Großartiger Reihenabschluss!
Hui - ich weiß gar nicht, wie ich meine Gedanken zu "Aurora erleuchtet" in Worte fassen soll. Kurz vorweg das wahrscheinlich Wichtigste: Von 12:47 bis 17:36 Uhr an diesem Sonntagnachmittag habe ich das ...
Hui - ich weiß gar nicht, wie ich meine Gedanken zu "Aurora erleuchtet" in Worte fassen soll. Kurz vorweg das wahrscheinlich Wichtigste: Von 12:47 bis 17:36 Uhr an diesem Sonntagnachmittag habe ich das Buch gelesen und zwischendurch nur für einen kurzen Abstecher ins Bad aus der Hand gelegt. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen, so sehr hat mich das bombastische Finale dieses Abenteuers in seinen Bann geschlagen! Und das, obwohl zwischen diesem und dem vorherigen Band eine lange Pause war.
Der kurze Rückblick am Anfang - stilecht vom Tablet Magellan erzählt - ermöglicht es, direkt wieder ins Geschehen einzusteigen. Es werden die wichtigsten Figuren und die letzten Ereignisse zu gut beschrieben, dass ich sofort wieder Bilder vor Augen hatte und die Stimmung der erzählten Welt aufgreifen konnte. Und dann, zack, wirft das Autor*innen-Team uns Lesende wieder mitten in die Weltraumschlacht.
Diesmal habe ich besonders mit Scarlett, Fin und Zila mitgefiebert. Auch die übrigen Mitglieder des Squad 312 hatten ihre wahnwitzigen Aufgaben zu erfüllen, um die sprichwörtliche Kuh vom Eis zu holen, aber diese drei und ihre Situation (die ich nicht weiter beschreiben möchte, Spoilergefahr) fand ich am fesselndsten. Das Zusammenspiel der Charaktere, die Art, wie alle ihre eigenen Eigenheiten haben und doch nicht wie einfache Schablonen wirken, sondern tiefgründige Ideen und Wünsche erlauben - das ist für mich die große Stärke dieser Trilogie und auch dieses finalen Bandes.
Das Science Fiction Szenario, die futuristische Welt voller Spezies und Feindschaften, Allianzen und Intrigen, voller unwirklich erscheinenden Wesen (die mich teilweise an den Film "Annihilation" erinnert haben) und magisch-mystischer Kräfte, diese Welt wurde großartig aufgebaut und konsequent erzählt. Und trotz dieser fantastischen Welt und ihrer faszinierenden Geschichte schlägt das Menschliche, das Miteinander und der Tonfall des Erzählens, all diese Elemente. Ich kenne noch keine Bücher, die von Amie Kaufman allein geschrieben wurden, aber einige von Jay Kristoffs anderen Romanen habe ich gelesen. Ich möchte behaupten, dass diese Reihe, die in Zusammenarbeit entstanden ist, seine Solo-Werke noch übertrifft, obwohl die anderen Bücher auch extrem gut sind. "Aurora" hat einfach so viele i-Tüpfelchen-Momente, dass sie für mich nicht besser sein könnte.
Ich habe nach dem Lesen von Band 2 schon überlegt, wie man diese Reihe besser machen könnte, wo plot holes gefüllt oder Wendungen umgeschrieben werden könnten, sodass sie noch besser würden - und mir fiel nichts ein. Auch nach diesem Finale fällt mir nichts ein, was anders sein sollte. Es gab natürlich Augenblicke, in denen ich mich vor einer Wendung gefürchtet habe, davor, liebgewonnene Figuren zu verlieren oder davor, dass unliebsame Gegner an Macht gewinnen. Aber so, wie die roten Fäden zu ihrem Ende gesponnen wurden, wie die Geschichte erzählt und auch die Moral, die vermittelt werden soll, deutlich gemacht wurde, habe ich rein gar nichts an diesem Buch auszusetzen.
Ich habe eine lange Zeit in einer Leseflaute gesteckt und bin sicherlich noch nicht an ihrem Ende angekommen, und doch musste dieses Buch in einem Rutsch gelesen werden. Das sagt wohl mehr aus, als mein ganzer Text oben. Es lohnt sich, diese Trilogie zu lesen. Ich würde sie am liebsten nochmal neu lesen, ohne zu wissen, was passieren wird.