe und einer persönlichen Enttäuschung muss sie Frankfurt verlassen. Sie geht nach Köln und trifft Ruth wieder. Die geht ganz anders mit ihrer Vergangenheit um. Sie hat sie hinter sich gelassen. Sie will leben, gut leben. Durch sie lerne ich die Zeit des Schmuggels kennen. Kohle und Kaffee sind gefragte Güter. Doch auch Ruths Handeln ist lebensgefährlich.
Einen besonderen Part im Buch haben die Täter. Dabei werden verschiedene Fragen aufgeworfen. So gibt es Menschen, die selbst Verfolgte waren und sich nun für die Täter einsetzen. Warum? Viele lassen sich mit sogenannten Persilscheinen weiß waschen. Andere nutzen ihr Wissen für Erpressungen. Und dann gibt es noch die Rattenlinie.
Eines aber sollte uns heute zu denken geben:

„...Der Faschismus war wie eine Seuche, die man niemals würde ausrotten können. Sie schlief wie die Pest, die man besiegt zu haben glaubte...“

Es ist schwierig, Freund und Feind auseinander zu halten. Die Geschichte ist fesselnd geschrieben. Deutlich wird, das es für die Opfer fast unmöglich ist, ein normales Leben zu führen. Einige der Täter allerdings fühlen sich schon wieder oben auf. Das spürt vor allem Hannah, die mehrmals Geistern aus ihrer Vergangenheit begegnet.
Allerdings sollte man beachten, dass die Geschichte in der amerikanischen Besatzungszone spielt. Und Scott fragt entgeistert seinen Vorgesetzten:

„...Sie behaupten ernsthaft, dass wir mit den Nazis gemeinsame Sache machen, nachdem unsere Jungs die Köpfe für ein freies Europa hingehalten haben?...“
Ein ausführliches Nachwort trennt Fiktion von Realität.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt das Spannungsfeld der Nachkriegszeit, aber auch die damaligen Versäumnisse. Wie formuliert es Hannah?

„...Sie schützen die Täter und missachten die Opfer...“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.01.2022

Ist ungerächt ungerecht?

0

Im zweiten Band um Hannah Bloch widmet sich Volker Dützer der Frage nach der Schuld der Täter. Damit einhergehend stehen die Empfindungen der Überlebenden der Kriegsgreuel im Fokus. Während viele Menschen ...

Im zweiten Band um Hannah Bloch widmet sich Volker Dützer der Frage nach der Schuld der Täter. Damit einhergehend stehen die Empfindungen der Überlebenden der Kriegsgreuel im Fokus. Während viele Menschen nach Vergeltung bzw. Rache dürsteten, wollten andere Gerechtigkeit nach der geltenden Rechtsprechung und Einige einfach ihre Ruhe, um einen Schlussstrich zu ziehen und nach vorne zu schauen.

Weite Teile der Bevölkerung sehnten sich nach Normalität und heiler Welt, sie wollten vergessen und nicht Vergangenes aufarbeiten. Täter stellten sich gegenseitig Persilscheine aus oder setzten sich ins Ausland ab. Strafverfolgten halfen Organisationen bei der Flucht, die unrühmliche Rolle der Kirche bleibt hier nicht unerwähnt.

Vor diesem Hintergrund spielt die Geschichte um Hannah Bloch und ihren Freunden, auch sie versuchen sich ein neues Leben aufzubauen. Ihre unterschiedlichen Einstellungen und Reaktionen auf die Geschehen treiben die Geschichte voran. Volker Dützer hat umfassend zu dieser Zeit recherchiert und er hat die fiktive Geschichte um Hannah, Ruth und Pawel mit realen Ereignissen (hierzu gibt es viele interessante Informationen im lesenswerten Anhang) verwoben. Das Lebensgefühl wird authentisch vermittelt und die spannende Handlung lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen.

Die tolle Mischung aus historischem Roman und Krimi hat mich begeistert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2022

Rache bringt nicht immer die Erfüllung

0

MEINE MEINUNG
Im Prolog lernen wir die inzwischen über 90 jährige Hannah. Sie hatte seit 60 Jahren keine Albträume mehr und gerade jetzt hatte sie einen.
Ihre Enkelin merkt, das es ihrer Oma nicht gut ...

MEINE MEINUNG
Im Prolog lernen wir die inzwischen über 90 jährige Hannah. Sie hatte seit 60 Jahren keine Albträume mehr und gerade jetzt hatte sie einen.
Ihre Enkelin merkt, das es ihrer Oma nicht gut geht und sie lässt sich alles erzählen, was Hannah alles erlebt hat. Sie weiß aus dieser Zeit nur das, was sie in der Schule lernt.

Der Autor hat hier eine wirklich sehr authentische Geschichte über die Kriegs- und Nachkriegszeit verfasst. Man spürt wie man damals mit Juden umgegangen ist und das ist keine Fantasie. Diese Menschen mussten das alles tatsächlich ertragen und erdulden.
Man ist hier beim lesen fast dabei, so emotional hat der Autor das alles gehalten. Dabei hat er aber nie die Spannung außer Acht gelassen und so ist das lesen hier sehr aufregend und sehr spannend.
Man ist beim lesen gefangen von dem was sich hier alles zugetragen hat und man ist erschüttert, was hier alles passiert ist.

Dieses Buch ist sehr spannend und aufregend und hinterlässt mich dann aber auch sehr nachdenklich. Was war das alles für eine schlimme Zeit!

Von mir gibt es hier ganz klar die vollen 5 Sterne und eine klare Kaufempfehlung, denn dieses Buch offenbart alles was damals passiert ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere