Cover-Bild Doppelleben
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Galiani Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 18.08.2022
  • ISBN: 9783869712499
Alain Claude Sulzer

Doppelleben

Roman

Ein grandioser Roman über die letzten Jahre der zwillingsgleich lebenden Brüder Goncourt und das Doppelleben ihrer Haushälterin, inmitten von Glanz und Elend im Paris zu Zeiten Napoleons III.

Der Roman nimmt uns mit zu Jules und Edmond de Goncourt, die alles teilten: das Haus, die Gedanken, die Arbeit, die Geliebte. Zu zweit gingen sie zum Treffen mit Flaubert, Zola und anderen Künstlern ins Palais der Cousine des Kaisers, in Ausstellungen und zu Restaurantbesuchen mit Freunden und Bekannten. Und danach lästerten sie ab über alle, die sie getroffen hatten, im geheimen Tagebuch, das sie gemeinsam führten. Berühmt-berüchtigt waren sie für ihren Blick, dem angeblich nichts entging, und ihre spitze Feder, die alles notierte. Bis Jules unheilbar erkrankte …

Und der Roman nimmt uns mit in die Gegenwelt: zu Rose, ihrer Haushälterin, die zum Hausstand gehört wie ein Möbelstück. Die unbemerkt von den Brüdern existenzielle Dramen durchlebt, sich hoffnungslos in den Falschen verliebt und von ihm schamlos ausgenutzt wird, die ein Kind austrägt, ohne dass die Brüder es bemerken, es gebiert, liebt und später auch verliert; die Trinkerin wird und ihre Dienstherrn hintergeht und bestiehlt, ohne dass diese es merken. Bis sie stirbt und den Brüdern ein Licht aufgeht …

Ein packendes Epochengemälde in Lebensläufen, die gegensätzlicher kaum sein können.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2022

Unauffälliges Doppelleben im Hause Goncourt

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REZENSION – Den Prix Goncourt, der seit 1903 als ältester und bedeutendster Literaturpreis Frankreichs alljährlich im November von der Académie Goncourt für den besten französischsprachigen Roman des Jahres ...

REZENSION – Den Prix Goncourt, der seit 1903 als ältester und bedeutendster Literaturpreis Frankreichs alljährlich im November von der Académie Goncourt für den besten französischsprachigen Roman des Jahres vergeben wird, kennt wohl fast jeder, der gern Bücher liest. Fragt man aber den Literaturfreund nach dem Leben der namensgebenden Schriftsteller-Brüder Edmond (1822-1896) und Jules Goncourt (1830-1870), spürt man oft Unwissen. Diese Wissenslücken lassen sich jedoch seit August mit der im Verlag Galiani veröffentlichten Romanbiografie „Doppelleben“ des Schweizer Schriftstellers Alain Claude Sulzer (69) auf wunderbare Weise schließen.
Der Autor entführt uns mit seinem einfühlsamen Roman zunächst ins Jahr 1869 und lässt uns am Alltag der zwillingsgleich lebenden Brüder Edmond und Jules in ihrer Villa in Auteuil am westlichen Stadtrand von Paris teilhaben. Dort war das Brüderpaar erst ein Jahr zuvor eingezogen. Sie erhofften sich die Stille zum Arbeiten, die in ihrer früheren Stadtwohnung gegenüber der lärmenden Musikwerkstatt von Adolphe Sax, dem Erfinder des Saxophons, nicht gegeben war. Doch kaum eingezogen, brach beim acht Jahre jüngeren Jules die tödliche Syphilis aus, mit der er sich schon als Jüngling 20 Jahre zuvor infiziert hatte und die schließlich 1870 zum qualvollen Tod des erst 39-Jährigen führte.
Sulzer schildert in einer Rahmenhandlung ähnlich nüchtern, fast brutal, wie es im gemeinsamen Tagebuch der Brüder nachzulesen ist, Jules' körperlichen und geistigen Verfall. Rückblicke mit Berichten aus dem bisherigem Leben beider Brüder zeigen bald ein Gesamtbild und lassen uns Edmond und Jules besser kennenlernen. Wir erfahren vom Tod der Mutter, von gesellschaftlichen Treffen mit ihrem Freund Gustave Flaubert und anderen Künstlerkollegen im Palais der Napoleon-Nichte Prinzessin Mathilde Bonaparte. In einer längeren Parallelhandlung erfahren wir vom traurigen Schicksal ihrer Haushälterin Rose.
Vor allem diese Gegenüberstellung zweier Lebensläufe in Glanz und Elend – das Wohlstandsleben der Brüder Goncourt, die sich aufgrund ihres ererbten Grundbesitzes und Vermögens ganz der Schriftstellerei widmen können, und zeitgleich jenes armselige, bedauernswerte Schicksal ihrer Haushälterin Rose – bringen die Spannung und Dramatik in Sulzers Roman. Erst jetzt erkennt man die eigentliche Aussage des Romantitels: Mit „Doppelleben“ ist weniger das Leben der zwei Brüder Goncourt gemeint, die doch eher nur ein, nämlich gemeinsames Leben führten, sondern vielmehr das Leben des Brüderpaares zeitgleich zu jenem ganz anderen ihrer Haushälterin – zwei Leben in zwei Parallelwelten. Diese Gegensätzlichkeit des „Doppellebens“ macht Sulzers gleichnamigen Roman nicht nur für Freunde literarischer Klassiker, sondern auch allgemein für Liebhaber historischer Romane interessant und lesenswert: Obwohl die Brüder Goncourt als genaue Beobachter bekannt sind, denen angeblich keine Kleinigkeit entging, achteten sie doch nur auf ihre eigene Gesellschaftsschicht. Der beklagenswerte „Absturz“ ihrer Haushälterin, die das Brüderpaar schon seit deren Kinderjahren treu umsorgte, zuletzt aber zur Trinkerin und Diebin wird, fiel beiden nicht auf. Rose gehörte für sie zwar als Dienstperson zum Haus, doch der Mensch Rose war für beide uninteressant.
Mit „Doppelleben“ ist dem bereits mehrfach ausgezeichneten Schweizer Autor wieder ein lesenswerter Roman gelungen, der dazu verleitet, sich nach der Lektüre mit den beiden Goncourts noch intensiver zu beschäftigen. Kritisch wäre allenfalls anzumerken, dass Jules' Krankheitsverlauf und körperlicher Verfall nicht in dieser Ausführlichkeit hätte beschrieben werden müssen.

Veröffentlicht am 18.08.2022

Interessante Biographien des 19. Jahrhunderts

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Für dieses Buch habe ich mich interessiert ohne dass mir klar war, dass es sich bei den Brüdern Goncourt um die Stifter des großen, französischen Literaturpreises „Prix Goncourt“ handelt. Im Buch wird ...

Für dieses Buch habe ich mich interessiert ohne dass mir klar war, dass es sich bei den Brüdern Goncourt um die Stifter des großen, französischen Literaturpreises „Prix Goncourt“ handelt. Im Buch wird die Lebensgeschichte der beiden Brüder und ihrer Haushälterin Rose geschildert, basierend auf dem von den Brüdern Goncourt geführten gemeinsamen Tagebuch. Die Details wurden gut recherchiert und werden interessant und unterhaltsam dargestellt. Man fühlt sich zurückversetzt in die damalige Zeit. Der Titel ist im doppelten Sinn sehr passend, die Brüder gibt es nur zusammen und das Leben von Rose findet in einer Parallelwelt statt. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Brüdern und Rose hin und her und macht verschiedene Zeitsprünge, wodurch das Ganze abwechslungsreicher wird. Mir hat das Buch gut gefallen, ich fand es sehr interessant.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Bruderliebe

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Der erfahrene und routinierte Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer zeichnet sich durch einen hohen Erzählton aus, mit deme r aus der Masse rausragt.
In diesem Buch erzählt er von den bekannten ...

Der erfahrene und routinierte Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer zeichnet sich durch einen hohen Erzählton aus, mit deme r aus der Masse rausragt.
In diesem Buch erzählt er von den bekannten Brüdern Edmond und Jules de Goncourt.
Sie sind auch heute noch berühmt, aber viel über sie habe ich nicht gewusst. Ich denke, Alain Claude Sulzer hat gut recherchiert z.B. auch in den Journalen der Brüder.
Sie waren nicht nur Brüder und Vertraute sondern auch ein Team.
Hinzu kommt mit der Köchin Rose eine wichtige Figur, die fest mit dem Leben der Brüder verbunden war.
Sulzer schafft es, die historischen Persönlichkeiten zu Leben zu erwecken und das 19.Jahrhundert zu vermitteln.

Das Buch ist sowohl Roman wie auch ein wenig Biografie und ist mehr als ordentlich umgesetzt.