Manchmal macht Liebe uns blind, und manchmal lehrt sie uns sehen.
1939: Mit einem der letzten Schiffe gelingt Hannah und Ada Rosenbaum die Ausreise aus Deutschland nach New York. Während Hannah davon träumt, Ärztin zu werden, ist ihre Schwester Ada schwanger, verheimlicht jedoch den Kindsvater. Kaum sind sie in New York angekommen, kommt Adas Tochter zur Welt – viel zu früh. Hannah kann ihre Nichte nur vor dem sicheren Tod bewahren, weil sie diese in die Obhut des berühmten Martin A. Couney übergibt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Frühgeborene zu versorgen. Kann er den Säugling retten? Während Hannah wochenlang um das Leben ihrer Nichte bangt, kann sie nicht umhin, die Arbeit von Mr. Couney zu bewundern. Als er ihr anbietet, in seinem Krankenhaus zu arbeiten, ergreift sie die Chance – und kommt ihrem Traum Stück für Stück näher ...
Eva Neiss verwebt die Geschichte zweier bewegender Frauenschicksale mit spannenden Details aus dem Leben des Martin A. Couney, dem Pionier der Neonatologie
Das Buch „Das Leben in unseren Händen" von Eva Neiss beginnt im Jahr 1939. Ada und Hannah Rosenbaum gelingt mit einer der letzten Schiffe Richtung Amerika die Flucht aus Deutschland. Die Eltern und der ...
Das Buch „Das Leben in unseren Händen" von Eva Neiss beginnt im Jahr 1939. Ada und Hannah Rosenbaum gelingt mit einer der letzten Schiffe Richtung Amerika die Flucht aus Deutschland. Die Eltern und der Bruder schaffen es leider nicht und wollen mit einem anderen Schiff kommen. Ada ist schwanger und bringt – nachdem sie endlich amerikanischen Boden betreten haben – viel zu früh eine kleine Tochter zur Welt. Dieses Frühchen hätte keine Überlebenschance, wenn sich Hannah nicht an Mr. Martin A. Couney gewandt hätte, der sich zur Lebensaufgabe gemacht, Frühchen zu retten. Soviel zur Ausgangslage in dem Buch.
Hannah und Ada sind zwei ganz unterschiedliche Menschen, Hannah wird als warmherzig, verantwortungsvoll und liebevoll geschildert, ihre Schwester Ada wiederum kümmert sich in erster Linie um sich selbst und um ihr persönliches Wohlergehen. Die beiden Schwestern teilen zwar das gleiche Schicksal, sie müssen Jahre mit der Ungewissheit über das Schicksal der Eltern und Bruder leben, trotzdem halten sie in der Not zusammen. Die Autorin Eva Neiss versteht es sehr gut, die politischen Verhältnisse, die Vorurteile gegenüber berufstätigen Frauen, die auch noch studieren wollen, zu schildern. Gleichzeitig hat sie das Talent, die Protagonisten so anschaulich und lebensnah zu schildern, dass kein Leser unberührt bleiben kann und mitleidet, mitfühlt und das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Für mich eine klare Leseempfehlung, ich hoffe auf eine Fortsetzung!
Inhalt: Die jüdischen Schwestern Hannah und Ada Rosenbaum schaffen es mit dem letzten Schiff von Deutschland nach Amerika zu flüchten, ehe der Krieg ausbricht.
Adas Kind kommt verfrüht zur Welt und gelangt ...
Inhalt: Die jüdischen Schwestern Hannah und Ada Rosenbaum schaffen es mit dem letzten Schiff von Deutschland nach Amerika zu flüchten, ehe der Krieg ausbricht.
Adas Kind kommt verfrüht zur Welt und gelangt in die Obhut des Neonatologen Dr.Couney. Als Krankenschwester erhält sie die Möglichkeit, ihren Traum zur Ärztin zu verwirklichen, doch die Opfer, die sie bringen muss, sind hoch...
Meinung: Die Geschichte um den speziellen Arzt Dr.Couney mit dem Leben der Geschwister Rosenbaum zu verweben, ist absolut berührend und mitreißend gelungen. Einblicke in die Rettung von Frühgeborenen zu erhalten, mit welchen Methoden, mit welcher Hingabe und das zu Zeiten des 2.Weltkrieges waren äußerst interessant. So kurios es damals ablief, besonders mit den Ausstellungen, um diese Versorgung finanziell zu sichern, ist es sehr beeindruckend, je mehr man die Hintergründe versteht.
Dieser Roman hält viele Überraschungen parat und in Hannah hat man eine rücksichtsvolle, selbstlose und hingebungsvolle junge Frau, die zu sämtlichen Opfern bereit ist, selbst wenn es Rückschläge und Verzicht bedeutet. Mit ihrer Schwester Ada muss man warm werden, ihre Art im Umgang mit allem, ihr Desinteresse und ihre andauernde Gefühlskälte haben mich öfter schockiert, doch die Autorin versteht es, immer mehr hinter diese Fassade blicken zu lassen.
Mit interessanten Eindrücken des Lebens in Amerika, den medizinischen Fortschritten aber auch Diskussionen über den Wert eines Lebens wird unterhaltsam, teilweise aber auch ungewöhnlich die Geschichte um die junge Medizinstudentin Hannah erzählt. Gleichzeitig wird aber auch über das Vorgehen gegen Juden in Europa berichtet, was einem immer wieder Gänsehaut verschafft, besonders weil die beiden Schwestern auch davon betroffen sind.
Die Charaktere sind intensiv erarbeitet, in einer Ära, wo vieles nicht an die Öffentlichkeit kommen durfte, wo die Zweiklassengesellschaft und der Stellenwert der Frau auch dort sehr präsent war.
Es gibt viele Personen, die man ins Herz schließt, ihren Einsatz, ihre Entschlossenheit und Träume schätzt und bei anderen braucht es eine Weile, weil sie nach außen hin etwas abweisend, zurückhaltend und skeptisch wirken.
Fazit: Dieser Roman ist ein ganz besonderes Leseerlebnis, mit so vielen überraschenden Wendungen, beeindruckenden Einblicken in die Frühchenversorgung und einer sympathischen jungen Frau, die auf ihre Weise für ein bisschen Gerechtigkeit kämpft, auch wenn sie selbst viel aufgeben muss. Die Autorin hat einen flüssigen, gefühlvollen Schreibstil, besonders wenn es um Hannahs Gedankenwelt geht. Ab und zu hätte ich mir gewünscht, dass sie mehr aus sich herauskommt, teilweise war es mir zu naiv, zu aufopfernd und zurückhaltend und es hätte gern noch intensivere Einblicke in Dr.Couneys Tätigkeit geben dürfen.
Das Cover und der Titel hätten nicht passender sein können, das hat mich zusammen mit der Vorschau sehr beeindruckt und war mit kaufentscheidend.
Ein schönes, wertvolles Leseerlebnis mit etlichen historisch belegten Persönlichkeiten und Aufschluss in ihre Tätigkeit, an das man sich gern zurückerinnert.
„Aber mein Vater meinte, dass jeder Sinn erst dann verloren sei, wenn man nicht mehr an bessere Zeiten glauben könne.“ (Buchzitat)
Vor dem Hintergrund von Nazideutschland und der Judenverfolgung fliehen die Schwes-tern Ada und Hannah nach New York. Ihre Eltern und ihr Bruder wollen nachkommen. Der Start in New York ist schwierig und ...
Vor dem Hintergrund von Nazideutschland und der Judenverfolgung fliehen die Schwes-tern Ada und Hannah nach New York. Ihre Eltern und ihr Bruder wollen nachkommen. Der Start in New York ist schwierig und Ada kann gerade so ihre Schwangerschaft verbergen. Die Tochter kommt zu früh zur Welt und nur der bekannt Dr. Couney kann sie retten. Hannah besucht ihre Nichte viel und dadurch ergeben sich für sie neue Möglichkeiten.
In diesem Roman werden gekonnt mehrere Dinge thematisiert. Das Grauen der Nazizeit und der Weltkrieg ,mit der Irrfahrt der St. Louis. Die wichtige Arbeit von Martin A. Couney und dazu das private Leben von Hannah als Hauptprotagonistin. Und das nimmt einige interessante Wendungen.
Mir hat das Lesen gut gefallen, ebenso der Schreibstil. Es kommt hier vieles zusammen, was man gar nicht alles erwähnen kann, sehr interessant.
Die letzten zwei Seiten der Geschichte haben mich nochmal richtig gepackt. Ich empfand sie als sehr intensiv.
Die jüdischen Schwestern Hannah und Ada flüchten von Deutschland nach Amerika. Ihre Eltern und der Bruder wollen noch nachkommen. So lange sollen sie bei einer Tante in New York unterkommen. Was niemand ...
Die jüdischen Schwestern Hannah und Ada flüchten von Deutschland nach Amerika. Ihre Eltern und der Bruder wollen noch nachkommen. So lange sollen sie bei einer Tante in New York unterkommen. Was niemand außer Hannah weiß - Ada ist schwanger. Kaum in New York angekommen, kommt Adas Tochter viel zu früh zur Welt. Hannah bekommt den HInweis auf die Frühchenstation von Martin A. Couney und übergibt das Baby in seine Obhut. Während Ada sich gar nicht für ihr Baby interessiert, hängt Hannah umso mehr ihr Herz an ihre kleine Nichte und besucht sie jeden Tag. Als Martin A. Couney erfährt, das Hannah Krankenschwester ist, bietet er ihr einen Job an.
In dieser Geschichte geht es um zwei sehr unterschiedliche Schwestern. Hannah ist ein Herzensmensch und hat den Traum, Ärztin zu werden. Sie verfolgt sehr zielstrebig ihre Ziele. Ada ist dagegen ein eher kühler Mensch, die gerne gut heiraten möchte und der ihr Kind eher ein Klotz am Bein ist.
Anfangs tat ich mich etwas schwer in das Buch hineinzukommen. Vor allem mit dem Charakter Ada hatte ich so meine Schwierigkeiten, während ich Hannahs liebenswürdige Art sofort mochte. Doch mit der Zeit konnte mich die Geschichte immer mehr ergreifen. Vor allem Hannahs Lebensweg war sehr interessant zu lesen. Auch das es Martin A. Couney und seine Mission, Frühgeborenen zu helfen, wirklich gab, fand ich sehr interessant. Dieses Thema wurde auch sehr gut in den Roman mit eingebunden. Man erfährt wirklich viel über seine Arbeit.
Alles in allem hat mich das Buch letztendlich sehr gut unterhalten mit einer interessanten Thematik und einer liebenswerten Hauptperson.
In ihrem fesselnd erzählten Werk (FISCHER Taschenbuch, Januar 2022) um zwei ungleiche jüdische Schwestern und ihren Neuanfang in den USA zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs entführt uns Autorin Eva Neiss ...
In ihrem fesselnd erzählten Werk (FISCHER Taschenbuch, Januar 2022) um zwei ungleiche jüdische Schwestern und ihren Neuanfang in den USA zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs entführt uns Autorin Eva Neiss in die verheißungsvolle Metropole New York City.
Die beiden weiblichen Hauptfiguren könnten kaum unterschiedlicher sein – Hannah, aus deren Sicht erzählt wird, ist warmherzig, liebenswert, hilfsbereit, taktvoll und einfach eine Seele von Mensch. Sie hat große Träume und weiß genau, was sie sich vom Leben wünscht: Ärztin zu werden. Ihre hübsche Schwester Ada – nun ja, sie ist hübsch, das ist aber auch schon alles. Als sie und Hannah Ellis Island erreichen, ist sie gerade hochschwanger; über den Vater schweigt sie sich aus. Wider Erwarten lässt man sie nicht direkt einreisen, aber als es ihnen schließlich gelingt, führt der erste Weg direkt in den Kreißsaal, wo Ada – viel zu früh – eine Tochter zur Welt bringt. Sie hat keinen Bezug zu dem Baby und es kümmert sie nicht, ob das winzige Menschlein überlebt oder stirbt. Einzig dem beherzten und schnellen Eingreifen von Hannah ist es zu verdanken, dass die Kleine, der sie den Namen Sarah gibt, nicht aufgegeben wird. Dank der schicksalhaften Begegnung mit dem renommierten Dr. A. Couney nimmt auch Hannahs Leben eine unerwartete Wendung.
Die Schwestern Rosenbaum: Während ich einer von ihnen alles Glück der Welt wünschte, hätte ich die andere am liebsten geschüttelt. Selten habe ich solch eine unsympathische, manipulative, selbstverliebte, egoistische Figur wie Ada erlebt. Mal ganz davon abgesehen, dass sie sich ihrem Baby gegenüber absolut herzlos und abgestumpft verhält, denn wer weiß, was ihre Gründe dafür sind, erlebt man sie ihren Mitmenschen gegenüber stets nur schnippisch und herablassend; so als müsste jedermann dankbar sein, wenn Fräulein Ada sich auch nur im selben Raum aufhält und ihre Schönheit präsentiert. Arbeiten? Wie lästig. Ein reicher Mann muss her, ist doch klar. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, den Charakteren Leben einzuhauchen und sie glaubwürdig agieren zu lassen. Wenn ich Ada auch nicht mochte, ihr Verhalten war stets schlüssig.
Zwar schlummert eine dezente Liebesgeschichte zwischen den Seiten dieses unheimlich gut recherchierten Werkes, das mit atmosphärischen Beschreibungen der damaligen Lebensumstände punktet und zudem das Schicksal gesellschaftlicher Randgruppen näher beleuchtet, sie spielt sich allerdings eher nebenbei ab. Das wahre Highlight für mich waren die Szenen zu den Anfängen der Neonatologie; diesen Aspekt fand ich total spannend, zumal ich bisher noch nie in etwas über dieses Thema gelesen hatte.
Ich weiß nicht, woran genau es lag, aber das in zwei große Abschnitte unterteilte Werk hatte insgesamt etwas Schwermütiges, leicht Deprimierendes an sich. Trotz zahlreicher Überraschungen und (u.A. positiver) Entwicklungen hatte ich beim Lesen des Öfteren ein erdrückendes Gefühl, eine graue Wolke über mir. Vielleicht muss man sich wirklich nur auf die Fakten konzentrieren und gewisse Elemente und Personen ausblenden, wer weiß. Die Autorin schreibt auf jeden Fall sehr gefühlvoll, klug und flüssig, daran lag es also gewiss nicht. Ich hätte mir mehr Details bzw. umfangreichere Passagen zu dem Krankenhausalltag mit den Frühchen gewünscht, da dies der Hauptgrund gewesen war, der mich auf den Roman neugierig gemacht hatte.
Das Cover gefällt mir von den Gestaltungskomponenten her gut, aber die Konturen der zwei abgebildeten Frauen sind meiner Meinung nach viel zu verschwommen und dem Buchtitel fehlt eine klare Kontur – vielleicht ein Schatten oder eine Umrandung der Schrift. Bei näherer Betrachtung sieht es leider nach einer eilig zusammengestellten PowerPoint-Folie aus. (Das meine ich gar nicht böse, sondern als ehrlichen Verbesserungstipp für zukünftige Ausgaben, denn das Buch verdient es definitiv, gelesen zu werden - und gerade im Genre Historischer Roman ist die Konkurrenz groß. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dem Klappentext oft nur selten eine Chance gegeben wird, wenn das Cover nicht optisch ansprechend ist.)
Fazit: Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und die ich allen Fans von historischen Frauenromanen gerne empfehle.