Cover-Bild Gesa
9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Sutton
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 01.10.2013
  • ISBN: 9783954002160
Alexander Raabe

Gesa

Verrat im Kastell Bürgel
Knapp entkommt Gesa im Jahre 351 einem Überfall marodierender Germanen. Nur das Kastell Bürgel verspricht ihr Schutz. Doch Ulfert, der Drillmeister der Garnison, nutzt ihre Notlage gnadenlos aus und zwingt sie zur Prostitution. Unterdessen reift im Kastell der Plan für ein Komplott gegen den Neffen des Kaisers: Julian soll hierher gelockt und in die Hände seiner Feinde gespielt werden. Kann Gesa den Verrat rechtzeitig aufdecken?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hartes Frauenschicksal im 4.jahrhundert

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Gesa eine junge Bäuerin muss nach dem Überfall auf ihrem Dorf fliehen. Mit nichts ausser ihrem Leben entkommt sie der plündernden Meute,doch damit nicht genug.Sie schafft es bis zum Kastel Bürgel,wo ...

Gesa eine junge Bäuerin muss nach dem Überfall auf ihrem Dorf fliehen. Mit nichts ausser ihrem Leben entkommt sie der plündernden Meute,doch damit nicht genug.Sie schafft es bis zum Kastel Bürgel,wo schon viele andere Flüchtlinge versuchen aus den Abfällen des Forts noch etwas Essbares zu finden.Gesa fällt dort wegen ihres blonden Haares auf und wird prompt von zwei Männern vergewaltigt.


Drillmeister Ulfert kommt ihr zu Hilfe ,doch nicht aus Freundschaft sondern um sie erneut zu unterjochen.Er nimmt sie mit ins Kastel wo sie nun gezwungen wird gegen Obdach und Kost als Prostituierte zu leben.Gesas Leben ist hart ,denn als Frau ist sie nicht viel wert und so ist ihr Alltag geprägt von Missgunst ,Neid und Gewalt.Es gelingt ihr die Flucht aus Kastel Bürgel mithilfe des Waldmenschen Lutto.Die beiden machen sich auf den Weg nach Köln ,doch da entdecken sie einen Hinterhalt der Franken auf einen Gesandten der Römer.

Nun muss Gesa sich entscheiden reist sie weiter nach Köln und ist endlich frei so zu leben wie sie wil oder kehrt sie zurück nach Kastel Bürgel und warnt die Menschen dort vor der Invasion der Franken?
Das Buch beschreibt auf schonungslose Art und Weise den rauhen und oft mörderischen Alltag der Menschen und besonders der Frauen im 4.jahrundert.Man merkt das hier gründlich recherchiert wurde und die Handlungen werden sehr detailliert beschrieben .Manche Szenen sind fast zu deutlich im Kopfkino zu sehen ,doch damals waren die Zeiten hart.Die Geschichte der Römer, Franken und Germanen wird einem mehr als deutlich nahe gebracht .Ein lesenswertes Buch das schonungslos offen überdie grausame Zeit der Römer, Franken und Germanen berichtet

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gesa und der Verrat im Kastell Bürgel

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Die Römische Provinz im September 356. Die junge Bauersfrau Gesa entkommt den Männern, die ihr Dorf überfallen und nicht nur ihren Ehemann Bernulf und ihre beste Freundin Osrun getötet haben. Doch gerät ...

Die Römische Provinz im September 356. Die junge Bauersfrau Gesa entkommt den Männern, die ihr Dorf überfallen und nicht nur ihren Ehemann Bernulf und ihre beste Freundin Osrun getötet haben. Doch gerät sie quasi vom Regen in die Traufe und wird innerhalb kürzester Zeit mehrmals vergewaltigt. Zunächst von Soldaten, die sie im Wald aufgreifen. Später begegnet sie Ulfert, den Drillmeister des Kastells Bürgel, in dessen Schatten Gesa wie viele andere Flüchtlinge Schutz und Nahrung sucht. Gegen einen trockenen Platz zum Schlafen und das Versprechen, dass niemand sie anrührt, der es nicht darf, lässt sie sich zur Prostitution zwingen. Währenddessen reift im Kopf des Tribuns Rikulf, des Befehlshabers über die Soldaten des Kastells Bürgel ein Plan zur Ermordung des Neffen und Nachfolgers des Kaisers...

Der Einstieg in den Roman ist "gewaltig", und das Geschehen liest sich zügig und ohne Hänger. Der Autor hat einen flotten, leichten Schreibstil. Die Schilderungen waren für mich sehr deutlich, und mittels meiner Vorstellungskraft hatte ich auch all die üblen Gerüche in der Nase, die genau beschrieben werden. Manchmal stellte das ständige Beschreiben von Körperflüssigkeiten doch als anstrengend und damit zu viel heraus.

Die handelnden Personen sind überschaubar und überfordern den Leser nicht. Denn alle Hauptfiguren hätten eine deutlich vertiefende Charakterisierung vertragen.

Da ist zunächst Gesa. Bewundernswert finde ich, dass sich die 17-Jährige nicht unterkriegen lässt und versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Ihr Lebenswille scheint ungebrochen zu sein. Bis auf die Tatsache, dass Gesa viel Durchhaltevermögen beweist und mir deshalb sympathisch ist, konnte ich jedoch keine wirkliche Verbindung aufbauen. Ein bisschen mehr Hintergrundinformation über das Wenige und Bekannte über die junge Frau (17, blond, Ehemann, Freundin) hinaus wäre - für mich persönlich - wünschenswert gewesen. Vielleicht würde es erklären, warum sie ihre Situation nicht verzweifeln lässt und woher sie die Kraft nimmt, mit den Geschehnissen klar zu kommen.

Daneben fällt Kreka, die Ehefrau Ulferts, auf, deren Vergangenheit als Kriegerin angedeutet, aber dennoch im Dunkeln bleibt und von der ich den Eindruck habe, dass sie vor allem den "Schutz " ihres Ehemannes in dieser von Männern dominierten Zeit und Gegend zu schätzen weiß und darum alles daran setzt, dieses Schutz nicht zu verlieren.
Ansonsten treten viele Männer auf, die - so scheint es mir - bis auf wenige Ausnahmen nur daran denken, bei Gesa Befriedigung zu finden. Zu diesen erfreulichen Ausnahmen gehört Lutto, der damit trotz seiner blutigen und grausamen Vergangenheit ein Lichtstrahl am Horizont ist.
Zum Ende hin geht dann alles sehr schnell. So schnell, dass gar nicht mehr ins Gewicht fällt, dass der Verlag im Klappentext ankündigt, Gesa würde den Verrat aufdecken. Denn wer dies erwartet, wird enttäuscht werden. Und zum weiteren Schicksal von Gesa fällt mit nur "Vom Winde verweht" ein?

Den Einband finde ich in Ordnung. Er passt zum Inhalt. Hilfreich war für mich die handgezeichnete (mal etwas anderes) Karte, mit der ich eine guten Blick bezüglich des Aufbaus eines Kastells bekam.
Alles in allem lässt sich die Geschichte gut lesen, sie ist unterhaltsam, stellt jedoch keine große Leseherausforderung dar.