Über den Glauben trotz, inmitten und entgegen jeder Angst
Man sieht dem Buch auf den ersten Blick gar nicht unbedingt an, dass es einen besonderen Genremix wagt: Es ist psychologisch fundierter Ratgeber und Andachtsbuch zugleich – eine, wie ich finde, sehr gewinnbringende ...
Man sieht dem Buch auf den ersten Blick gar nicht unbedingt an, dass es einen besonderen Genremix wagt: Es ist psychologisch fundierter Ratgeber und Andachtsbuch zugleich – eine, wie ich finde, sehr gewinnbringende Kombination.
Amanda Porter führt nach einer kleinen Vorbemerkung, die vor allem dazu aufruft, im Fall von Angstzuständen therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, auf sympathisch-kompetente Weise ins Buch ein. Sie spricht dabei unter anderem über die Gefahr, den Glauben als eine Art schnelles Heilmittel gegen Ängste und Sorgen zu sehen, weil Zusagen in der Bibel so einfach erscheinen mögen und sich dann leicht Desillusionierung einstellen kann. Genau dem möchte die Autorin mit den darauf folgenden 40 Einheiten entgegenwirken.
Jede dieser Einheiten trägt einen Titel, der das Thema andeutet, wird von einem Bibelvers eröffnet und von einem zusammenfassenden Kernsatz, einem Impuls zum Aufschreiben und/oder Weiterdenken und einem Gebet geschlossen. Der Andachtstext selbst umfasst jeweils ca. zwei Seiten. So eignen sich die Portionen sehr gut für eine ruhige Minute zwischendurch.
Inhaltlich geht es um alles rund um die Angst: um den Umgang damit, um Kontrolle, Stress, Selbstreflexion, Denkmuster, Mental Health und natürlich um unseren liebenden Gott und seine Rolle in alldem. Die Autorin greift immer wieder auf persönliche und berufliche Beispiele zurück, was das Ganze konkreter macht, und teilt ihr Fachwissen aus der Praxis.
Nach je zehn Einheiten erfolgt je eine kurze Zwischen- bzw. am Ende eine Abschlussbilanz (plus Nachwort). Diese besteht jedes Mal aus einer Bibelstelle und drei Fragen zum Resümieren und Vertiefen der zuvor gelesenen Einheiten.
Ich kann das Buch jedem, der sich mit dem scheinbaren Widerspruch von Angst und Glauben auseinandersetzen möchte, ans Herz legen, und auch den Zielen des Untertitels kann die Lektüre einen näher bringen: die eigenen Ängste verstehen und befreit leben lernen.
In einem Satz:
„Liebe Angst, jetzt ist Schluss!“ ist in seinem Konzept einzigartig und sehr gelungen: Psychologische Hintergründe und Tipps treffen auf lebenstaugliche Glaubensimpulse.