Roman | Eine bewegende Mutter-Tochter-Geschichte über eine Frau, die zerrissen ist zwischen Berufung und Familie
Johanna und ihre Tochter Elsa stehen sich schon lange nicht mehr nahe – Elsa hat nie überwunden, dass ihre Mutter früher beruflich viel unterwegs war und wenig Zeit für die Familie hatte. Viele Jahre später erbt Johanna das Haus ihrer Tante Toni am Rhein, wo sie und Elsa herrliche Sommer miteinander verbracht haben. Als Elsa sie dort besucht, stellen sie sich endlich der Vergangenheit – und Johanna offenbart ihrer Tochter ein
schwerwiegendes Geheimnis.
Ein bewegender Roman über die Zerrissenheit einer Frau zwischen der Leidenschaft für ihren Beruf und dem Bedürfnis, für ihre Familie da zu sein, über tief sitzenden Schmerz, Schuld und Versöhnung – vor großartigen internationalen Settings.
Ich fand das Buch sehr interessant und irgendwie hatte ich so das Gefühl als müsse ich mal endlich nicht zwischen zwei Protagonistinnen entscheiden. Ich konnte beide sehr gut verstehen und was das kleine ...
Ich fand das Buch sehr interessant und irgendwie hatte ich so das Gefühl als müsse ich mal endlich nicht zwischen zwei Protagonistinnen entscheiden. Ich konnte beide sehr gut verstehen und was das kleine Geheimnis der Beiden angeht. So ist es doch mehr oder weniger verständlich, dass es diese Hin und Her Gerissenheit gibt zwischen Beruf, Berufung und Familie gibt. Erleben wir dies nicht selbst jeden Tag aufs Neue?!
Ich konnte Johanna verstehen, denn ihre Einsatzbereitschaft alles für die humanitären Einsätze bei den Vereinten Nationen zu opfern. Aber auch Elsa blieb bei mir nicht ohne Verständnis. Wobei es manchmal ein klein wenig wirkte als wolle sie ihrer Mutter nacheifern.
Es war schön zu sehen wie sich wieder näher kamen und sich gegenseitig Halt gaben. Beachtenswert empfand ich ihre beiderseitigen Gabe des Verzeihen können.
Johanna, 60 will sich nach ihrem anstrengenden Job bei der UN wo sie als Koordinatorin von Hilfseinsätzen in vielen Krisengebieten oft wochenlang von ihrer Familie getrennt war. Wenn sie nach einem solchen ...
Johanna, 60 will sich nach ihrem anstrengenden Job bei der UN wo sie als Koordinatorin von Hilfseinsätzen in vielen Krisengebieten oft wochenlang von ihrer Familie getrennt war. Wenn sie nach einem solchen Job, vom Jetlag geplagt nach Hause kommt, muss sich die Familie erst wieder aneinander gewöhnen bis es schon wieder zur nächsten Reise kommt.
Jetzt hat sie mit ihrer Tochter das Haus ihrer Tante in St. Goar am Rhein geerbt und beschließt es zu renovieren und sich dort zur Ruhe zu setzen. Die Tochter, inzwischen erfolgreiche Staatsanwältin beim internationalen Gerichtshof in Den Haag hat sich sehr von ihrer Mutter distanziert. Sie nimmt es ihr übel, bei besonderen Ereignissen ihrer Kindheit nie anwesend gewesen zu sein. Jetzt erleidet sie einen Burn Out und will in dem alten Haus am Rhein zur Ruhe kommen. Beide verbinden schöne Erinnerungen an diesen Ort.
Sehr deutlich kommt die Zerissenheit von Johanna hervor. Einerseits erfolgreich im Job auf der anderen Seite läßt sie ihre Familie im Stich. Es ist eine ruhige und sehr emotionale Erzählung über das Leben von Mutter und Tochter bis zu einer Versöhnung.
Mit Johanna und Elsa lerne ich beim Lesen zwei starke Frauen kennen, die sich nicht etwa in ihrer Stärke ergänzen, sondern an einander reiben und sich somit immer weiter von einander entfernen. Die Mutter ...
Mit Johanna und Elsa lerne ich beim Lesen zwei starke Frauen kennen, die sich nicht etwa in ihrer Stärke ergänzen, sondern an einander reiben und sich somit immer weiter von einander entfernen. Die Mutter Johanna hat ihr Leben dem Job, nein, ihrer Berufung, verschrieben und versucht dennoch händeringend den Spagat zwischen Arbeit und Familie hinzukriegen. Allerdings geht es bei ihrer Arbeitsstelle mitnichten um einen „9 to 5 Job“, sie ist nahe dran, wenigstens einen kleinen Teil der Welt zu retten und gibt alles dafür. Währenddessen hält ihr Mann Ralph mit Töchterchen Elsa in New York die Stellung und versucht ein wenig Normalität in ihrer aller Leben aufrecht zu erhalten. Zuerst schleichend aber doch sehr offensichtlich versucht Elsa mit der Arbeit der Mutter zu konkurrieren und kämpft verzweifelt um deren Aufmerksamkeit. Geprägt durch Kindheit und Jugend fällt sie schließlich als erwachsene Frau in genau das gleiche Muster wie ihre Mutter und gibt 200% in ihrem Job als Strafverteidigerin der schwersten Verbrecher gegen die Menschlichkeit. Während sich ihre Mutter nach dem Tod Tante Tonis in deren Haus verkrochen hat, erlebt Elsa einen Breakdown der besonders schlimmen Art. Ein Burnout zwingt sie schließlich in die Knie und unfreiwillig in die Arme ihrer Mutter. Es beginnt eine schwierige Zeit für beide Frauen doch ganz langsam beginnt auch ein zartes Pflänzchen der Hoffnung zu wachsen …
Mit „Der Morgen nach dem Regen“ beschert mir die wunderbare Autorin Melanie Levensohn, die ich schon durch ihren sehr berührenden Roman „Zwischen uns ein ganzes Leben“, dem ich wohlverdiente fünf Sterne gegeben hatte, kennenlernen durfte. Wie damals schafft sie es auch mit ihrem aktuellen Buch wieder, mich zu überzeugen. An vielen Stellen konnte ich Johannas inneren Drang verstehen, nämlich Menschen, die alles im Leben verloren hatten oder vielleicht sogar nie besaßen, zu helfen. Auch ich habe in meinem Umfeld geliebte Menschen, die es mehr oder weniger freiwillig in Krisengebiete verschlug und die alles gegeben haben um zu helfen und zu retten was zu retten war. Dennoch wird auch in diesem Buch deutlich, wie Helfende gegen Windmühlen kämpfen und man immer am Rand der Verzweiflung agiert. Melanie Levensohn hat es meiner Meinung nach geschafft, den Kreis zwischen Hoffnung und Trauer, Mut und Resignation zu schließen. Sie lässt Menschlichkeit zu und schreibt eine berührende Geschichte, die nicht einen Moment ins Kitschige abdriftet. Von mir gibt es für diesen eindringlichen Roman eine absolute Leseempfehlung verbunden mit hoffnungsvolle fünf Sternen. Ich wünsche dem Buch eine große Leserschaft und freue mich schon heute auf weitere Zeilen aus der Feder Melanie Levensohns.
Das Cover und Titel verraten nicht viel. Bin so froh, dass ich doch gewagt habe, die Leseprobe zu lesen, sonst hätte ich das wunderbare Buch verpasst. Es war so spannend das Buch zu lesen.
Die Geschichte ...
Das Cover und Titel verraten nicht viel. Bin so froh, dass ich doch gewagt habe, die Leseprobe zu lesen, sonst hätte ich das wunderbare Buch verpasst. Es war so spannend das Buch zu lesen.
Die Geschichte von Johanna und Elsa war so herzzerreißend. Habe in der U-Bahn geheult, obwohl ich das gar nicht wollte.
Ich konnte mich gut mit der Gefühlswelt von Elsa identifizieren. Weil man als Kind oft die Dinge anders wahrnimmt, als wie sie wirklich sind, da ist mir selbst passiert. Als Erwachsene sieht man die Dinge dann wieder anders.
Johanna konnte ich auch verstehen. Mir tat sie auch sehr leid und akzeptiere es, dass sie immer unterwegs war, um andere zu helfen. Am Ende des Buches versteht man, warum sie es getan hat.
Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen. Die einzelenen Charaktere waren sehr gut beschrieben und ich fühlte mich in die Welt von Elsa und Johanna hineinversetzt. Das fand ich gut. Mir fiel es manchmal schwer wieder in die Realität zurück zu kehren.
Empfehle jedem das Buch, weil es immer noch nachspürt, obwohl ich das Buch schon vor einigen Tagen beendet habe. Werde mir jetzt das andere Buch von der Autorin holen, um zu sehen, ob das auch so an das Herz geht, wie dieses.
Tante Tonis Ehe ist kinderlos geblieben und so hat sie ihr Haus am Rhein in St. Goar ihrer Nichte Johanna vererbt mit der Auflage es nach ihrem Tod an Elsa, ihrer Großnichte, sprich Johannas Tochter, zu ...
Tante Tonis Ehe ist kinderlos geblieben und so hat sie ihr Haus am Rhein in St. Goar ihrer Nichte Johanna vererbt mit der Auflage es nach ihrem Tod an Elsa, ihrer Großnichte, sprich Johannas Tochter, zu vererben. Mit diesem Haus bzw Tante Toni verbinden beide Frauen sehr viele positive Erinnerungen, aus denen sie heute teilweise unbewusst noch Kraft schöpfen. Ob es die Gegend, das Klavierspiel, das Gefühl von Freiheit und Geborgenheit, der Geschmack von Apfelpfannkuchen, das Lachen, die Geschichten, die Liebe und die Lebensweisheiten von Tante Toni sind, all dies kommt wieder in Johanna als auch Elsa hoch, als sie nach dem Tod von Toni deren Haus betreten. Johanna und Elsa haben sich vor Jahren entzweit, was schon in Elsas Kindheit begonnen hat, als Johanna im Dienst der Vereinten Nationen ständig zu Hause in New York durch Abwesenheit glänzte. Es herrschte irgendwann nur noch Unverständnis und Sprachlosigkeit zwischen ihnen. Mittlerweile ist Elsa selber seit Jahren als Anwältin in Den Haag für den Internationalen Strafgerichtshof tätig. In das Haus von Tante Toni kommt sie mit einem massiven Burnout zurück, gerade als Johanna das Haus aufräumt und renoviert, d.h. den Ort der Kindheit verändert. Die Ausgangslage von Mutter und Tochter ist sehr schwierig, denn es steht viel Unausgesprochenes, viele seelische Verletzungen und schmerzhafte Erinnerungen zwischen ihnen. Der Roman erzählt in Gegenwart und Rückblenden aus der Vergangenheit aus dem Leben der Frauen, wobei bei jedem Kapitel zu Beginn Jahreszahl, Ort und wer - Johanna oder Elsa - die Ich-Erzählerin ist. Ich fand es sehr spannend in das Leben der Frauen einzutauchen. Der "Job" von Johanna ist bedeutsam, abwechslungsreich und gefährlich sowie psychisch sehr belastend. Johanna liebt ihre Aufgabe und ist gefangen zwischen Liebe und Verantwortungsgefühl. Ich mag die Beschreibungen der Szenen, die Dialoge und die Gefühle. Ich habe mit beiden Frauen gelitten.Der Roman zeigt Dramen auf und gleichzeitig schenkt er auch Zuversicht das eigene Leben in die Hand zu nehmen, sowie ihm eine neue Wendung zu geben.
Dieser Roman hat mich sehr berührt und bewegt zurückgelassen, sowie er neben den negativen Ereignissen auch Hoffnung macht und Trost spendet.
Verdiente fünf Sterne für diese genial verfasste Geschichte!