Cover-Bild Was ich nie gesagt habe
(67)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 15.06.2022
  • ISBN: 9783423290234
Susanne Abel

Was ich nie gesagt habe

Gretchens Schicksalsfamilie – Roman

Wer ist Familie?

Tom Monderath ist frisch verliebt: Mit Jenny erlebt er die glücklichste Zeit seines Lebens. Bis er durch Zufall auf seinen Halbbruder Henk stößt, der alles über ihren gemeinsamen Vater wissen will. Doch Konrad starb vor vielen Jahren und seine demente Mutter Greta kann Tom nicht befragen. Als sich weitere Halbgeschwister melden, wird es Tom zu viel. Jenny und Henk hingegen folgen den Spuren Konrads. Selbst fast noch ein Kind, kämpfte Toms Vater im Krieg, geriet in amerikanische Gefangenschaft, bevor er in den späten 40er-Jahren nach Heidelberg kommt. Dort verliebt er sich Hals über Kopf in die junge Greta, nicht ahnend, dass ein Geheimnis aus der dunkelsten Zeit des Nationalsozialismus ihre gemeinsame Familie ein Leben lang begleiten wird ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2022

Fesselnde Fortsetzung

0

Der erfolgreiche Moderator Tom Monderath tritt nach seinem Zusammenbruch beruflich kürzer. In dieser Zeit genießt er seine Liebe zu Jenny und das Familienglück mit Jennys Sohn Carl. Tom hat das Gefühl, ...

Der erfolgreiche Moderator Tom Monderath tritt nach seinem Zusammenbruch beruflich kürzer. In dieser Zeit genießt er seine Liebe zu Jenny und das Familienglück mit Jennys Sohn Carl. Tom hat das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Doch dann meldet sich sein Halbbruder Henk, der auf ihn durch eine Übereinstimmung der DNA aufmerksam wurde. Henk drängt auf ein Treffen. Tom lässt sich widerstrebend darauf ein. Schon bald findet Henk heraus, dass es noch weitere Halbgeschwister gibt. Tom ist wenig begeistert und will nichts von einer umfangreichen Suche wissen. Es scheint so, als hätte Tom seinen Vater Konrad nicht gekannt, denn wie kann es sein, dass es so viele Halbgeschwister gibt? Da Konrad tot ist, kann er sich nicht mehr dazu äußern. Doch Henk und Jenny wollen mehr erfahren und beginnen nachzuforschen....

"Was ich nie gesagt habe - Gretchens Schicksalsfamilie" ist die Fortsetzung von "Stay away from Gretchen - Eine unmögliche Liebe". Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, da die Autorin wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einstreut. Dennoch ist es empfehlenswert, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um mehr über Toms Mutter Greta zu erfahren. Denn wenn man ihr Schicksal kennt, kann man ihr Verhalten einfach besser einschätzen und nachvollziehen. 

Genau wie im ersten Teil, trägt sich die Handlung auch in dieser Fortsetzung auf zwei Zeitebenen zu. Im aktuellen Handlungsstrang beobachtet man Tom, der in Jenny verliebt ist und das Familienglück mit dem kleinen Carl genießt. Außerdem erfährt man, wie Tom auf seinen Halbbruder Henk reagiert und wie die Annäherung der Brüder verläuft, bis Henk schließlich die sprichwörtliche Büchse der Pandora öffnet und weitere Halbgeschwister zutage fördert. 

In der Vergangenheit beobachtet man Konrad, dessen Kindheit und Jugend vom Krieg geprägt wurden. Nach und nach erfährt man, wie Konrads Leben verlief und wie aus Greta und Konrad schließlich ein Paar wurde. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant. Die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man früh in die jeweiligen Handlungen eintauchen kann und bereits nach kurzer Zeit in den Sog der Ereignisse gerät. Die Charaktere wirken so lebendig, dass man mit ihnen mitfiebert und die Geschichte bis zum Schluss gespannt verfolgt. 

Eine fesselnde Fortsetzung, die Fans des ersten Teils auf keinen Fall verpassen dürfen! 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2022

Vielleicht nicht ganz so emotional, aber dafür mindestens genauso spannend und wendungsreich wie Band 1. Ein Roman um familiäre Wurzeln mit düsteren Elementen der jüngeren deutschen Geschichte.

0

Nach seinem Nervenzusammenbruch ist Anchorman Tom Monderath beruflich kürzer getreten und genießt das ungewohnte Gefühl, frisch verliebt zu sein und zusammen mit Jennys Sohn Carl eine kleine Familie zu ...

Nach seinem Nervenzusammenbruch ist Anchorman Tom Monderath beruflich kürzer getreten und genießt das ungewohnte Gefühl, frisch verliebt zu sein und zusammen mit Jennys Sohn Carl eine kleine Familie zu sein. Durch einen Gentest, durch den er seine amerikanische Halbschwester Marie finden wollte, wird Tom überraschend auf weitere Halbgeschwister, uneheliche Kinder seines Vaters Konrad, aufmerksam. Sein Vater hat nie über seine Vergangenheit gesprochen und auch seine Mutter Greta, deren Alzheimer-Erkrankung fortschreitet, kann Tom nicht fragen. Als er durch eigene Recherchen auf ein Geheimnis seines Vaters stößt, droht ihm erneut alles über den Kopf zu wachsen.
Als kleiner Junge hat Konrad früh seinen Vater verloren und im Verlauf des Zweiten Weltkriegs auch den Rest seiner Familie. Nach zwei Jahren amerikanischer Kriegsgefangenschaft kehrt er nach Deutschland zurück und wird mit Hilfe seines Onkels Arzt. In Heidelberg lernt er Greta kennen und verliebt sich in die burschikose junge Frau. Doch auch wie Konrad hat Greta eine bewegte Vergangenheit und droht immer wieder in Schwermut zu fallen, was die Ehe belastet.

"Was ich nie gesagt habe - Gretchens Schicksalsfamilie" ist Band 2 der "Die Gretchen"-Reihe und setzt nahtlos an den ersten Teil "Stay away from Gretchen - Eine unmögliche Liebe" an.
Auch dieser Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt, wobei Gretchen nur noch eine Nebenrolle hat und stattdessen Toms Vater Konrad "Conny" in den Mittelpunkt rückt.
Die Gegenwart von Sommer 2016 bis Oktober 2018 handelt von Tom, der sich nach Jahren mit nur flüchtigen Beziehungen glücklich schätzt mit Jenny zusammen zu sein. Mit ihrer chaotischen Art ist sie das Gegenteil von ihm, gibt ihm jedoch den Halt und die Sicherheit, die er braucht. Kaum hatte Tom verdaut, dass er eine Halbschwester in Amerika hat, von der ihm seine Mutter Greta nie erzählt hat, wird er damit konfrontiert, dass väterlicherseits noch mehr Halbgeschwister existieren.
In Rückblenden erfährt man mehr über Connys Kindheit, die Jugend im Krieg und die schweren Verluste, die er verwinden musste - Dinge, über die er mit seinem Sohn Tom nie gesprochen hat. Die Kriegsereignisse und insbesondere der Tod seiner Schwester sind erschütternd, aber auch die Jahre nach dem Krieg haben es in sich, als Konrad versucht, mit Greta eine Familie zu gründen und erneut auf die Hilfe seines Onkels setzt.
Was Konrad tatsächlich verbirgt, ist spannend geschildert und offenbart sich durch die Verknüpfung beider Zeitebenen. Wie schon Band 1 ist auch die Fortsetzung sehr lebendig erzählt und lebt durch die facettenreichen und lebensechten Charaktere. Der Fokus liegt auf der Vergangenheit, die den Lebenslauf von Konrad detailliert erzählt, was von einer aufwändigen Recherchearbeit durch die Autorin zeugt. Nicht nur die historischen Ereignisse, der Schrecken des Nationalsozialismus und die Folgen davon sind eindringlich geschildert und gekonnt mit der fiktiven Geschichte der Monderaths verwoben, auch das Lokalkolorit ist durch die bildhaften Ortsbeschreibungen wieder spürbar.

Band 2 ist vielleicht nicht ganz so emotional, aber dafür mindestens genauso spannend und wendungsreich erzählt. Tom Monderath hat mit Greta und Konrad zwei Elternteile, die Schlimmes erlebt haben, Dinge verheimlichten oder nicht darüber sprechen konnten und ihr ganzes Leben damit belastend haben. Die Folgen waren für Tom bereits als Kind spürbar, wenn seine Mutter sich nicht um ihn kümmern konnte und durch das Geheimnis seines Vaters droht ihm als Erwachsener den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Der empathische Schreibstil, der die perfekte Balance zwischen tragisch und humorvoll ist, ist genauso packend wie in Band 1. Zunächst hatte ich Bedenken, ob die Fortsetzung an das hochgelobte Debüt heranreichen kann, aber das Herzblut für die Charaktere und ihre Geschichte ist erneut auf jeder Seite spürbar. Zudem wirkt die fiktive Geschichte, die so einige düstere und heikle Elemente der früheren und jüngeren deutschen Geschichte beinhaltet, sehr authentisch und fesselt insbesondere durch die emotionale Involvierung der Charaktere und Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und familiären Wurzeln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2022

Woher kommen meine Gene

0

Tom Monderath hat jetzt eine eigene Familie. Jenny in die er sehr verliebt ist und Carl ihr kleiner Sohn. Dazu kommt Henk ein Halbbruder von der Seite seines Vaters. Anscheinend ist da auch eine ...

Tom Monderath hat jetzt eine eigene Familie. Jenny in die er sehr verliebt ist und Carl ihr kleiner Sohn. Dazu kommt Henk ein Halbbruder von der Seite seines Vaters. Anscheinend ist da auch eine ungewöhnliche Geschichte, nicht nur bei seiner Mutter Greta. Henk ist sehr sympathisch und gemeinsam wollen sie mehr über ihren Vater Konrad heraus finden. Warum hat er einen Sohn in Köln und einen in Amsterdam. Gibt es vielleicht noch mehr Geschwister es war schließlich Krieg und da gab es oft eine verzweifelte Liebe bevor man wieder in den Tod ziehen musste. Denn Toms Vater war zu der Zeit noch sehr jung und ledig.
Tom und Henk öffnen die Büchse der Pandorra. Wissen wer die Eltern sind und woher wir stammen ist für die meisten eine Selbstverständlichkeit, über die wir nicht nachdenken. Vor einiger Zeit war es ein Aufreger weil das Bundesverfassungsgericht Kindern von Samenspendern zugestanden hat, das sie ein Anrecht auf den Namen des Vaters haben. Ein Recht auf Wissen wer ihr Erzeuger ist. Im Zuge dieses Urteils gab es erschreckende Erkenntnisse. Reproduktionsmediziner die ihr Wissen und Können missbraucht haben. Dieses Thema greift die Autorin in ihrem Roman auf.
Mit vielen Informationen die sie im Nachgang belegt, informiert sie uns in ihrem Buch über dieses perfide Spiel. Gleichzeitig erzählt sie was es mit den Betroffenen macht, mit Menschen die genau wie ihre Mütter Opfer sind. Nachvollziehbar wie sich Tom, sein Bruder oder auch die realen Frauen und Männer die im Anhang erwähnt werden, sich fühlen. Klar sind wir mehr als die Summe unserer Gene aber sie waren der Anfang, der Grundstock aus dem wir uns entwickelt haben und wenn der biologische Vater nicht nur ein lupenreiner Egoist sondern auch noch ein Verbrecher war. Wie gehe ich dann mit meinem Erbe um. Fragen die mir Angst machen würden.
Genauso ist das Buch aufgestellt. Es erreicht uns Leser auf einer Ebene die wir bisher nicht beachtet haben. Es betraf uns nicht, also nur eine Erscheinung am Rand.
Nachdem mich das erste Buch der Autorin richtig mitgenommen hatte und es sehr lange nachgehallt hat. War dieses eine Selbstverständlichkeit. Wieder wird es mich lange beschäftigen.
Frau Abel nahm mich mit auf eine emotionale Reise, sie holte mich aus meiner Komfortzone. Dabei war jede Figur eine Freundin, ein Freund mit dem ich reden konnte, selbst die an Alzheimer erkrankte Greta sorgte hin und wieder für einen Lacher. Sie war nicht bemitleidenswert, denn wenn sie selber sagt: das ist eine Scheißkrankheit die möchte man nicht haben, kann man ihr nur recht geben.

Veröffentlicht am 20.06.2022

kurzweilig, wendungsreich – absolut lesenswert

0

Geschickt wechselt die Autorin zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit von Tom Monderaths Familie. In beiden Zeitepochen entwickeln sich dramatische den Leser fesselnde Dinge. So bleibt es nicht bei diesem ...

Geschickt wechselt die Autorin zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit von Tom Monderaths Familie. In beiden Zeitepochen entwickeln sich dramatische den Leser fesselnde Dinge. So bleibt es nicht bei diesem einen per Zufall gefundenen Halbbruder Henk van Dongen. Es werden über die DNA-Ahnenforschung weitere Halbgeschwister gefunden. Tom Monderath, erfolgreicher TV-Moderator kann kaum glauben, dass sein Vater, der angesehene Gynäkologe Dr. Konrad Monderath, seine Mutter derart oft betrogen haben kann. War deren Ehe nicht glücklich? Außerdem hat Tom auch Angst vor dem Skandal, wenn über ihn als prominenten TV-Moderator derartige Schlagzeilen in der Presse erscheinen. Seine Freundin Jenny sieht das allerdings etwas anders. Sie will wissen, was hinter dieser DNA-Gleichheit steckt. Welches dunkle Geheimnis wird hier aufgedeckt? Ist ihre Beziehung gefährdet, wenn sie zusammen mit Henk weiter recherchiert?
Bei den Rückblenden erfährt man die Lebensgeschichte von Toms Eltern (Konrad, genannt Conny, und Greta). Diese Rückblenden fand ich unwahrscheinlich spannend und gleichzeitig emotional. Es sind in Gretas Leben Dinge passiert, unter denen sie noch heute leidet und die ihren gesamten Lebensweg und die Ehe beiden bestimmt hat. Man lernt herzenswarme Menschen aber auch Widerlinge kennen und bezieht beim Lesen automatisch Stellung. Interessant, wenn auch nicht unbedingt sympathisch, ist die Figur von Toms Onkel – Dr. Heinrich Pütz. Seine Selbstherrlichkeit gepaart mit Selbstsucht lassen ihn Schicksal spielen, mit weitreichenden Folgen…
Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Auf jeden Fall ist hier in diesen Rückblenden nichts vorhersehbar, alles sehr wendungsreich, was das Lesen sehr spannend macht. Das ist wieder einmal ein Buch, dass ich nicht aus der Hand legen konnte und dem ich darum auch gerne 5 Lese-Sterne gebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2022

Emotional und packend. Konnte mich genauso begeistern wie der erste Teil

0

Tom Monderath ist glücklich. Endlich hat er Jenny, seine große Liebe gefunden. Durch Zufall erfährt er, dass er einen Halbruder hat. Als Henk Tom besucht, möchte er alles über den gemeinsamen Vater Konrad ...

Tom Monderath ist glücklich. Endlich hat er Jenny, seine große Liebe gefunden. Durch Zufall erfährt er, dass er einen Halbruder hat. Als Henk Tom besucht, möchte er alles über den gemeinsamen Vater Konrad wissen. Dieser lebt aber nicht mehr und Toms Mutter kann aufgrund ihrer Alzheimer Krankheit die Fragen zur Vergangenheit des Vaters auch nicht beantworten. Tom macht sich selbst auf Spurensuche und stößt auf ein schreckliches Familiengeheimnis, dass ihn erst einmal aus der Bahn wirft.
Mit etwas Skepsis, dass es einen zweiten Teil gibt, habe ich mit hohen Erwartungen mit dem Roman begonnen. Susanne Abel konnte mich jedoch mit dieser Fortsetzung begeistern. Die Autorin schaffte es, mich von der ersten Seite an in den Bann zu ziehen. Lange Kapitel haben mich überhaupt nicht gestört, dabei wurden die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gekonnt verknüpft. In diesem Roman stehen Tom und sein Vater Konrad im Fokus.
Die Gräueltaten der Nazis haben mich wieder fassungslos gemacht und mir kamen die Tränen vor Mitleid und Wut. Konrads Schwester Lizzy hat sofort mein Herz erobert. Zusätzlich wurde die Thematik zu den Halbgeschwistern Tom und Henk von der Autorin gut recherchiert und packend in die Geschichte eingebracht.
Auch dieser Roman der Autorin ist für mich wieder ein Jahreshighlight. Der fesselnde Schreibstil von Susanne Abel, die gute Recherchearbeit sowie die speziell gewählten authentisch wirkenden Charaktere, machen diesen Roman zu etwas Besonderem.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen emotionalen Roman, der unter anderem die deutsche grausame Geschichte vor Augen führt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere