Ein diesmal sehr paralastiger Historical der Autorin, der aber durch seine beschwingten und humorvollen Dialoge die düstere Story ein wenig aufzulockern vermag.
Virginia Dean ist eine Frau mit vielen Talenten. Dazu gehört auch eine ungewöhnliche paranormale Fähigkeit. Virginia arbeitet gegen Bezahlung als Spiegeldeuterin. Sie ist also in der Lage, aufgestaute ...
Virginia Dean ist eine Frau mit vielen Talenten. Dazu gehört auch eine ungewöhnliche paranormale Fähigkeit. Virginia arbeitet gegen Bezahlung als Spiegeldeuterin. Sie ist also in der Lage, aufgestaute Energie, die durch bestimmte Geschehnisse zuvor in die Spiegel eingebrannt wurde zu sehen, was sich auch auf Personen bezieht.
Doch irgendwem scheint Virginia ein Dorn im Auge zu sein, denn eines Nachts erwacht sie, nachdem sie Stunden zuvor von Lord Hollisters Frau für eine Darbietung in deren Haus geladen wurde, neben dem erstochenen Lord Hollister in einem verspiegelten Zimmer mit der Tatwaffe in der Hand.
Sie kann sich an nichts erinnern und würde zu gerne fliehen. Das gelingt ihr jedoch erst, als der von einer dunklen Aura umgebene, geheimnisvolle Owen Sweetwater plötzlich vor ihr steht um sie zu retten. Ausgerechnet Owen Sweetwater, von der Arcane Society, der unter den Menschen mit parapsychologischen Fähigkeiten für Angst und Schrecken sorgt, weil er es sich zur Aufgabe gemacht hat, Scharlatane zu entlarven.
Trotz ihrer Vorbehalte lässt sich Virginia von Owen retten und hilft ihm anschließend auch bei seiner Suche nach einem Mörder, der es auf Spiegeldeuterinnen abgesehen hat und zudem eine Schwäche für geheimnisvolle, mörderische Spielzeuge hat, mit denen die Tatorte von ihm gesichert werden.
Dabei kommen sich Virginia und Owen schließlich näher, doch der Mörder hat längst Virginia im Visier. Kann Owen sie rechtzeitig retten?
Zugegeben, Amanda Quicks Para- Elemente, die sie in diesem Roman sehr zahlreich einstreut, werden sicherlich nicht jedermanns Sache sein und man sollte schon zumindest im Kern ein gewisses Interesse an Para-Romances besitzen, wenn man zu dem aktuellen Historical der Autorin greift. Da ich eigentlich nicht so ein Freund von Para-Lektüre bin, sondern eher ein alter Fan von Amanda Quicks alten historischen Liebesromanen, haben ich diese Para-Elemente relativ flüchtig überlesen und eher gezwungenermaßen in Kauf genommen, da die Autorin sich auch dieses Mal hinsichtlich der „metaphysischen Verbindungen“ der Haupt und Nebenfiguren sehr oft wiederholt, was mich schon ein wenig genervt hat beim Lesen.
Aber dieses Defizit gleicht Amanda Quick diesmal durch, wie ich finde gelungene, sehr spritzige Dialoge zwischen dem Heldenpaar aus und auch die Jagd nach dem Mörder fand ich ganz spannend. Die Liebesgeschichte zwischen Virginia und Owen entwickelt sich sehr langsam, obwohl eigentlich früh klar ist, dass beide sich begehren und die Liebeszenen sorgen dazu für das gewisse Etwas und prickelnde Atmosphäre beim Lesen. Sehr interessant fand ich übrigens auch die Idee der Autorin, mörderische Spielzeuge, als Waffe des Mörders einzubinden.
Die Charakterisierung des Heldenpaars dürfte einem, wenn man, wie ich, schon zahlreiche Amanda Quick Romane gelesen hat, relativ bekannt vorkommen. Während Virginia abermals eine emanzipierte junge Dame, eigentlich jenseits des heiratsfähigen Alters darstellt, ist Owen, der Held des Romans abermals ein Mann mit einer düsteren Aura, der natürlich auch Gefahr läuft in die Dunkelheit abzudriften, wenn er nicht die einzig wahre Gefährtin findet, die ihn davor bewahrt.
Aber bei aller Kritik ist Owen auch ein Mann, der charismatisch gestrickt ist und durchaus einen schönen Sinn für Humor besitzt. So locken seine Neckereien die er sich mit Virginia liefert die eigentlich dunkle Krimihandlung auf und sorgen für amüsante Lesemomente.
Owen ist ein so genannter „Jäger“, dessen paranormale Fähigkeiten sich mit Virginias perfekt ergänzen, was beide zu einem Team zusammenschweißt und so kann man es als Leser auch gut nachvollziehen, dass sich beide ineinander verlieben.
Kurz gefasst: Ein diesmal sehr paralastiger Historical der Autorin, der aber durch seine beschwingten und humorvollen Dialoge die düstere Story ein wenig aufzulockern vermag.