Mein erster Eindruck von der Leseprobe ist sehr positiv. Der Schreibstil ist bildhaft und präzise, was es leicht macht, sich die Szenerie des Waisenhauses und die Atmosphäre lebhaft vorzustellen. Die Beschreibungen sind detailliert, ohne überladen zu wirken, und sie erzeugen eine gewisse Melancholie, die gut zur Situation des Jungen passt. Besonders auffällig ist, wie durch kleine Gesten und Beobachtungen viel über die Charaktere vermittelt wird, ohne dass es explizit ausgesprochen wird.
Die Charaktere wirken bereits in dieser kurzen Passage sehr authentisch und greifbar. Der Junge, der durch seine harte Vergangenheit geprägt ist, zeigt trotz seiner rauen Fassade einen scharfen Beobachtungssinn und Mitgefühl, was besonders in seiner Begegnung mit dem kranken Mädchen zum Vorschein kommt. Dieses Mädchen scheint eine stille, tragische Figur zu sein, die trotz ihrer Krankheit und Isolation eine gewisse Anmut und Stärke ausstrahlt. Die anderen Kinder und Nonnen bleiben im Hintergrund, doch sie bilden einen wichtigen Kontrast zur Isolation der beiden Protagonisten.
Vom Fortgang der Handlung erwarte ich, dass der Junge mehr über das Waisenhaus und seine Mitbewohner erfährt, während er gleichzeitig mit seiner eigenen Vergangenheit und der Unsicherheit seiner Zukunft konfrontiert wird. Möglicherweise spielt das Sommerfest eine entscheidende Rolle, vielleicht als Wendepunkt, der neue Perspektiven für die Kinder bietet oder tiefergehende Konflikte enthüllt. Ich erwarte außerdem, dass sich die Beziehung zwischen dem Jungen und dem Mädchen weiterentwickelt, möglicherweise als eine Art stilles Bündnis zweier Außenseiter.
Insgesamt freue ich mich auf eine emotionale und tiefgründige Geschichte, die gesellschaftliche Themen wie Armut, Einsamkeit und den Wunsch nach Zugehörigkeit aufgreift, aber auch die individuellen Kämpfe und Hoffnungen der Charaktere in den Vordergrund stellt.
