Ein Buch das Eindruck macht und hinterlässt!
Auch im zweiten Buch von Metin Dogru geht es wieder um die schwierige Situation in den Krankenhäusern Deutschlands. Er beschreibt nicht nur seine eigene psychische Situation, sondern ist ein ...
Auch im zweiten Buch von Metin Dogru geht es wieder um die schwierige Situation in den Krankenhäusern Deutschlands. Er beschreibt nicht nur seine eigene psychische Situation, sondern ist ein Sprachrohr vieler Krankenpflegerinnen. Inhaltlich erfahren wir einiges über häufige Erkrankungen in der Psychiatrie, nur bei den den Patienten, sondern eben auch beim Personal selbst. Er beschreibt die angespannte Situation in Kliniken, den Umgang miteinander und mit eigenen Belastungen.
Ich kannte ihn nicht, habe aber direkt nach dem Beginn des Buches recherchiert und mir seinen Videos angesehen. Ich bin schwer beeindruckt, nicht nur vom Mensch Metin, sondern (oder vor allem) vom Pfleger Metin. Ich bin beeindruckt von seiner Ehrlichkeit und Offenheit, mit viel eigener Note beschreibt er kritisch was falsch läuft!
Ich fühle seine Worte sehr, bin selbst in der Psychiatrie (allerdings nicht in der Pflege) tätig und weiß genau wovon er spricht. Einige Dinge haben mich dennoch geschockt (durchschnittliche Tätigkeit in der Pflege 13,7 Jahre) und lassen mich die Situation nochmal anders bewerten.
Ich kenne diese Situationen und Stimmungen auf den Stationen, schwanke ständig zwischen Mitgefühl und Fassungslosigkeit.
Das Thema Mobbing und die Beispiele haben mich wirklich berührt. Ich kann nicht fassen, dass das wirklich passiert.
Ich mochte das "Serviert-bekommen" der nackten Wahrheiten aus dem Pflegealltag, auch wenn er mich in der nächsten Zeit noch begleiten wird.
Ein Buch das Eindruck macht und hinterlässt.
Der Ausblich in die alternden Zukunft lässt mich unsicher zurück: 2049 fehlen mind. 280.000 Pflegekräfte, ich möchte mir gar nicht vorstellen was das bedeutet.
Psychische Erkrankungen dürfen nicht weiter tabuisiert werden! Auszubildende und Praktikanntinnen sind unsere Zukunft! wir müssen sie so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen. Wir müssen sie wertschätzend und respektvoll begrüßen und anlernen. Wir müssen lernen unsere eigenen Probleme zu lösen, statt unsere Launen an anderen auszulassen. Und wir müssen eigenen Grenzen erkennen und handeln.
Danke für dieses wundervolle Buch!
Absolute Leseempfehlung! Jahreshighlight!