Das Blut einer Cerulean ist magisch, so wurde es Sera beigebracht. Ich Blut kann Leben retten. Aber nie konnte es Sera jemand richtig erklären. Als nun die Hohepriesterin Sera erwählt, das Band zum Planeten zu lösen und damit sich selbst zu opfern, fühlt sie Sera wie vor den Kopf geschlagen. Sie kann sich nicht vorstellen, dass sie mit gerade einmal 18 Jahren schon sterben soll. Doch das wird von ihr verlangt. Aber am Tage der Zeremonie geschieht etwas, das Sera nicht erwartet hat. Mit einem Mal steckt sie in ihrem größten Abenteuer, denn sie muss um ihr Überleben kämpfen; auf einem fremden Planeten, ohne Familie, ohne Freunde, ohne Menschen, die sie verstehen.
Autorin Amy Ewing ist vielen Leser bereits durch ihre „Juwel-Reihe“ bekannt. Sie verfügt über das Talent, eine magische und fantasievolle Welt durch ihre Worte lebendig werden zu lassen. So auch in dem Auftakt zu ihrer neuen Reihe „Kristallblau – Magisches Blut“, das sich mit der Cerulean Sera Lighthaven beschäftigt.
Natürlich steht in diesem Werk Sera im Mittelpunkt der Erzählung, denn gerade der Anfang ist stark auf ihre Erlebnisse geprägt. Doch nach und nach tauchen noch weitere Protagonisten auf, die für die Handlung immer mehr von Bedeutung erhalten.
Aber zunächst blicken wir noch einmal auf die junge Sera, die bereit gewesen ist, ihr Leben für ihre Himmelsstadt zu geben.
Sera ist zwar behütet und beschützt aufgewachsen, fühlte sich aber nie richtig dazugehörig. Sie ist wissbegierig und stellt alles in Frage, was nicht immer gut ankommt. Leider hat sie in ihrer Heimat nie ihre Bestimmung gefunden, bis zu dem Tag, als sie die Aufgabe erhielt, das magische Band zu lösen. Sera ist sympathisch und liebenswert. Dem Leser fällt es leicht, einen guten Bezug zu ihr aufzubauen.
Leela ist Seras beste Freundin in der Himmelsstadt, die lange unter dem Verlust von Sera gelitten hat. Doch sie ist auch diejenige, die nicht alles einfach hinnimmt. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen und begibt sich auf die Suche nach Antworten. Wird sie die richtigen Fragen stellen?
Leo und Agnes sind Zwillinge auf dem Planeten und treten als erstes mit Sera in Kontakt. Während Leo ein verwöhntes Söhnchen ist, der immer nur nach dem Ansehen seines strengen Vaters strebt, liebt Agnes die Wissenschaft. Sie möchte gerne studieren, bewirbt sich heimlich für einen Studienplatz, doch ihr Vater hat andere Pläne mit ihr. Sie ist clever und tough, außerdem ist sie bereit, für ihre Einstellungen zu kämpfen. Das macht sie zu einer tollen Protagonistin, die für interessante Lesemomente sorgt.
Die Handlung ist gut durchdacht, fantasievoll und bildlich aufgebaut worden. Alles wirkt stimmig und der Leser kann sich schnell zurücklehnen und ganz von der lebhaften Erzählweise gefangen nehmen lassen. Die Autorin bringt durch ihre Präsentation die Kulisse regelrecht zum Erblühen. Zusätzlich wird die Handlung durch regelmäßige Wechsel im Schauplatz aufgepeppt. Es entsteht eine herrliche Dynamik, die zum Weiterlesen verführt.
Ein absolut gelungener Auftakt!
Mein persönliches Fazit:
Wer sich auf außergewöhnliche Geschichten einlassen kann, wird hier ein absolutes Highlight erleben. Amy Ewing hat mich ein weiteres Mal begeistert, denn sie versteht es herrlich, mich durch ihre lebhafte und bildliche Erzählweise in ihren Bann zu ziehen.
Ich konnte schnell zu Sera einen Bezug aufbauen und habe von Beginn an mit ihr mitgelitten. Insbesondere, als sie auf die Zeremonie wartet und die Zeit bis zu ihrem angekündigten Tode immer kürzer wird, ist mir ihr Schicksal ans Herz gewachsen. Fortan musste ich einfach wissen, wie es mit ihr weitergehen würde. Auch Leo und Agnes konnte ich mir gut vorstellen, weshalb ich sie als perfekte Ergänzung in der Handlung empfinde. Hier passt einfach alles zusammen, was einen tollen Roman ausmacht: jede Menge Fantasie, charismatische Charaktere und eine ausgeklügelte Handlung. Deshalb gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheinen wird.