Ministerlimousinen auf den Straßen, der Bundeskanzler als Nachbar und schillernde Staatsbesuche - all das sind für die Bonnerin Bärbel schöne Kindheitserinnerungen. Ein halbes Jahrhundert später will sie die Zeit bei einem Klassentreffen wieder aufleben lassen. Doch ihr ehemaliger Schulfreund Uwe reagiert nicht auf ihre Einladung und flieht sogar vor ihr. Mit ihrem Neffen Malte will Bärbel herausfinden, warum. Bald ahnt sie, dass Uwe einem Familiengeheimnis aus dem Kalten Krieg nachjagt, für das Menschen immer noch über Leichen gehen …
Bärbel möchte ein Klassentreffen organisieren. Das ist nach 50 Jahren nicht so einfach wie sie gedacht hat.
Uwe soll unbedingt bei diesem Treffen ...
Meine Rezension zu
Alexa Thiesmeyer BONNER VERRAT
Bärbel möchte ein Klassentreffen organisieren. Das ist nach 50 Jahren nicht so einfach wie sie gedacht hat.
Uwe soll unbedingt bei diesem Treffen dabei sein.
Er reagiert weder auf ihre Einladung und als sie ihn sichtet, versteckt er sich vor ihr.
Sie lässt nicht locker und macht sich mit ihrem Neffen Malte auf die Suche nach ihm.
Bei ihren Nachforschungen kommt sie nicht nur einem Geheimnis ihrer Mutter auf die Spur.
Zeitgleich will Uwe endlich aufklären, warum sein Bruder damals ertrunken ist. Dabei stößt er in ein Wespennest der deutsch-deutschen Spionage und gerät selbst in Gefahr.
Ob Uwe endlich klären konnte, was mit seinem Bruder geschah und was Bärbel über ihre Mutter herausgefunden habt, müsst ihr selbst lesen
Alexa Thiesmeyer hat sich hier der deutsch- deutschen Spionage angenommen.
Im kalten Krieg waren stille Briefkästen, Scheingräber und Agenten an der Tagesordnung.
Mittendrin ist Bärbel, die einem Geheimnis ihrer Mutter auf der Spur ist und Uwe, der in der Vergangenheit stochert und einigen Leuten, die etwas zu verbergen haben, sehr nahe kommt.
Bärbel und Malte versuchen sich als Ermittler. Sie sind beide noch nicht nicht ganz ausgereift, ihre Entwicklung wird sicher in der Fortsetzung zu sehen sein.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Am Ende wird es noch richtig spannend
Von mir gibt es 5 Sterne
"Ein Friedhof im Jahre 1963.....langsam fährt ein Leichenwagen den Weg entlang, vorbei an einem Mann mit Aktentasche und Trenchcoat. Mit seinem Rosenstrauß in der Hand scheint er ein Besucher zu sein. ...
"Ein Friedhof im Jahre 1963.....langsam fährt ein Leichenwagen den Weg entlang, vorbei an einem Mann mit Aktentasche und Trenchcoat. Mit seinem Rosenstrauß in der Hand scheint er ein Besucher zu sein. Doch er wird von einem anderen Mann im Regenmantel schon erwartet. Ein Angestellter des Friedhofs knallt die Türe des Leichenwagens zu, aus dem sie gerade einen Sarg in die Kapelle getragen haben. Zeitgleich fallen zwei Schüsse, der Mann mit der Aktentasche bricht zusammen... "
Ich muss zugeben, ich war erst skeptisch. Ich habe es nicht so mit Politik-Krimis, doch hier verstand es Alexa Thiesmeyer, mich zumindest ein kleines bisschen für Politik und ihre "Nebenwirkungen" zu begeistern.
Ihr Buch ist in Kapitel mit Jahreszahlen und Namen gegliedert. Dadurch sehen wir verschiedene Sichtweisen und auch, wie diese zu unterschiedlichen Wahrnehmungen und Reaktion führen. Dies zu lesen gefiel mir sehr gut.
Nicht so gut gefiel mir leider die Hauptprotagonistin Bärbel. Meine Gefühle wechselten immer wieder zwischen "nervtötend" und "doch ganz nett". Sie war mir manchmal sogar äußerst unsympathisch. Ihre Hartnäckigkeit, ihre ehemalige Klassenkameraden, und dann vor allem Uwe, einladen zu wollen ist fast schon lächerlich. Ihre nächtlichen Anrufe und Verfolgungsjagden machten das nicht besser. Bärbel ist um die 60 Jahre alt, und kann sich noch an alle Klassenkameraden aus den ersten 4 Schuljahren erinnern? Respekt, ich kann das nicht.
Dass sie mit Malte quasi einen Verbündeten gefunden hat der ähnlich verbissen wirkt wie seine Tante, sorgt für etwas Action. Als Langzeitstudent hat er schließlich Zeit für etwas Detektiv-Arbeit. Trotz ihrer manchmal nervtötenden Art ist Bärbel mit mit der Zeit doch noch ans Herz gewachsen. Die selbstbewusste und energische Frau versteht es, ihren Kopf durchzusetzen. Für mich ist so fast schon eine Art eine Art "Miss Marple von Bonn"
Nach und nach tun sich immer mehr Fragen auf. Wem kann man noch trauen? Wer spielt falsch? Uwes Verhalten war für mich erst mal nicht nachvollziehbar, dies klärt sich nach und nach jedoch auf. Die Geschichte aus Uwes Blickwinkel ist faszinierend, löste aber auch eine leichte Beklemmung beim lesen aus. Die Zeit des Kalten Krieges war äußerst schwierig, stille Briefkästen, Spione, Verrat.....dies alles zusammen ergibt eine spannende Geschichte. Uwes Unsicherheit ist greifbar, ich konnte mich gut in ihn hinein versetzen und mit vorstellen wie ihm zumute ist. Verständlich das er nach Aufklärung sucht, der "Verfolgungswahn" ist nachvollziehbar.
Bärbel und Malte als Ermittler-Duo haben mir gefallen, dennoch gab es einige Szenen die für mich unglaubwürdig bzw. überspitzt dargestellt wurden. Trotz meiner Kritikpunkte ist das Buch alles in allem ein solider, spannender Krimi der zum nachdenken anregt.
Ein spannender und bedrückender Krimi, bei dem das ungewöhnliche Ermittlergespann unverhofft mit der düsteren Spionagegeschichte des Kalten Krieges konfrontiert wird. Auch Jahrzehnte später macht es ...
Ein spannender und bedrückender Krimi, bei dem das ungewöhnliche Ermittlergespann unverhofft mit der düsteren Spionagegeschichte des Kalten Krieges konfrontiert wird. Auch Jahrzehnte später macht es einen ganz schön nachdenklich.
Bärbel Thorgast ist enttäuscht, als sie nach 50 Jahren ein Klassentreffen in Bonn organisiert und ausgerechnet ihr bester Freund Uwe nicht auf ihre Einladung reagiert. Noch mysteriöser empfindet sie es, dass er ein seltsames Verhalten ihr gegenüber zeigt, sie verleugnet und vor ihr flüchtet. Sein Handeln macht sie misstrauisch und zusammen mit ihrem Neffen Malte geht sie auf Beobachtungstour. Sie erfahren, dass Uwe alte Familiengeheimnisse ausgräbt und schlafende Hunde dadurch weckt. Unversehens befinden sich Bärbel und Uwe in Gefahr und ihr Leichtsinn kostet sie fast das Leben.
Diesen spannenden Krimi zu lesen kam mir gefühlt so vor, als wenn ich einem Theaterstück auf der Bühne folge. Einige wenige Schauplätze, zwei sich abwechselnde Erzählstränge aus Sicht von Uwe und Bärbel und kurze Sequenzen von Malte. In ihrem leicht zu lesenden Schreibstil fügt Alexa Thiesmeyer kleine Puzzleteilchen ganz langsam zusammen und lässt ihre Geschichte mit einem dramatischen Showdown enden. Der Start ins Buch beginnt mit der Ermordung und Entsorgung eines Mannes und man ist gespannt darauf, welche Bedeutung diese Szene noch haben wird. Das Hauptaugenmerk im Roman wird auf die Organisation des Klassentreffens und der Aufdeckung von Uwes Familiengeheimnis gelegt. Hierbei hat mir Uwes Part durch seine Recherchearbeit und seine Kontaktaufnahme mit Menschen, die eine bewegte und zweifelhafte Vergangenheit hinter sich haben, mehr gefesselt. Bärbel war mir zwischendurch zu fokussiert auf das Ausrichten ihres Klassentreffens, das ihr wichtiger war, als die Einschaltung der Behörden, wenn sie auf schwerwiegende Informationen oder sogar auf kriminelle Geschehnisse gestoßen ist. Ihre innerliche Einstellung konnte ich hier nicht ganz nachvollziehen.
Ganz warm geworden bin ich beim ersten Kennenlernen mit Bärbel noch nicht, da ihr Charakter mir noch zu blass war. Sie kommt als ehemalige Bibliothekarin energisch, willensstark und zielorientiert rüber. Da sie leicht gehandicapt ist, bittet sie ihren Neffen Malte um Gefälligkeiten, die er nicht ganz uneigennützig annimmt. Als Student reizt ihn das schnelle Zubrot, dass er sich verdienen kann, wird aber im Laufe der Geschichte immer mehr von den Ermittlungen eingefangen und ist gefühlt emsiger als Bärbel selber. Uwe Ohlbruck war mir als pensionierter Lehrer sympathischer, da er für mich greifbarer und emotionaler rüber kam. Er entschlüsselt die tragische Vergangenheit seines Vaters und Bruders und kommt einem Mann auf die Schliche, der auf erschreckende Weise noch eine Gefolgschaft um sich herum hat, die die dreckige Arbeit für ihn erledigen. Sein Antrieb ist das Spiel mit der Macht und das Beseitigen von Menschen und Beweismittel.
Richtig dramatisch und spannend empfand ich dann den Schluss der Geschichte. Mit ganz viel Glück ist gerade noch einmal alles gut gegangen.
Mein Fazit:
Alexa Thiesmeyer hat mir spannende Lesestunden geschenkt und mich auf Bärbels und Maltes nächste Ermittlungen neugierig gemacht. Die Bonner Kulisse und die Einbindung der Machenschaften während des Kalten Krieges, bei dem einige Menschen immer noch der festen Überzeugung sind, damals das Richtige gemacht zu haben, fand ich sehr gelungen. Für diesen packenden Kriminalroman vergebe ich 3,5 Sterne.
Die in die Jahre gekommene Bärbel Thorgast hat sich in den Kopf gesetzt, ein Klassentreffen zu organisieren. Gar nicht so einfach, wie sie dann feststellen muss, denn ihre weiblichen Kameradinnen haben ...
Die in die Jahre gekommene Bärbel Thorgast hat sich in den Kopf gesetzt, ein Klassentreffen zu organisieren. Gar nicht so einfach, wie sie dann feststellen muss, denn ihre weiblichen Kameradinnen haben den Namen gewechselt und die männlichen sind teilweise weit weggezogen.
Nun hat sie endlich auch Uwe Ohlbruck ausfindig gemacht und ihm eine Nachricht hinterlassen, aber er meldet sich nicht. Schlimmer noch, er wohnt, wie sie noch in Bonn.
Alles in allem setzt Bärbel mit ihrem geplanten Klassentreffen eine Kette in Gang, die tief in die Verwirrungen der Vergangenheit zurückführt. Eine Hauptrolle spielt darin die DDR und Spionage. Wer alles darin verstrickt ist, hätte Barbara in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet. Sie ahnt auch nicht, dass Uwe einem Familiengeheimnis aus dem Kalten Krieg nachjagt, für das Menschen immer noch über Leichen gehen.
Bärbel und ihr Neffe Malte versuchen Licht ins Dunkle zu bringen und sind plötzlich in ein Katz- und Mausspiel verstrickt, aus dem sie den Ausgang nicht finden.
Fazit:
Die Autorin Alexa Thiesmeyer nimmt uns in ihrem Krimi mit nach Bonn und tief in die Vergangenheit und Gegenwart. Das gelingt ihr nicht immer sehr überzeugend, denn einiges ist mir zu wenig erklärt, anderes viel zu übertrieben ausgemalt.
Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar und die Beschreibungen der Charaktere sind sehr überzeugend. Ich mag hier Malte am Liebsten, er bringt hier eindeutig Pfeffer ins Spiel und lässt bei mancher langatmigen Stelle dann doch ein Schmunzeln in meinem Gesicht zurück. Auch Bärbel ist eine tolle Figur. Bei ihren Exkursionen hatte ich immer wieder das Gefühl, sie zurückpfeifen zu müssen und ihr sagen, lass das, es könnte gefährlich werden.
Erst zum Ende hin wird das Buch so richtig spannend, so dass ich es nicht mehr aus den Händen legen kann. Ich muss wissen, was hier gespielt wird. Auch wenn das Ende für mich ein wenig zu kurz ist, wird alles aufgeklärt und die vielen einzelnen Puzzlestücke rücken an ihren vorbestimmten Platz.
Für mich ist das neue Ermittlungsduo Bärbel und Malte noch nicht richtig ausgereift und braucht noch ein wenig mehr Überzeugungskraft. Auch die Spannung könnte noch zunehmen. Daher vergebe ich hier drei Sterne und trotz meiner erklärten Kritik eine Leseempfehlung, denn dies ist ganz allein meine Meinung.