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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 14.03.2022
  • ISBN: 9783328602606
Abdulrazak Gurnah

Ferne Gestade

Roman. Nobelpreis für Literatur 2021
Thomas Brückner (Übersetzer)

Entdecken Sie eine weitere Facette des vielschichtigen Werks von Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah: Die verschlungene Lebens- und Fluchtgeschichte zweier Menschen aus Sansibar – ergreifend, zeitlos und so wahrhaftig wie das Leben selbst

Es ist ein später Novembernachmittag, als Saleh Omar auf dem Flughafen Gatwick landet. In einer kleinen Tasche, dem einzigen Gepäck, das der Mann aus Sansibar bei sich trägt, liegt sein wertvollster Besitz: eine Mahagonischachtel mit Weihrauch. Eben noch war Omar Inhaber eines Geschäftes, er besaß ein Haus, war Ehemann und Vater. Jetzt ist er ein Asylbewerber, und Schweigen ist sein einziger Schutz. Während Omar von einem Beamten ins Verhör genommen wird, lebt nicht weit entfernt, zurückgezogen in seiner Londoner Wohnung, Latif Mahmud. Auch er stammt aus Sansibar, hatte jedoch bei der Flucht aus seiner Heimat einst den Weg über den »sozialistischen Bruderstaat« DDR gewählt. Als Mahmud und Omar Jahre später in einem englischen Küstenort aufeinandertreffen, entrollt sich beider Vergangenheit: eine Geschichte von Liebe und Verrat, von Verführung und Besessenheit, und von Menschen, die inmitten unserer wechselvollen Zeit Sicherheit und Halt suchen. Ein differenzierter Blick auf die Themen Exil und Erinnerung, so bewegend wie meisterhaft erzählt.

Im Original 2002 erschienen, wurde »Ferne Gestade« für den Booker-Preis nominiert. Jetzt liegt der Roman erstmals wieder in der Übersetzung von Thomas Brückner auf Deutsch vor, durchgesehen und mit einem erläuternden Glossar.

»Von den ersten Zeilen an weiß man, dass man sich in den Händen eines echten Schriftstellers befindet, eines Menschen, der etwas über die Welt zu sagen hat.« The Observer

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Toller Roman des Nobelpreisträgers

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[TW: Flucht, Folter]

"Sobald ich im Wohnheim angelangt war, nahm mir eine Frau in dem Büro meinen Pass Ab und gab  mir stattdessen eine Identitätskarte. Das machte mich unruhig. Dieser Gedanke, dass ...

[TW: Flucht, Folter]

"Sobald ich im Wohnheim angelangt war, nahm mir eine Frau in dem Büro meinen Pass Ab und gab  mir stattdessen eine Identitätskarte. Das machte mich unruhig. Dieser Gedanke, dass sie mir vom Moment meiner Einreise an Misstrauen."  S. 214

Abdulrazak Gurnah erzählt die Geschichte zweier Emigranten aus Sansibar. Saleh Omar, der eine Mahagonischachtel mit Weihrauch seinen Wertvollsten Besitz nennt und sich plötzlich aus seiner Rolle als Ehemann und Vater gerissen und in die des unerwünschten Asylsuchenden gedrängt sieht, und Latif Mahmud, einem Beamten der über die DDR aus Sansibar geflogen ist. Bei ihrer Begegnung in London entrollt sich ihrer beider Vergangenheit die untrennbar miteinander verwoben scheint.

Die Themen sind Flucht/Migration, Exil, Fremdsein sowie Liebe und Verrat. Auch die Kollonialgeschichte hat einen wichtigen Anteil an der Handlung.

Mir hat besonders folgendes Zitat gefallen. Es stammt aus einer Unterhaltung zwischen Saleh, der sich mit einer bekannten unterhält. Diese erzählt ihm folgendes :" Sie meinen nicht: Warum Kenia und nicht irgendein anders Land. Weil es auf diese Art keinen Unterschied machte, ob es sich nun um Kenia handelte oder irgendein anderes Land. Wir waren Europäer. Wir konnten uns in der Welt niederlassen, wo immer wir es wünschten. Sie meinen: warum entschlossen wir uns, nach Kenia auszuwandern und anderen Menschen das wegzunehmen, was ihnen gehörte, es fortan als unser Eigentum zu bezeichnen und uns mit Falschheit und Gewalt zu bereichern. Sogar zu kämpfen und zu Schäden für das, was uns nicht Zustand. [...] Nun, weil wir in einer Zeit lebten, in der wir davon überzeugt waren, dass wir auf all das ein Recht hatten, ein Anrecht auf Orte und Gegenden, an denen nur Leute mit dunkler Haut und Kraushaar lebten." Teil 3, Latif S  217

Nach und nach zerlegt Gurnah in seinem Roman die Werkzeuge der Kollonialisten, die Fremdenfeindlichkeit Europas und die Folgen für die Unterdrückten Völker die bis heute andauern.
Eine riesen Empfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

3 Sterne

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Klappentext:
„Es ist ein später Novembernachmittag, als Saleh Omar auf dem Flughafen Gatwick landet. In einer kleinen Tasche, dem einzigen Gepäck, das der Mann aus Sansibar bei sich trägt, liegt sein wertvollster ...

Klappentext:
„Es ist ein später Novembernachmittag, als Saleh Omar auf dem Flughafen Gatwick landet. In einer kleinen Tasche, dem einzigen Gepäck, das der Mann aus Sansibar bei sich trägt, liegt sein wertvollster Besitz: eine Mahagonischachtel mit Weihrauch. Eben noch war Omar Inhaber eines Geschäftes, er besaß ein Haus, war Ehemann und Vater. Jetzt ist er ein Asylbewerber, und Schweigen ist sein einziger Schutz. Während Omar von einem Beamten ins Verhör genommen wird, lebt nicht weit entfernt, zurückgezogen in seiner Londoner Wohnung, Latif Mahmud. Auch er stammt aus Sansibar, hatte jedoch bei der Flucht aus seiner Heimat einst den Weg über den »sozialistischen Bruderstaat« DDR gewählt. Als Mahmud und Omar Jahre später in einem englischen Küstenort aufeinandertreffen, entrollt sich beider Vergangenheit: eine Geschichte von Liebe und Verrat, von Verführung und Besessenheit, und von Menschen, die inmitten unserer wechselvollen Zeit Sicherheit und Halt suchen.“

Dies war mein erstes Buch von Schriftsteller Abdulrazak Gurnah. Die Geschichten rund um Saleh Omar und Latif Mahmud haben ihre gewisse Spannung und ihre Faszination aber dennoch konnten sie mich nicht so einnehmen wie erhofft. Vieles blieb unausgesprochen, vieles blieb unvollendet, vieles war zum wirr und unglaubwürdig und so einige Dinge liesen mich einfach ratlos zurück. Auch wenn die Geschichte bereits 2002 veröffentlich wurde, hat sie an Aktualität nichts verloren. Der Autor nimmt einen auf besondere Weise an die Hand und führt uns in eine andere Welt. Richtig wohl fühlt man sich dort nicht und genau das ist der Punkt. Omar und Mahmud müssen genau dies und man versucht ihnen zu folgen. Dies wird leider nur nicht immer leicht für den Leser, da zu viele verschachtelte Sätze das Lesen etwas erschweren. Zur Story an sich will ich gar keine weiteren Inhaltsangaben machen - die muss man einfach selbst erlesen. Jeder wird hier andere, für sich wichtige, Punkte finden die entweder für oder gegen das Buch sprechen.
Die Geschichte hat den gewissen Biss aber Abdulrazak Gurnah verzettelt sich in zu vielen Nebensächlichkeiten und Personen, dass es schwer fällt, hier am Ball zu bleiben. Die Geschichte ist gut (3 Sterne) aber mehr auch nicht.