Mutter, Tochter und das berühmte Kaffeehaus
In diesem Roman erfahren wir auf zwei Zeitebenen (Ender des zweiten Weltkriegs sowie 1968) die Familiengeschichte von Mutter Else und Tochte Julia, denen beiden die Liebe zum Wiener Kaffeehaus Hawelka ...
In diesem Roman erfahren wir auf zwei Zeitebenen (Ender des zweiten Weltkriegs sowie 1968) die Familiengeschichte von Mutter Else und Tochte Julia, denen beiden die Liebe zum Wiener Kaffeehaus Hawelka gemein ist. Dabei stellt das Cafè von seinen schwierigen Anfängen nach dem Krieg bis hin zur Heimat manch illustrer Gäste in den 60er Jahren tasächlich nur einen schönen gemeinsamen Rahmen um die Familiengeschichte dar.
Else, die nach dem Tod der Mutter und dem Verschwinden des Vaters die kleine Schwester ganz allein aufziehen musste und nach den Kriegswirren im Cafè Hawelka sowohl Unterschlupf als auch Arbeit fand, ist der Familie Hawelka zeitlebens verbunden geblieben. Muss aber ihre Familiengeschichte womöglich neu geschrieben werden? Schließlich gab es im Krieg auch noch einen kleinen Bruder, der, vermeintlich zurückgeblieben, in einer Kinderpsychatrie untergebracht werden sollte. Per Zufall bringt später Julia durch ihren Job in einer Anwaltskanzlei den entsprechenden Stein ins Rollen.
Der Roman hat mich gut unterhalten, ich fühlte mich so manches Mal mittendrin im Cafè, der Kaffeeduft strömte mir förmlich aus den Buchseiten entgegen, so plastisch wurde hier ein auch in der Realität existierendes Cafè beschrieben. Die Geschichte der jungen Else hat mich mitgenommen, sie war für mich aber nicht allzu tiefgründig ausgearbeitet. Dabei stellten die beiden Zeitebenen eine gelungene Abwechslung dar, die auch leicht nachvollziehbar war. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Historie und Unterhaltung, das sich leicht lesen lässt, daher eine Leseempfehlung von mir!