Liebesroman mit einigen Längen und einer detaillierten Figurenzeichnung
„Man sieht sich“von Julia Karnick konnte mich ehrlich gesagt nicht sonderlich begeistern. Während ich ihr vorhergehendes Buch aufgrund seiner Leichtigkeit und Humors mochte, erschien mir die Lektüre hier ...
„Man sieht sich“von Julia Karnick konnte mich ehrlich gesagt nicht sonderlich begeistern. Während ich ihr vorhergehendes Buch aufgrund seiner Leichtigkeit und Humors mochte, erschien mir die Lektüre hier nun fast schon zäh. Denn nach fast 500 Seiten bin ich froh die Geschichte nun hinter mir lassen zu können. Dabei ist der Autorin eine durchaus realistische, lebensnahe „Liebes“- oder wohl eher Lebensgeschichte gelungen. Beide Hauptfiguren haben Ecken und Kanten, sind aber so detailreich und authentisch, dass ich mich gut in beide hineinversetzen konnte. Immer wieder verpassen sich die Beiden und es gibt mal gute, mal weniger gute Gründe für ein „Man sieht sich“ in der Zukunft. Der Titel ist hier also wirklich Programm. Am Anfang und in der Mitte des Romans ergaben sich für mich aber deutliche Längen, erst zum Ende hin konnte mich die Story dann wieder mehr gefangen nehmen. Insgesamt machte mir aber auch die Stimmung zu schaffen, durchgehend empfand ich die Geschehnisse als deprimierend und so zog mich das Buch stellenweise richtig runter. Klar darf es bei einer lebensnahen Liebesgeschichte auch Tiefen geben, hier überwogen sie aber einfach zu stark. Der Schreibstil ist darüber hinaus unaufgeregt und spricht in meinen Augen weder für, noch gegen das Buch. Wer aber auf lebensnahe Geschichten mit viel Herzschmerz steht, könnte sich hier wohlfühlen. Ich persönlich kann allerdings nur 3 Sterne vergeben.