Cover-Bild Kein guter Mann
(68)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 19.09.2023
  • ISBN: 9783832168179
Andreas Izquierdo

Kein guter Mann

Roman
Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Natürlich ist niemand schlechter für den Job geeignet als er.
Eines Tages erreicht ihn ein Schreiben an den lieben Gott. Es stammt vom zehnjährigen Ben. Er will weder Handy noch Playstation, sondern nur wissen, wie man einen Klempner ruft. Walter antwortet vage und bekommt einen zweiten Brief, in dem Ben den lieben Gott ganz schön zusammenfaltet: Warum hilft er ihm nicht?
Walter beginnt einen Briefwechsel mit Ben, selbstverständlich als Gott. Er erfährt immer mehr über das Leben des Jungen, der allein mit seiner depressiven Mutter lebt. Mehr als alles andere wünscht Ben sich einen Freund. Unterdessen naht Weihnachten, und Walter ist mit seinem eigenen Familiendrama beschäftigt: Die Beziehung zu seinen Kindern ist kompliziert, geschieden ist er schon lange, und da ist diese schwere Schuld aus seiner Vergangenheit, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Vielleicht kann Walter ja Ben helfen und Ben Walter?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2023

Tiefgründig und berührend, aber das Ende hätte ich mir anders gewünscht

0

Meinung:
Da ich von Andreas Izquierdo schon ein paar berührende Geschichten gelesen habe, war ich sehr auf sein neues Werk gespannt. Vor allem, da mich die Kurzbeschreibung gleich gepackt und ich viele ...

Meinung:
Da ich von Andreas Izquierdo schon ein paar berührende Geschichten gelesen habe, war ich sehr auf sein neues Werk gespannt. Vor allem, da mich die Kurzbeschreibung gleich gepackt und ich viele begeisterte Meinungen dazu gelesen hatte.

Das Buch beginnt, wie erwartet, mit einem mürrischen Walter, der nicht glücklich mit seinem Leben ist und dabei auch oft mit anderen aneckt. Jedoch merkt man ziemlich schnell, dass mehr dahinter steckt, als man anfangs denkt.

Als Walter in die Christkindfiliale versetzt wird und ihm durch Zufall der Brief des 10 Jährigen Ben in die Hände fällt, ist er davon überrascht, dass dieser Brief so anders ist. Natürlich lässt sich drüber streiten, ob es gut ist, dass er sich auf so eine Weise in Bens Leben einmischt, aber ich konnte es nachvollziehen und fand toll, dass er nur das Beste für den Jungen wollte.

Gleichzeitig erfährt man viel über seine eigene Vergangenheit, die definitiv tiefgründiger und schwieriger ist, als gedacht. Der Roman führt einem wieder gut vor Augen, dass man immer hinter die Fassade schauen sollte und nicht vergessen darf, dass bestimmtes Verhalten, oftmals auch einen Grund hat. Ich fand Walters Geschichte wirklich traurig und habe mit ihm mitgelitten, mich aber gleichzeitig auch über die positiven Aspekte gefreut. Dabei bin ich viel ins Nachdenken gekommen und habe mich an ein Weihnachtsmärchen erinnert gefühlt. Dazu passen auch die vielen Stereotype, die es im Buch zu finden gibt, die mich aber nicht gestört haben.

Was mich leider etwas gestört hat, war das Ende der Geschichte. Denn das war mir etwas zu tragisch, hat für meinen Geschmack etwas zu viel offen gelassen und nicht mehr ganz zu dem vorherigen Weihnachtsmärchengefühl gepasst. Auch wenn es einen positiven Funken hat, hätte ich mir doch mehr für Walter gewünscht.

Fazit:
„Kein guter Mann“ ist eine berührende und tiefgründige Geschichte, die etwas von einem Weihnachtsmärchen hat. Der Roman hat sich wirklich gut und schnell lesen lassen und mich auch oft nachdenklich gestimmt und emotional mitgerissen. Nur das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht, auch weil am Ende viele Fragen offen bleiben und das hat mich doch etwas wehmütig zurückgelassen. Nichtsdestotrotz habe ich die besondere Geschichte von Walter und Ben sehr gerne gelesen und vergebe solide 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2023

Die Schuldfrage

0

Ich hätte es ahnen können … Schon nach der Leseprobe war ich überrascht, da ich die gelesenen Seiten nicht recht mit dem Klappentext in Verbindung hatte bringen können. Da hatte ich aber noch die Möglichkeit ...

Ich hätte es ahnen können … Schon nach der Leseprobe war ich überrascht, da ich die gelesenen Seiten nicht recht mit dem Klappentext in Verbindung hatte bringen können. Da hatte ich aber noch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das Gelesene nur eine lange Einleitung zur tatsächlichen Erzählung war. Außerdem hatte mich der unterhaltsame Stil überzeugt, das Buch lesen zu wollen.

Das habe ich auch keineswegs bereut, ganz im Gegenteil, aber ich habe etwas völlig anderes erwartet. Versprochen hatte ich mir eine Geschichte, die sich vor allem um Ben und Walter und ihren Austausch dreht. Tatsächlich ist dieser Teil eher eine Art Rahmenhandlung, innerhalb der sich nach und nach Walters Vergangenheit entfaltet und Stück für Stück berichtet wird, wie er an den Punkt gekommen ist, an dem er heute ist. Auch seine gegenwärtige Situation nimmt mindestens ebenso viel Raum ein wie Bens.

Das alles liest sich leicht und flüssig, der humorvolle Unterton, der sich in der Absurdität der ersten Seiten noch findet, tritt jedoch mehr und mehr in den Hintergrund. Es geht um die Frage nach der Schuld, darum, was einen „guten Mann“ ausmacht, um gute Absichten, die nicht immer das gewünschte Ergebnis erzielen, um die zerstörerische Kraft von Gerüchten und davon, dass diesen oft vorschnell Glauben geschenkt wird, ...

Walter ist ein facettenreicher Protagonist, und durch die schrittweise Enthüllung seiner Geschichte hat sich mein Blick auf ihn immer mal wieder ein wenig verändert, auch wenn ich einzelne Verhaltensweisen bis zum Schluss nicht recht nachvollziehen konnte. Andere hingegen, die im ersten Moment vielleicht merkwürdig anmuteten, waren im Licht neuer Kenntnisse dann durchaus schlüssig.

Am Ende bleibe ich mit reichlich Stoff zum Nachdenken zurück und kann sagen: Wer einfach nur leichte Unterhaltung möchte, macht um dieses Buch besser einen Bogen. Auf der Suche nach einer guten Geschichte, die nachklingt, wird man hier jedoch fündig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2023

Ein etwas anderes Weihnachtsbuch

0

Walter ist ein eher schwieriger Mensch – oder sagen wir mal, er ist eigen. Er nimmt die Regeln sehr genau und liebt seinen Job als Postbote – bis sich ein Kunde auf seiner Route total daneben benimmt und ...

Walter ist ein eher schwieriger Mensch – oder sagen wir mal, er ist eigen. Er nimmt die Regeln sehr genau und liebt seinen Job als Postbote – bis sich ein Kunde auf seiner Route total daneben benimmt und sich weigert, sich dafür angemessen zu entschuldigen. Ein Kleinkrieg entbrennt und am Ende wird Walter vor die Wahl gestellt: Entweder zwangsweise der vorzeitige Ruhestand oder die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Pest oder Cholera, wenn man Walter fragt. Bis er einen Briefwechsel der etwas anderen Art mit dem kleinen Ben beginnt und sich als Gott ausgibt.

Ja, Walter ist wirklich speziell und einiges, was er tut ist nicht gut. Aber er kann auch echt lieb sein. Es ist toll, wie er eine andere Seite von sich zeigt, als er Kontakt mit Ben hat. Ansonsten ist Walter eher weniger göttlich als vielmehr biestig unterwegs.

Zu Beginn kommt Walter auf eine ganz bestimmte Art rüber, als Korinthenkacker und kleinlich, aber auch irgendwie rachsüchtig. Dabei wird er oft einfach falsch verstanden, denn Walters größte Schwäche ist eigentlich, dass er zu ehrlich ist. Schonungslos ehrlich, was nicht gut ankommt.

Besonders toll fand ich es zum einen wie Walter versuchte Gott zu sein für Ben und dessen Glauben nicht zu zerstören und ihm gleichzeitig aktiv zu helfen.
Dabei wird auch klar, wie oft Vorurteile nicht nur im Extremfall Leben zerstören können, sondern auch das Bild eines Menschen beeinflussen.

Das Buch ist ganz klar ein Weihnachtsbuch, aber verfällt dabei nicht dem typischen Kitsch. Es ist anders und das auf eine sehr gute Art und Weise. Mich hat es stellenweise berührt, wütend gemacht und nachdenklich gestimmt.

Was ich allerdings echt schade fand, war das Ende, das mich unbefriedigt zurückgelassen hat. Da hätte ich mir etwas anderes gewünscht.


Fazit: Ich fand dieses Buch wirklich gut. Es ist anders, manchmal witzig, manchmal ernst, manchmal sogar philosophisch. Man wird zum Nachdenken gebracht. Ich habe stellenweise viel gelacht, aber stellenweise hat mich das Buch auch etwas runtergezogen. Es ist eben keine typische Weihnachtsgeschichte, in der es nur um Liebe und Verzeihen geht, sondern manchmal wird es wirklich richtig unangenehm real.

Ich mochte das Buch sehr gern, allerdings hätte ich mir das Ende etwas anders gewünscht. So empfand ich es eher als unbefriedigend. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2023

Ben und Gott

0

Der 60 jährige Walter ist Postzusteller und macht seinen Job sehr gerne. Obwohl er ein herzensguter Mann ist, schafft er es immer wieder, sich durch seine Sturheit bei Kollegen und Vorgesetzten unbeliebt ...

Der 60 jährige Walter ist Postzusteller und macht seinen Job sehr gerne. Obwohl er ein herzensguter Mann ist, schafft er es immer wieder, sich durch seine Sturheit bei Kollegen und Vorgesetzten unbeliebt zu machen. Nun hat er das Maß überschritten und soll in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Eine letzte Chance gibt man ihn noch mit der Zwangsversetzung ins Christkindl Postamt Engelskirchen.Dort gerät ihm der Brief des 10jährigen Ben in die Hände,der anders als andere Kinder einen besonderen Wunsch ans Christkind hat. Es soll einen Klempner zu ihm und seiner Mutter schicken, um zu helfen. Ben lebt mit seiner depressiven Mutter zusammen einen mehr oder weniger freudlosen Alltag. Walter antwortet unter dem Namen „Gott “ es beginnt ein regelmäßiger Austausch per E Mail….

Meine Meinung:

Ich kenne schon andere Bücher dieses Autors, die mich immer wieder auf besondere Weise berührt haben. Der Schreibstil ist flüssig,die realitätsnahen Themen werden auf eine besondere und sehr emotionale Weise präsentiert.
Neben Walters Bemühungen um Ben ,die ihn immer mehr erfüllen, geht es auch in Rückblenden um seine Kindheit,seine Ehe und die Problematik seiner Familie.
Nach einigen Hochs und Tiefs,welche mir teilweise die Tränenin die Augen trieben,endet die Geschichte mit einem kleinen Lichtblick.
Ein Buch der leisen Töne,was ich sehr gerne gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2023

Walter spielt Gott - berührend und kurzweilig

0

"Kein guter Mann" entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer Art Weihnachtsgeschichte à la Charles Dickens, die zu berühren und zu überraschen weiß. Sie zeichnet sich durch Tiefe aus und dass sie ohne ...

"Kein guter Mann" entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer Art Weihnachtsgeschichte à la Charles Dickens, die zu berühren und zu überraschen weiß. Sie zeichnet sich durch Tiefe aus und dass sie ohne Kitsch auskommt.

Walter ist zu Beginn ein griesgrämiger und wenig sympathischer Postbote, der in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen versetzt wird. Mit wenig Begeisterung beantwortet er die Briefe ans Christkind oder den Weihnachtsmann, bis ihm der Brief von Ben an den lieben Gott in die Hände gerät. Bens Brief ist keiner der üblichen Wunschzettel, sondern nur die Frage nach einem Klempner. Neugierig geworden beginnt Walter mit Ben eine Art Brieffreundschaft mit ihm und wird als Gott zu seinem Freund. Infolgedessen beginnt Walter über sein Leben nachzudenken.

Walter hat zu Anfang nicht wirklich viele Eigenschaften, die ihn liebenswert machen. Doch je mehr man über seine Vergangenheit erfährt, umso vielschichtiger wird seine Person. Denn Walters Leben ist geprägt von schicksalhaften und unglücklichen Ereignissen, die sein Leben prägten und ihm zu dem verbitterten Mann machten, der er jetzt ist.
Im Laufe der Geschichte kommt Walter seiner Familie wieder näher, doch nicht immer erfolgreich. Doch dann ist es Ben, der ihm zu inneren Frieden verhilft.

Dank der kurzen Kapitel und des flüssigen Schreibstils fliegt man nur so durch die Seiten. Hoch gehalten wird der Spannungsbogen durch Einblicke in Walters Vergangenheit, die sich mit der Geschichte in der Gegenwart abwechseln. Man will wissen, wie Walter zu dem wurde, der er ist und wie es mit Ben weitergeht.

Gut gefallen hat mir, dass zum Ende hin nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist und trotz Walters persönlicher Weiterentwicklung und Handlungen nicht alles im Lot ist. So wie es im wahren Leben eben auch ist.
Einzig manche Ereignisse fand ich etwas zu konstruiert, besonders zum Ende hin.

"Kein guter Mann" zeichnet sich durch eine glaubhafte und menschliche Charakterzeichnung aus. Der Roman ist ein packender Mix aus humorvollen und tiefgründigen Elementen, die für ein kurzweiliges Lesevergnügen nicht nur zu Weihnachten, sorgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere