Cover-Bild Unter Wasser ist es still
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 24.04.2024
  • ISBN: 9783809027775
Julia Dibbern

Unter Wasser ist es still

Roman
Vom Ankommen und Loslassen

Nach fast zwanzig Jahren kehrt Maira zurück in den Ort ihrer Kindheit. Sie will nur eins: ihr Elternhaus räumen, das seit dem Tod ihrer Mutter leer steht, und es so schnell wie möglich an einen Investor verkaufen.
Stück für Stück bereitet Maira das Haus für den geplanten Abriss vor und unausweichlich kehren die Erinnerungen zurück – die Tage am Wasser mit ihren besten Freunden, die magischen Begegnungen mit der Natur der Ostseeküste, die schwere Krankheit und der Verlust ihrer Mutter. Und eine alte Frage will endlich eine Antwort finden: Was ist damals während Mairas letzten Tagen auf dem Darß wirklich geschehen?

Bewegend, mitreißend und ohne Kitsch erzählt Julia Dibbern von der vielleicht letzten Chance einer jungen Frau, sich ihren schlimmsten und besten Erinnerungen zu stellen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2024

Lesen gilt als etwas vorhaben!

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Das Cover erinnert sofort an Meer und Urlaub, Häuser in den Dünen, die helle Gestaltung des Covers und das Orange des Buches wirkt ausgeglichen, es wäre mir in einer Buchhandlung positiv aufgefallen. Ankommen ...

Das Cover erinnert sofort an Meer und Urlaub, Häuser in den Dünen, die helle Gestaltung des Covers und das Orange des Buches wirkt ausgeglichen, es wäre mir in einer Buchhandlung positiv aufgefallen. Ankommen und Loslassen heißt es im Klappentext, das klingt nach Urlaub und Erholung, den Alltag loslassen, in diesem Fall ist es aber die Vergangenheit die bewältigt und dann losgelassen werden kann oder nicht? Maira arbeitet als Restauratorin, hängt sie am Alten, also an ihrer Vergangenheit, sie hat sich von ihrem Freund getrennt und es gibt eine unverarbeitete Erinnerung in ihrem Leben was ihr einen auszutragenden Konflikt bereitet. Sie kann in Frankfurt die Firma ihres Arbeitgebers übernehmen, kann ihre eigene Chefin werden. Um auch Startkapital zu haben muss sie in ihr Heimatdorf fahren und das Haus ihrer Mutter verkaufen. Im Ort angekommen macht es zunächst den Eindruck die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, wie es in vielen kleinen Orten so ist, dennoch alles ist im Wandel und so auch hier. Kinder werden zu Erwachsenen, bleiben aber im Ort und bekommen selber Kinder, die wiederrum spielen genau im selben Garten wie sie damals. Maira zieht in ihr altes Gartenhaus ein, ohne Strom und Wasser. Weil sie von Walen erzählt habe ich mich zunächst gefragt gibt es Wale in der Ostsee? Ja Schweinswale die bis zu einer Größe von 190 Meter groß sind und auch kleiner Tümmler genannt wird. Bei der Internetrecherche stand der Satz dabei der Einzig für den Schweinswal ist die Ostsee eine Heimat. Mit seinen bis zu 1,90 m Größe ist der auch Kleine Tümmler genannte Meeressäuger ein sehr kleiner Vertreter der Wale. Große Wale sind hier nur Irrgäste, ebenso kleinere Arten wie Schnabelwale oder Belugas. Größere Wale sind hier nur Irrgäste, hat sie sich als Irrgast gesehen? war ihr Mutter durch ihre Erkrankung ein Irrgast geworden. Sie ist wie es scheint die Einzige die weggezogen ist. Mairas Mutter ist jung an Demenz erkrankt und als Maira mit einem Freund bei den Schweinswalen schwimmen war hat sie zu Hause absichtlich eine Platte angelassen und dadurch ist ein Brand entstanden bei dem die Mutter verstorben ist. Auch der Schweinswal ist in dem Moment gestorben, auch wenn der Vergleich hier nicht angebracht ist, der Wal war wegen der Müllverschmutzung im Meer gestorben, auch ihm konnte sie nicht helfen. War es bei der Mutter ein Versehen oder schreibt die Autorin über Sterbehilfe, das Maira mit der Pflege ihrer Dementen Mutter überfordert war lag auf der Hand. Im Laufe der Geschichte kommt Maira im Dorf an als wäre sie nie weggewesen, und ich habe beim Lesen schon gedacht, sie geht auch nie wieder weg. Wie die Geschichte ausgeht wird hier nicht verraten, lesen sie es selber, das Buch ist es wert. Ich finde es gibt Wörter die sind im Sprachgebrach verschwunden, wie zum Beispiel Hakelig, schön dass es sie doch noch gibt. Auf Seite 18 ist Mairas Antwort auf eine Einladung … Ich verneine. Lesen gilt nicht als etwas vorhaben. Doch hier eine schöne Geschichte, liebevoll geschrieben mit vielen Sätzen die mich berührt haben, vielen Dank für die Einladung.

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Vom Frieden finden mit der eigenen Vergangenheit

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Maira hat es nicht leicht gehabt in ihrer Kindheit und Jugend. Ihren Vater hat sie nie kennen gelernt (er kommt im Buch auch nicht vor), sie wächst alleine bei ihrer alleinerziehenden Mutter Kathi auf. ...

Maira hat es nicht leicht gehabt in ihrer Kindheit und Jugend. Ihren Vater hat sie nie kennen gelernt (er kommt im Buch auch nicht vor), sie wächst alleine bei ihrer alleinerziehenden Mutter Kathi auf. Kathi ist sehr bemüht, Maira eine möglichst schöne Kindheit zu ermöglichen. Umso mehr, als sie das Damoklesschwert kennt, das darüber hängt: mit noch nicht einmal 40 Jahren hat sie eine seltene, unheilbare und schnell voranschreitende Form der früh einsetzenden Demenz. Solange es noch möglich ist, kämpft Kathi dagegen an, und sie schafft besondere Erinnerungsstücke für Maira: viele einzelne Briefe, in denen sie gemeinsame Erlebnisse schildert, damit diese für ihre Tochter erhalten bleiben.

Auch weitere Lichtblicke gab es in Mairas Kindheit und Jugend: tiefe Freundschaften mit den Kindern Anne und Jasper und die gemeinsame Liebe zur Natur, zur Ostsee und den darin lebenden Kreaturen. Leider schreitet Kathis Demenz in Mairas Jugend rapide voran und die Tochter wird aufgerieben zwischen der Pflege der Mutter und dem Versuch, deren Krankheit vor der Außenwelt so gut wie möglich zu verstecken... bis schließlich die Mutter tragisch ums Leben kommt.

Im Buch lernen wir zwei Mairas kennen: die kindliche und jugendliche Maira sowie die Maira knapp 20 Jahre nach dem Unglück, die sich ein Frankfurt ein neues Leben aufgebaut hat, als Restaurateurin arbeitet und versucht, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen... bis die Umstände sie dazu bringen, noch einmal für kurze Zeit in ihre alte Heimat zurückzukehren, mit dem Plan, ihr seit langem leer stehendes Elternhaus zu räumen und zu verkaufen. Und dort kommt es natürlich zu verschiedenen Begegnungen mit den Menschen aus ihrer Vergangenheit, etwa mit Jasper und Anne (bei denen wir auch miterleben, was aus ihren Träumen und Wünschen geworden ist und welche Leben sie nun leben), und so einigen weiteren.

Wir erleben beim Lesen eine freundliche Welt... tragisch ist Kathis Schicksal und dessen Auswirkungen auf ihre Tochter... aber ansonsten kommen überwiegend herzliche, unterstützende, wohlwollende Charaktere vor... sympathisch und doch vielschichtig und damit authentisch, mit gelegentlichen kleinen menschlichen Schwächen, aber grundsätzlich sehr liebenswert. Es tut gut, ein Buch zu lesen, in dem die Menschen so liebenswert sind und so gut aufeinander schauen.

Wunderschön sind auch die vielen Schilderungen des Kontakts von Maira (und auch der anderen Jugendlichen) mit der Natur und insbesondere mit dem Meer und ihre Sensibilität und ihr Einsatz für Naturschutz. In einer besonders berührenden Szene schwimmt Maira mit Schweinswalen, zu denen sie eine besondere Verbindung spürt.

"Unter Wasser ist es still" ist also ein sehr schönes, angenehmes und gerade in seinem ruhigen Tempo sehr wohltuendes Debüt, das ich mit viel Freude gelesen habe und wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Highlight. Das beste gefühlvolle Buch des Jahres für mich

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Julia Dibbern hat einen ergreifenden, gefühlvollen Roman geschrieben der niemanden kalt lassen kann.

Maira, heutzutage Restauratorin die mit beiden Beinen im Leben steht, bekommt das Angebot das Geschäft ...

Julia Dibbern hat einen ergreifenden, gefühlvollen Roman geschrieben der niemanden kalt lassen kann.

Maira, heutzutage Restauratorin die mit beiden Beinen im Leben steht, bekommt das Angebot das Geschäft ihres Chefs zu übernehmen. Doch zuvor muss sie sich der Vergangenheit stellen und ihr Elternhaus im Heimatort räumen und verkaufen.

Hier wird Maira von der Vergangenheit eingeholt. Als Jugendliche hat sie ihre demente Mutter gepflegt bis es zur Tragödie kam. Auch ihre Jugendfreunde trifft sie wieder.

Julia Dibbern hat es geschafft mich mehrmals zu Tränen zu rühren. Marias ungeheure Last in der Jugend zu lesen hat mich tief ergriffen. Die Briefe der Mutter die erkennt das ihre Erkrankung immer schlimmer wird haben mich aus der Bahn geworfen. Die wechselnden Erzählperspektiven halten das Tempo und die Spannung konstant hoch. Selten lese ich so eine grandiose Mischung aus Trauer, Freude, Leid und Hoffnung.

Das ich das Buch gelesen hab ist nun schon einige Wochen her, aber es hat sich in meinem Kopf eingebrannt.

Absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Maira und die Dämonen der Vergangenheit

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Maira ist nach fast zwanzig Jahren in den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt, aber es fällt ihr schwer sich dem Haus in dem sie aufgewachsen ist zu nähern. Es steht seit dem Tod der Mutter leer und soll ...

Maira ist nach fast zwanzig Jahren in den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt, aber es fällt ihr schwer sich dem Haus in dem sie aufgewachsen ist zu nähern. Es steht seit dem Tod der Mutter leer und soll nun abgerissen werden. Bei Maira brechen bei ihrer Rückkehr alte Wunden auf.

Mich begeistert Julia Dibberns mitreißender Schreibstil und ich mag ihre Protagonisten sehr. Besonders Maira und ihren tollen handwerklichen Beruf und auch Ingmar, ihren väterlichen Chef. Er trägt Maira die Übernahme des Geschäftes an. Wie wird Mairas Entscheidung ausfallen?

Plastisch sind die Beschreibungen der Natur an der Ostseeküste. Mairas Emotionen konnte ich gut nachempfinden. Die Autorin hat alles sehr realistisch gezeichnet. Ich fragte mich lange, was ist in Mairas Kindheit vorgefallen? So nach und nach erfährt der Leser die ganze Geschichte. Mich machte es sehr betroffen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Julia Dibbern erzählt diese Geschichte realistisch und ohne Kitsch.

Fazit: Ein tolles Buch.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Tiefgründig, emotional und nicht seicht - bin begeistert

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Dieses Buch war eines meiner Highlights 2024 bisher. Unerwarteterweise. Zwar hatte mich die Kurzbeschreibung einer Kindheit auf dem Darß schon angesprochen, ich hatte aber nicht sehr viel erwartet. Und ...

Dieses Buch war eines meiner Highlights 2024 bisher. Unerwarteterweise. Zwar hatte mich die Kurzbeschreibung einer Kindheit auf dem Darß schon angesprochen, ich hatte aber nicht sehr viel erwartet. Und dann wurde ich sehr eindrücklich überrascht. Schon der Einstieg in den Roman war heftig: Ein junges Mädchen radelt panisch durch Regen und Sturm, denkt an die Sicherungen im Haus und als sie dort ankommt, ist alles voller Rauch und ihre Mutter wird mit dem Rettungswagen abtransportiert.

Im nächsten Kapitel ist das Mädchen Mitte Dreißig, arbeitet als Restauratorin in Frankfurt und war nicht mehr auf dem Darß. Sie versucht alles, um die Erinnerungen zu verdrängen und scheut sich vor zu starken emotionalen Bindungen, gerade ist eine langjährige Beziehung in die Brüche gegangen. ...

Als sich eine neue berufliche Perspektive auftut, ist Maira allerdings gezwungen, das Haus auf dem Darß zu verkaufen. Sie fährt ein letztes Mal hin, um auszuräumen. Dort trifft sie dann alte Jugendfreunde und sie muss sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Eingestreut in den Roman sind Briefe der Mutter an die Tochter und Gedanken eines älteren Mannes, der im Dorf unter einem Baum sitzt und über seine Fehler in der Vergangenheit nachdenkt. Was ist damals mit der Mutter geschehen?

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Idyllische Kindheitserinnerungen wechseln sich ab mit der aktuellen Zeit, Erinnerungen kommen hervor und es zeigt sich, wie sehr Erfahrungen in Kindheit und Jugend einen Menschen prägen können. Die Tatsache, dass die Erwachsenen in diesem Zusammenhang einiges an Fehlern machten, fand ich sehr gut dargestellt und dies betonte die äußerst schwierige Situation, in der Maira sich damals befand. Die Schilderungen von Natur und Umweltschutz haben mich dagegen nicht so ganz erreicht, fand ich too much in dem eigentlich schon mehr als ausgefüllten Dram, aber das ist sicherlich Geschmacksache.

Unbedingte Leseempfehlung!

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