Wenn eine Liebe, in keiner Zeit, sein soll
Als mich die Autorin ansprach, ob ich denn Lust hätte ihr Buch zu lesen, war ich einfach nur hin und weg. Das Cover war umwerfend und die Kurzbeschreibung, samt Leseprobe, machte mich mehr als neugierig. ...
Als mich die Autorin ansprach, ob ich denn Lust hätte ihr Buch zu lesen, war ich einfach nur hin und weg. Das Cover war umwerfend und die Kurzbeschreibung, samt Leseprobe, machte mich mehr als neugierig. Ich bin zwar nicht der Typ für romantische Geschichten, aber hin und wieder lese auch ich gerne einmal etwas über verliebte Paar, solange sich der Kitsch-Faktor in Grenzen hält.
Der Start ins Buch gelang mir mühelos, da der Schreibstil der Autorin sehr leicht war und Personen, sowie Orte gekonnt beschrieben wurden. Ich fühlte mich wohl, auch wenn mich hin und wieder ein kleiner Kolibri irritierte, welchen die Hauptprotagonistin Mayla in sich spürte. Was es mit diesem auf sich hatte, wurde schließlich im Verlauf des Buches näher erläutert, aber nicht vollends aufgeklärt. So lief es leider vermehrt ab, weswegen gerade zu Ende des Buches noch viele Fragen offen blieben. Die Erklärung dafür dürfte der 2. Band sein, aber ist es wirklich ratsam, den Leser soweit im Dunkeln stehen zulassen? Ich aus meiner Sicht, fühlte mich am Ende etwas verwirrt, immerhin hatte das Buch 600 Seiten und da kaum Antworten zu bekommen, war schon irgendwie enttäuschend.
Kommen wir aber nun erst einmal zu den Charakteren, deren Leben sich in einem kleineren Ort abspielte, das ich als sehr angenehm empfand. Man spürte einfach, das sich die Geschichte nicht in der heutigen Zeit, sondern im Jahre 1992 abspielte. Der Gebrauch von Computern oder Handys war noch nicht so weit fortgeschritten, weswegen ich es genoss, wenn sich die Charaktere gegenseitig anriefen. Mayla war mir eigentlich stets sympathisch, da sie eine Frohnatur war. Leider endete ihr guter Geschmack bei Männern, bei welchen sie irgendwie immer daneben griff. Leider traf dies auch auf ihre Beziehung mit Mo zu. Auch wenn Mo einer der Hauptcharaktere war, so war er mir alles außer sympathisch. Im Jahre 1992 schaffte er es nicht seinen Eltern zu sagen, das er die ihm vorgeschriebene Frau nicht heiraten wolle, da Geld und Einfluss davon abhingen. Kurz gesagt, für mich war er ein Waschlappen der aller höchsten Güte. Kein Rückgrat, kein Mumm und dann auch noch ein Fremdgeher. Da hat sich die Autorin wirklich jemand einfallen lassen.
Andere Charaktere im Buch wirkten hier doch etwas standfester und besser in dieser Zeit platziert. Katja, die eigentliche Freundin von Mo, erwies sich als bissiges Weib, das aber trotz unsympathischer Art, authentisch wirkte. Besonders lieb hatte ich Maylas Großmutter, die einfach nur zuckersüß wirkte und mit guten Ratschlägen und stetiger Sorge um ihre Enkelin parat stand.
Der Fantasy-Aspekt der Geschichte wurde leider auch zu wenig beleuchtet, weswegen ich etwas ratlos war, was nun Maylas Kraft als Zeitheilerin wirklich bedeutete. Allein durch die Zeit zu reisen, dürfte es ja nicht sein, denn mit heilen hat dies ja wenig zu tun. Und was hat es mit den Utensilien zu tun, die sie für ihre Fähigkeit brauchte? Ich habe keine Ahnung und bin darüber mehr als traurig.
Wer allerdings knisternde Erotik sehr mag, der dürfte hier seinen wahr gewordenen Traum gefunden haben. Die intimeren Szenen im Buch sind auf jeden Fall dekadent und sorgten dafür das mir auch mal die Wangen glühten. Vielleicht sollte die Autorin in diesem Bereich einmal ein Buch herausbringen, denn die Schreibfähigkeit dazu, hätte sie allemal.
Mein Fazit
Dieses Buch schaffte es leider nicht mich vollends zu überzeugen. Dafür fehlte mir einfach zu viel, ganz besonders die Antworten. Allerdings konnte mich der romantische bzw. erotische Teil des Buches sehr überzeugen, da man hier einfach spürte, das die Autorin in ihrem Element war.