Cover-Bild Kant und das Leben nach dem Tod
Band 3 der Reihe "Kommissar Kant in München"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 15.11.2023
  • ISBN: 9783453428508
Marcel Häußler

Kant und das Leben nach dem Tod

Kriminalroman
Die Einsamkeit und der Tod

Im Hofoldinger Forst nahe der A8 wird der abgetrennte Arm eines alten Mannes gefunden. Der Befund der Rechtsmedizin macht die Sache nur noch rätselhafter: Offenbar war der Arm über einen längeren Zeitraum tiefgekühlt, ehe er in dem Waldstück deponiert wurde. Die Spuren führen Hauptkommissar Kant und sein Team in eine Hochhaussiedlung im Münchner Stadtviertel Hasenbergl. Doch niemand in der Nachbarschaft scheint das Opfer zu kennen. Und der einsame alte Mann ist nicht der Einzige aus der Siedlung, der verschwindet. Welche finstere Wahrheit versteckt sich hinter den Wohnungstüren?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2024

spannend bis zur letzten Seite

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Für mich ist es der erste Roman, den ich aus dieser Krimiserie lese, aber ich muss sagen er ist richtig grossartig gewesen.
Kant selbst ist einer dieser grummeligen Kommissare, die wir auch aus anderen ...

Für mich ist es der erste Roman, den ich aus dieser Krimiserie lese, aber ich muss sagen er ist richtig grossartig gewesen.
Kant selbst ist einer dieser grummeligen Kommissare, die wir auch aus anderen Krimiserien kennen, aber da hört das gängige Cliche auch bereits wieder auf. Es gibt keinen Partner, der etwas Mysteriöses an sich hat oder der ein Technikgenie ist, dafür ein ganzes Investigatives Team, die ihn unterstützen.

Im Grunde werden zwei Geschichten erzählt.
Einmal die Geschichte von Toni, die nach Jahren mit Ihrer Mutter in Portugal, zurück in ihre Geburtsstadt kommt, um dort ein neues Leben zu beginnen und die Geschichte von Kant der die Ermittlungen zu einer unbekannten Leiche aufnimmt.
Parallel erzählt wird dem Leser schnell klar, dass die Erzählstränge zusammengehörten, die Frage ist nur wie.
Ist Antonia eine der vermissten Personen, oder ist sie verantwortlich für die Toten oder vielleicht ihre Mutter?

Mir hat das Team um Kant besonders gut gefallen, keiner ist besonders aufgeregt oder aufgedreht, sondern alle Personen wirken natürlich und echt, so als ob wir sie auch in unserem Leben treffen, oder als Arbeitskollegen haben könnten. Sehr authentisch fand ich auch die Beziehung zu Kant und seiner Tochter, die auf dem Weg in die Selbständigkeit ist und Kant sich daran gewöhnen muss, die Wohnung, ohne seine Tochter zu ertragen.

Aber die Hauptsache an einem Krimi ist ja die Geschichte und die war wirklich gut. Die Story ist stimmig und ich hatte ausnahmsweise einmal wirklich Erfolg beim mitermitteln, auch wenn ich eine Wendung ganz am Ende wirklich nicht habe kommen sehen und genau so sollte es ja sein.

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Veröffentlicht am 25.12.2023

Spannender 3. Kant-Krimi

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Dieser dritte Kant-Krimi hat mir gut gefallen. Der Fund von Leichenteilen, die Aufklärung von Morden, die beinahe niemand bemerkt hätte, ein Mädchen auf der Suche nach dem Glück. Die Kriminalisten kennt ...

Dieser dritte Kant-Krimi hat mir gut gefallen. Der Fund von Leichenteilen, die Aufklärung von Morden, die beinahe niemand bemerkt hätte, ein Mädchen auf der Suche nach dem Glück. Die Kriminalisten kennt der "Kant-Kenner" schon, deshalb erübrigen sich ausschweifende Erklärungen und Charakteristiken, auch empfand ich es als angenehm, dass das Privatleben von Kant und seinen Leuten nicht zu sehr in den Mittelpunkt geraten ist. Kants Tochter Frida zieht nun gerade aus, er hat Entzugserscheinungen und sie bald auch. Kriminalkommissar Rademacher träumt nach seiner Genesung vom freien Leben mit seiner Frau auf einem eigenen Campingplatz. Aber auch hier kommt es anders als man denkt.

Zu Beginn des Romans lernt man Antonia, Toni, kennen, die geradewegs aus Portugal mit ihrem ererbten Bus nach München kommt und ihr Leben nach dem Tod der Mutter neu ordnen will. Leider wird ihr Lebensraum ganz schnell von der Polizei eingezogen und sie muss sich überlegen, wohin sie will. Erstes Ziel ist ihr Großvater. Der und die Lebensgefährtin nehmen Toni bei sich auf, füttern sie durch und sie hat ein Dach überm Kopf. Aber es wird ihr langsam unbehaglich in den vier Wänden. Um sie herum wird es unruhig, im Wohnviertel wird nach vermissten alten Leuten gesucht, Leichen werden in Kühltruhen vermutet, es ist gespenstisch.

Was aber hat Toni mit der ganzen Sache zu tun? Wer das wissen möchte, muss nun selbst lesen, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt. Aus meiner Sicht sind es interessante Verwicklungen und Entwicklungen, die Zufälle, die das Leben so mit sich bringt und ein Trupp nicht denkfauler Kriminalisten. Mir hat die Story Spaß gemacht, auch wenn gegen Ende schon ohne viel Kombinationswillen absehbar war, wo die Verbrecher sich verschanzt hatten.

Ich freue mich auf den nächsten Kant und hoffe, dass Marcel Häusler bei seinem gut lesbaren Stil bleibt.

Eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Manche werden eben doch einfach vergessen

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Ein neunjähriges Mädchen findet auf der verbotenen Abkürzung einen menschlichen Arm. Kant und sein Team stehen vor einem Rätsel, denn niemand wird vermisst. Auf der Suche nach der Lösung finden sie noch ...

Ein neunjähriges Mädchen findet auf der verbotenen Abkürzung einen menschlichen Arm. Kant und sein Team stehen vor einem Rätsel, denn niemand wird vermisst. Auf der Suche nach der Lösung finden sie noch viel Schlimmeres. Noch dazu hat Kant privat so einiges um die Ohren. Dass immer mehr Menschen aus der Hochhaussiedlung, in der eher die arme Bevölkerung lebt, verschwinden, scheint kaum jemanden zu interessieren.

Für Hauptkommissar Kant ist dies der dritte Fall, für mich der erste. Dennoch hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, wichtige Informationen verpasst zu haben. Einzig die Entwicklung der Figuren bis hier kenne ich natürlich nicht. Dass es einiges zu Kants Privatleben zu erzählen gab, lese ich dennoch zwischen den Zeilen heraus. Der Fall selbst ist jedoch in sich abgeschlossen und sehr gut auch allein lesbar.

Die einzelnen Stränge haben anfangs scheinbar nichts miteinander zu tun. Besonders die Abschnitte um Toni passen so gar nicht in die Story. Sie lebte mit ihrer Mutter in Portugal in einem Sprinter, der früher ihrem Großvater gehörte. Als ihre Mutter stirbt, beschließt Toni, zu ihrem Opa zu fahren. Von ihrer Mutter weiß sie, dass der Schweißer schwierig ist. Doch nur mit seiner Hilfe kann Toni in Deutschland wieder Fuß fassen. Nach und nach ergibt alles aber ein Bild und die Spannung und Dramatik steigen ins Unermessliche. Das Ende ist ein Knaller, jedoch nicht abrupt und schon gar nicht mit Gewalt konstruiert. Sehr gelungen, sehr klug aufgebaut und sehr gut geschrieben!

Die Figuren sind mal mehr, mal weniger sympathisch, aber alle sehr klar und lebensecht gezeichnet. Selbst die Nebenfiguren sind nicht nur bloße Schattengestalten. Das mag ich sehr und das gefällt mir extrem. Hier ist Karim für meinen Geschmack besonders gut gelungen. Überhaupt transportiert Häußler die Stimmungen und das Lokalkolorit so perfekt, dass man glaubt, die Gegend und die Personen zu kennen. Häußler liefert hier nicht nur einen soliden Krimi ab, sondern zeigt auch deutlich soziale Missstände auf.

Ich wurde gut unterhalten, hatte aber mit den enorm vielen Perspektiv-Wechseln zwischen den einzelnen Teammitgliedern ein paar kleine Problemchen. Daher reicht es nicht ganz für die fünf Sterne. Aber vier ganz leuchtende Sterne sind es auf alle Fälle!

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Macht nachdenklich

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Gleich neben einer Autobahnbrücke wird in einem Ortsteil von München der abgetrennte Arm eines Mannes in einem Müllsack gefunden. Einziger Hinweis ist ein Ehering, der auf einen alten Mann deutet. Bei ...

Gleich neben einer Autobahnbrücke wird in einem Ortsteil von München der abgetrennte Arm eines Mannes in einem Müllsack gefunden. Einziger Hinweis ist ein Ehering, der auf einen alten Mann deutet. Bei der Obduktion stellt der Gerichtsmediziner fest, dass der Arm eingefroren sein musste. Die Suche nach weiteren Leichenteilen beginnt und als die Hüfte des Mannes gefunden wird, haben sie aufgrund des künstlichen Gelenks auch die Identität des Mannes. Alle Wege führen ins Münchener Stadtteil Hasenbergl in eine Hochhaussiedlung. Aber keiner der Nachbarn ist aufgefallen, dass der ältere Mann nicht mehr da war und so richtig kannte ihn auch niemand. Kant und seine Kollegen beginnen zu ermitteln.

Mit Kant und das Leben nach dem Tod ist der bereits dritte Kriminalroman der Reihe erschienen. Ich kannte diese Reihe bisher nicht, hatte aber keinerlei Verständnisprobleme, zwar erfährt man auch nebenbei etwas aus dem Privatleben der Ermittler, was aber eher nebenbei geschieht.

Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und auch wenn der Fall an sich äußerst brutal anmutet, verschont Autor Marcel Häußler den Leser mit allzu blutigen Details. Tatsächlich wurde meine Fantasie hier mit den kleinen Andeutungen genügend angeregt, um die Bilder lebendig werden zu lassen.

Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und auch in zwei verschiedenen Erzählebenen, die aber beide in der Gegenwart liegen. Zum einen verfolgen wir die Ermittlungen, zum anderen begleiten wir die neunzehnjährige Antonia, Toni, die nach dem Tod der Mutter von Portugal aus nach München zurückkehrt, da ihr Großvater hier lebt. Insgesamt ist die Story sehr geradlinig erzählt, wobei es zum Ende einen kleinen Showdown gibt. Auf den ersten Blick scheinen die Ermittlungen und Tonis Perspektive nichts miteinander zu tun zu haben, doch ab einem gewissen Punkt ahnte ich, worauf es hinauslaufen wird.

Häußler hat mich mit seiner Geschichte sehr nachdenklich gestimmt. Alte Menschen, einsame Menschen, die keine Familie mehr haben, scheinen hier nur wenig Beachtung bei ihren Mitmenschen zu finden. Ganz im Gegenteil, niemand vermisst sie, niemand bemerkt etwas, dass macht traurig und ich würde gern sagen, dass ich da anders wäre, aber ich befürchte, dass jeder zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, auch ich. Vieles könnte leichter sein, würde man seinen Mitmenschen mehr Aufmerksamkeit schenken.

Die Charaktere habe ich ein kleines bisschen kennenlernen dürfen, da man auch etwas über ihr Leben erfährt. Das bleibt zwar im Hintergrund, macht aber die Ermittler dadurch um einiges authentischer und glaubwürdig. Da ich darauf tippe, dass weitere Bücher der Reihe folgen, werden aber viele Themen noch offen gelassen.

Mein Fazit: insgesamt konnte mich dieser Krimi sehr gut unterhalten, auch wenn ich ahnte, was dahintersteckt, war ich mir nie ganz sicher. Ein ruhiger Krimi, der mich vor allem mit der Thematik und der versteckten Botschaft beschäftigt hat und dadurch noch einmal mehr Tiefgang erhält. Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 16.12.2023

Ruhiger Krimi, der mich nachdenklich stimmte

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Kant ist Hauptkommissar bei der Mordkommission in München und bekommt es dieses Mal mit einem Knochenfund zu tun. Als feststeht zu wem die Knochen gehören führen die Spuren in eine Hochhaussiedlung, wo ...

Kant ist Hauptkommissar bei der Mordkommission in München und bekommt es dieses Mal mit einem Knochenfund zu tun. Als feststeht zu wem die Knochen gehören führen die Spuren in eine Hochhaussiedlung, wo es sehr anonym zu geht und keiner den Toten vermisst hat. Parallel dazu wird die Geschichte der 19jährigen Toni erzählt, die nach dem Tod ihrer Mutter in München strandet und in ihrer Not den Großvater aufsucht, den sie seit Kleinkind nicht gesehen hat. Er lebt in der gleichen Hochhaussiedlung wo der tote Mann gewohnt hat.
Ich kenne Kant und sein Team aus dem ersten Fall, der mir damals sehr gut gefallen hat. Dieses Mal fiel es mir - trotz einiger Vorkenntnisse über das Privatleben der Ermittler - schwerer einen Zugang zu den Figuren bzw. zu dem Privatleben/Persönlichenkeiten der Ermittler bekommen, so dass ich mich hauptsächlich auf den Fall konzentrierte. Die Ermittlungen bzw. das was nach und nach zu Tage tritt, ließen mich frösteln. Ich konnte mir die Atmosphäre in der Siedlung gut vorstellen und möchte dort nicht wohnen. Mir gefiel wie im ersten Fall der unaufgeregte Erzählstil, die Befragung der Zeugen und Verdächtigen. Was ich überaus gelungen finde, sind so kleine Details, die nicht im Fokus des Geschehens stehen und auch für die Lösung des Falls nicht von Belang sind, aber die die Atmosphäre bzw. das Leben der Menschen in der Hochhaussiedlung verdeutlichen. Interessant wird es auch, als das Leben des Opfers näher betrachtet beleuchtet wird, da das Ermittlerteam nach einem Motiv sucht.
Der Autor legt geschickt verkehrte Spuren, lässt mich teilhaben an dem Leben ganz unterschiedlicher Menschen, Schicksale ganz unterschiedlicher Natur und stellt ganz deutlich heraus, wie es passieren kann, dass Menschen von anderen unbemerkt sterben.
Ein leiser, aber starker Krimi, der jedoch für mich aufgrund der privaten Geschichten ein wenig schwächer war als der erste Fall mit Kant.
Vier Sterne!

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