Leserunde zu "Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle" von Anne Freytag

Wäre Sallys Leben ein Film, würde sie darin ganz sicher nicht die Hauptrolle spielen.
Cover-Bild Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
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Anne Freytag (Autor)

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle

Anne Freytag ist eine der großen und gefeierten deutschen All-Age-Stimmen

Bestsellerautorin Anne Freytag ist eine der großen und gefeierten deutschen All-Age-Stimmen

Manchmal findet man sich in den unwahrscheinlichsten Momenten ...

Eben hatte Sally noch ein Leben - eine beste Freundin, eine langjährige Beziehung und eine potenzielle WG mit ihrem Bruder. Aber dann kommt alles anders: Pia ist mit ihren Eltern weggezogen, Felix hat überraschend Schluss gemacht, und statt in die erste eigene Wohnung geht es in den zweiten harten Lockdown. Einmal mehr ist Sally eingesperrt mit ihrer Mutter und den drei Geschwistern. Und als wäre das nicht genug, zieht dann auch noch die ein paar Jahre ältere Leni bei ihnen ein. Unter anderen Umständen wären sich die beiden vermutlich nie begegnet. Doch jetzt schleicht Leni sich Stück für Stück in Sallys Gedanken und weiter in ihr Herz. Dabei hatte Sally sich so fest vorgenommen, sie nicht zu mögen ...


Lebensnahe Themen und eine bildgewaltige Sprache - verpackt in einem mit Liebe zum Detail ausgestatteten Hardcover

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 04.09.2023 - 24.09.2023
  2. Lesen 02.10.2023 - 22.10.2023
  3. Rezensieren 23.10.2023 - 05.11.2023

Bereits beendet

Schlagworte

Female/Female LGBTQIA+ Mental Health Slow Burn Enemies to Lovers Forced Proximity All Age Bücher ab 14 Jahren Coming of Age Haters to Friends to Lovers queer Patchworkfamilie Corona Lockdown Selbstfindung Beziehungsgeschichten Emanzipation Familienkonflikte Herzklopfen Badewanne KulturPass Aktion KulturPass Junge Erwachsene

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 23.10.2023

Von hier aus betrachtet, ist es …

1

Klappentext:

„Wäre Sallys Leben ein Film, würde sie darin ganz sicher nicht die Hauptrolle spielen. Sie wäre eher der Sidekick - die Tochter, die keine Probleme macht, die Schwester, die Konflikte scheut, ...

Klappentext:

„Wäre Sallys Leben ein Film, würde sie darin ganz sicher nicht die Hauptrolle spielen. Sie wäre eher der Sidekick - die Tochter, die keine Probleme macht, die Schwester, die Konflikte scheut, die Freundin, die ihre Meinung für sich behält. Sally mag diese Rolle nicht, dennoch füllt sie sie aus. Bis die ein paar Jahre ältere Leni bei ihnen einzieht und das Gefüge durcheinanderbringt. In ihrer Gegenwart fühlt Sally sich zum ersten Mal irgendwie echt. Und ist deswegen mehr hin- und hergerissen denn je. Zwischen dem, was von außen betrachtet richtig zu sein scheint, und dem, was sich in ihrem Inneren gut anfühlt. Ist der Moment gekommen, endlich die Protagonistin ihrer eigenen Geschichte zu werden?“





Fazit:

Aus meiner Sicht betrachtet, hat die Autorin wieder alles richtig gemacht. Sallys und Lenis Gefühle und Gedanken sind unglaublich transparent. Ich hatte zu beiden einen guten Draht, viel Verständnis und jede Menge Mitgefühl. Die Atmosphäre empfand ich durchweg als sehr vertraut und gemütlich zugleich.
Ich mochte die langsame Annäherung, die Selbstfindung, Weiterentwicklung und Eigenständigkeit. 

Ich habe mit Leni, Sally und ihrer verrückten Familie eine schöne Zeit gehabt. Ich liebte das Chaos, die witzigen und schlagfertigen Diskussionen, die Probleme, die die Familie meistern musste. 



Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht nicht die Hochspannung sondern das innere der Charaktere. Deshalb vermittelt das Buch auch so tolle und wichtige Werte. Yes - wieder ein Highlight!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

sehr berührende Geschichte - taucht in Sallys Gedanken ein

2

„Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“ war mein erstes Buch von Anne Freytag und ich habe es geliebt.
Es geht um Sally Bernard, die mit einer Menge Veränderungen in ihrem Leben konfrontiert ...

„Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“ war mein erstes Buch von Anne Freytag und ich habe es geliebt.
Es geht um Sally Bernard, die mit einer Menge Veränderungen in ihrem Leben konfrontiert wird. Die 19-jährige lebt mit ihrer Mutter und ihren drei Geschwistern zusammen. Als Leni, eine Volontärin von Sallys Mutter, bei ihnen einzieht, will Sally sie nicht mögen. Aber das ist schwieriger als gedacht. Sallys ganze Welt wird durch mehrere Ereignisse auf den Kopf gestellt. Vor allem aber muss sie zu sich selbst finden. Wer will sie sein? Mit wem will sie zusammen sein? Was möchte sie in Zukunft alles machen/erleben? Sally stellt sich alle möglichen Fragen, die man sich eingeschlossen während eines Lockdowns stellt.

Meine Meinung:
Dank des grandiosen Schreibstils durchlebt man die Geschichte viel intensiver. An sich passiert recht wenig auf der Handlungsebene, aber man erlebt die Geschichte so detailliert aus Sallys und ab und zu aus Lenis Sicht, dass das im Endeffekt doch echt viel ist. Sich selbst zu finden ist nie leicht und genau diese Entwicklung wurde hier sehr gut gelungen dargestellt. Anfangs war ich skeptisch, wie Corona thematisiert wird. Aber im Endeffekt hat die Autorin es perfekt gelöst. Ich konnte so das Handeln der Charaktere sehr gut nachvollziehen. Dieses Buch hat mich zurück auf den Boden der Tatsachen gebracht. Die Geschichte hat mich sehr berührt. Meine Emotionen sind mit mir durch gegangen. Manchmal saß ich nur kopfschüttelnd da, mal huschte ein Lächeln über meine Lippen und dann sind noch ein paar Tränen geflossen. Ich hatte das Gefühl ein Teil der Bernards geworden zu sein.

Fazit:
Lauft in die Buchhandlung eures Vertrauens und kauf euch dieses Buch! Es werden so wichtige Themen behandelt. Jeder wird sich in irgendeiner Weise in diesem Buch wieder finden.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Ein weiteres Meisterwerk von Anne Freytag

5

"Vom Mond aus betrachtet spielt das alles keine Rolle" ist ein weiteres, absolut gelungenes Buch von Anne Freytag und behandelt die Themen Selbstfindung und selbstbestimmtes Leben. Das Buch spielt in Zeiten ...

"Vom Mond aus betrachtet spielt das alles keine Rolle" ist ein weiteres, absolut gelungenes Buch von Anne Freytag und behandelt die Themen Selbstfindung und selbstbestimmtes Leben. Das Buch spielt in Zeiten des Corona-Lockdowns und befasst sich im Hintergrund mit deren Auswirkungen auf das gesamte Leben, ohne dass die Wörter Corona, Pandemie oder Lockdown ständig erwähnt werden.
Das Buch startet recht langsam, nimmt aber stetig Fahrt an, ist zum Ende regelrecht explosiv und hinterlässt Leser:innen mit einem lebensbejahenden Gefühl.

In "Vom Mond aus betrachtet spielt das alles keine Rolle" werden mehreren Handlungsstränge gleichzeitig bearbeitet, was ich unheimlich interessant und gelungen fand. Man erhält einen umfassenden Blick auf die gesamte Dynamik innerhalb der Familie und was diese mit den einzelnen Charakteren macht. Anne Freytag trifft die Themen auf den Punkt, findet zu jeder Zeit die richtigen Worte und geht damit durch Mark und Bein.
Im Mittelpunkt des Buches steht jedoch Sally. Sally ist ruhig und zurückhaltend und ihren Mitmenschen gegenüber eher unterwürfig. Kurz gesagt: Ihr Charakter zeichnet sich in erster Linie durch ihr angepasstes Verhalten ohne Selbstbewusstsein aus. Und dann kommt Leni.

Anne Freytag verschwendet ihre Zeit nicht damit Dinge zu verschönern, die nicht zu verschönern sind. Ich habe viele Parallelen entdeckt und konnte dadurch sehr gut mit Sally mitfühlen. Das Buch ist an einigen Stellen sehr aufwühlend und hat mich oft mit großem Unverständnis zurückgelassen, war dadurch aber auch unheimlich authentisch und echt. Das, was sich in "Vom Mond aus betrachtet spielt das alles keine Rolle" abspielt, findet genau so ganz gewiss in tausenden von Familien statt. Es schafft also eine gesunde Konfrontation mit den Themen unserer Zeit.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Worte, die so viel mehr sagen

1

Kurz vorweg: Ich habe dieses Buch wahnsinnig geliebt.

Ich habe lange auf dieses Buch hingefiebert und es dann voller Vorfreude begonnen, um dann erstmal ein wenig perplex eine Geschichte zu verfolgen, ...

Kurz vorweg: Ich habe dieses Buch wahnsinnig geliebt.

Ich habe lange auf dieses Buch hingefiebert und es dann voller Vorfreude begonnen, um dann erstmal ein wenig perplex eine Geschichte zu verfolgen, die während der Corona-Pandemie spielt. Das habe ich überhaupt nicht erwartet und finde, dass es eine Erwähnung auf dem Klappentext wert gewesen wäre. Dadurch habe ich tatsächlich ein wenig gebraucht, um in die Geschichte eintauchen zu können, was ich von der Autorin sonst gar nicht gewöhnt bin. Außerdem bin ich der Meinung, dass es sich von ihren anderen Büchern in gewisser Weise unterscheidet (weder positiv noch negativ), allerdings kann ich gar nicht genau sagen woran das liegt. Nachdem ich in die Geschichte reingefunden habe, bin ich ihr dann aber auch sofort verfallen.

Es geht um Sally, die während des zweiten großen Lockdowns mit ihrer Familie zusammenlebt. Es wird schnell deutlich, dass die Familie zwar durch Liebe zusammengehalten wird, unter der Oberfläche aber einige Problematiken und Schwierigkeiten brodeln. Als dann eine zusätzliche Person in das Haus zieht, welche ebenfalls einige Lasten mit sich bringt, verändert sich die Familiendynamik zusehends und auch in Sallys Innerstem beginnt eine Zeit der Veränderung.
Die Gedanken, die Anne Freytag hier zu Papier bringt, können wohl die allermeisten sehr gut nachvollziehen. Nicht nur was die Isolation und die veränderten familiären Bedingungen während der Pandemie angeht, sondern auch generelle Beziehungsmuster, Geschwister(hass)liebe, die Suche nach dem eigenen Selbst und das Für-Sich-Selbst-Einstehen hat die Autorin unglaublich präzise auf den Punkt gebracht. Die Charaktere sind nicht unbedingt alle Sympathieträger, aber sehr gut ausgearbeitet, wodurch sie echt und vielseitig wirken. Die ganze Geschichte habe ich als wahnsinnig authentisch und ehrlich wahrgenommen, auch wenn ich nicht jede der Situationen selbst kenne. Trotzdem konnte ich den Worten und Zeilen so viel entnehmen, was mir die Freude am Lesen nach einer längeren Flaute wieder nahegebracht hat.

Anne Freytag wählt Themen, die in gewisser Weise uns alle betreffen und findet dafür auch noch genau die richtigen Worte. Ich fand vor allem Sallys innere Konflikte so gut dargestellt, dass ich nicht anders konnte als mitzufiebern. Dabei muss allerdings erwähnt werden, dass das Buch wirklich nicht durch eine starke Handlung besticht. Viel mehr wird es von Emotionen, Gedanken und Charakterentwicklungen getragen, die ich einfach nur wahnsinnig gerne verfolgt habe.
Wer also damit klar kommt, dass wenig Handlung aber viel Tiefe zwischen den Zeilen steckt, ist hier auf jeden fall richtig.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Gut, aber nicht Annes bestes Buch <3

2

Wäre Sallys Leben ein Film, so würde sie ganz sicher nicht die Hauptrolle spielen. Das wäre schon eher ihre gefühlskalte Mutter. Oder ihre laute, selbstbewusste Schwester. Vielleicht auch ihr Bruder, dessen ...

Wäre Sallys Leben ein Film, so würde sie ganz sicher nicht die Hauptrolle spielen. Das wäre schon eher ihre gefühlskalte Mutter. Oder ihre laute, selbstbewusste Schwester. Vielleicht auch ihr Bruder, dessen Dahinvegetieren durch die ungeplante Schwangerschaft seiner Ex ein Ende nimmt. Aber bestimmt nicht die ruhige Sally, die zu viel denkt und doch zu nichts eine Meinung hat. Zumindest bis Leni in ihrem Haus einzieht. Da muss Sally sich plötzlich fragen, was sie wirklich vom Leben möchte: Die Hauptrolle oder den Sidekick?

Als erstes möchte ich auf die wunderschöne Gestaltung des Buches aufmerksam machen. Fantastisches Cover, Lesebändchen, Zeichnungen - eine vollkommenere Ausstattung gibt es wohl nicht.

Des weiteren ist Anne Freytags Schreibstil wie auch schon in „Den Mund voll ungesagter Dinge“ (eins meiner absoluten Liebslingsbücher!) oder „Nicht weg und nicht da“ absolut fesselnd und voller Bedeutung. Jedes Wort wiegt schwer, steht genau da, wo es stehen soll, und hinterlässt Eindruck. Anne Freytag schreibt intensiv und eindringlich, transportiert damit eine Menge Gefühle und lässt den bzw. die Leserin komplett in die Geschichte eintauchen.

Aber nicht nur die Erzählweise hat bei mir dafür gesorgt, dass ich so gut in die Story eintauchen konnte. Auch die Protagonistin hat dies ermöglicht. Im ersten Drittel des Romans erfährt man viel über ihr Innenleben, ihre Zweifel, ihre Gedanken; es kommen viele innere Monologe vor. So fiel es mir leicht, mich in Sally hiineinzuversetzen und mit ihr mitzufühlen.

Zugleich hat dies aber auch dafür gesorgt, dass sich vor allem der Einstieg gezogen hat. Ohne diverse Unterbrechungen durch wörtliche Rede fiel das Lesen für mich teilweise schleppend aus. Zur Mitte hin hat sich das aber gegeben; dann gibt es mehrere Twists und auch mehr Kommunikation.

Was mir sonst noch gut gefallen hat, das sind die Kapitel, die ab dem Moment von Lenis Einzug, auch aus Lenis Sicht erzählt werden. Über sie erfährt der bzw. die Leser
in nicht so viel wie über Sally - dennoch waren die wechselnden POVs eine erfrischende Abwechslung.

Außerdem möchte ich noch auf die Themen, die Anne Freytag in diesem Buch behandelt, eingehen. Diese sind: Die Corona-Pandemie, queere Liebe, Feminismus, Selbstfindung und Beziehungsgeflechte sowie Problematiken innerhalb einer Familie. All diese Themen wurden feinfühlig und mit viel Bedacht vermittelt. Zudem haben sie mich zum Nachdenken angeregt - sowohl während des Lesens als auch im Nachhinein.

Wenn ich vmabsdakr jedoch mit anderen Büchern von Anne Freytag vergleiche, die ich bereits gelesen habe, so muss ich sagen, dass es nicht mein Favorit ist. (Welcher Roman könnte aber auch an „Den Mund voll ungesagter Worte herankommen?) Somit gebe ich der Geschichte 4,5 Sterne - was natürlich immer noch eine phänomenale Bewertung ist. vmabsdakr bekommt von auf jeden Fall eine fette Leseempfehlung! Es eignet sich für alle Leser_innen, die feinfühlige, emotionale Geschichten mit tieferer Bedeutung mögen, Geschichte, die einen weiter begleiten und zum Reflektieren bringen.

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