Etwas steril wirkender Suspenseroman, der jedoch mit einer interessanten Ausgangssituation und einem spannenden Showdown punkten kann
Kate führt eigentlich eine Bilderbuch-Ehe mit dem smarten und reichen Paul, nennt zwei gemeinsame Kinder ihr Eigen und hat einen interessanten und spannenden Job in der Medienbranche, da ihr Mann der Leiter ...
Kate führt eigentlich eine Bilderbuch-Ehe mit dem smarten und reichen Paul, nennt zwei gemeinsame Kinder ihr Eigen und hat einen interessanten und spannenden Job in der Medienbranche, da ihr Mann der Leiter einer Fernsehproduktionsfirma ist. Von einem auf den anderen Tag gerät ihr Leben plötzlich gewaltig aus den Fugen, als eines Nachts ihr Mann blutverschmiert und stark angetrunken nach Hause kommt. Am nächsten Morgen behauptet Paul; er habe einen Hund überfahren und wäre deshalb mit Blut besudelt gewesen. Doch warum sagte er in der Nacht, er habe sie“ getötet? Kate wird misstrauisch, besonders als sie erfährt, dass Paul keinesfalls die ganze Nacht mit seinem Kollegen und besten Freund Lex in einer Bar getrunken hat. Als dann auch noch der Mord an einer Vertrauten von Paul, Melody, bekannt wird, macht sich Kate ans Werk. Sie will unbedingt wissen, ob ihr Mann, ihr Geliebter und Vertrauter zugleich, ein Mörder ist. Doch ihre Recherchen bringen auch sie in Lebensgefahr,, denn Melody bleibt nicht das einzige Opfer…
Die Ausgangssituation von Ali Knights Suspense Roman “Ich habe sie getötet“, fand ich unglaublich spannend; ebenso die geschilderten Romanpassagen in denen sie die Unsicherheit ihrer Protagonistin beschreibt, deren Ängste, dass ihr wohlgeordnetes Leben aus den Fugen gerät oder dass die Romanheldin Kate gar mit einem Mörder zusammen sein könnte, hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet und man kann Kates Sorgen gut nachvollziehen. Zudem fand ich, dass die Autorin gut daran getan hat, die Geschichte aus Kates Sicht, in „Ich-Form“ zu erzählen, denn nur so kann man als Leser ; praktisch die ganze Zeit über, der Heldin bei ihren Recherchen sozusagen über die Schulter schauen und ihre Suche nach der Wahrheit fand ich dann auch ansprechend beschrieben, denn natürlich versäumt es die Autorin nicht, auch ein paar falsche Fährten für den Leser einzubauen.
Dennoch, obwohl ich unbedingt erfahren wollte, welche Geheimnisse Paul eventuell vor Kate verbirgt, tat ich mich etwas schwer damit, den Roman durchzulesen, was in erster Linie daran lag, dass Ali Knight keine Romanheldin geschaffen hat, die man schnell in sein Herz schließen kann (und schließlich steht und fällt ein Roman der in der „Ich-Form“ geschrieben wurde mit der Protagonistin/dem Protagonisten).
Kate war mir persönlich zu nüchtern beschrieben, zu sehr darauf bedacht, es ihrer Bilderbuchfamilie recht zu machen und hinterfragt ihre Beziehung etwas zu spät für meinen Geschmack.
Sämtliche Akteure sind dazu oberflächliche, gelangweilte Snobs aus der Upper Class; ein paar besessene Workaholics inklusive, zu denen man ebenfalls keinen Zugang bekommt.
Zudem fand ich die Einblicke in die TV-Medienbranche, die die Autorin ihren Lesern durch Kates Sicht auf die Dinge gewährt, eher langatmig und oberflächlich beschrieben; Dialoge die Haupt und Nebenfiguren miteinander austauschen, entpuppten sich als harmloses, für mich uninteressantes Wortgeplänkel und die Romanatmosphäre wirkt beinahe klinisch nüchtern. Lediglich Kates Suche nach der Wahrheit hat mich davon abgehalten den Roman vorzeitig beiseite zu legen und einerseits bin ich auch dankbar, dass ich durchgehalten habe, da das packende Showdown am Ende den Leser für das ein oder andere Negative entschädigt und die von mir erwähnten Kritikpunkte im Nachhinein nicht mehr so stark nachwirken.
Kurz gefasst: Etwas steril wirkender Suspenseroman, der jedoch mit einer interessanten Ausgangssituation und einem spannenden Showdown punkten kann.