Cover-Bild Drei Sekunden
Band 1 der Reihe "Piet Hoffmann"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 20.08.2018
  • ISBN: 9783641231729
Anders Roslund, Börge Hellström

Drei Sekunden

Thriller
Gabriele Haefs (Übersetzer)

Der internationale Thrillererfolg Three Seconds 2018 als große Blockbusterverfilmung im Kino!Er lebt ein Doppelleben. Das eine mit seiner Frau und den beiden kleinen Söhnen, für die er alles tun würde. Und das andere als Undercover-Agent, eingeschleust bei der polnischen Mafia. Jeden Tag riskiert er sein Leben. Doch der neue Auftrag ist sein bisher gefährlichster: Er soll die Geschäfte der Drogenmafia in einem Hochsicherheitsgefängnis an sich reißen. Der Auftrag kommt von seinen polnischen Freunden, aber auch seine schwedischen Kollegen unterstützen dieses Vorhaben. Der Mann, der zwei Namen hat, weiß, dass er jetzt allein ist, dass er in nur drei Sekunden tot sein kann, wenn seine Deckung auffliegt. Deshalb macht er einen Plan, den nur er allein kennt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2018

Fulminanter Start der Triologie, aber harter Tobak!

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Anders Roslund und Börge Hellström fordern mit ihren "Drei Sekunden" ihre Leserschaft von der ersten bis zur 461. Seite! Ein hammerstarker, spannender, zugleich düsterer und zum Nachdenken anregender Thriller.

Es ...

Anders Roslund und Börge Hellström fordern mit ihren "Drei Sekunden" ihre Leserschaft von der ersten bis zur 461. Seite! Ein hammerstarker, spannender, zugleich düsterer und zum Nachdenken anregender Thriller.

Es gelingt ihnen, mit ihre schonungslose Sprache - zB werden Menschen als „Mulis“ oder „menschliche Container“ bezeichnet - und ihren detaillierten Ausführungen - geschickt verpackt in das Leben der Protagonisten - über Drogen-/Amphetaminhandel der Oststaaten-Mafia, deren Lieferwege/-methoden nach Schweden, Polizeiermittlungs- und Infiltrationsverfahren sowie Abläufe und Leben in schwedischen Gefängnissen, dass man als Leser nicht mehr zwischen Realität (Ist dies tatsächlich in einem Rechtsstaat möglich?) und Fiktion (Was für ein genialer Plot ist den beiden hiermit gelungen!) unterscheiden kann.

Die Charaktere werden glaubwürdig dargestellt, allen voran der strukturiert agierende Infiltrator Piet Koslow Hoffmann mit seinen akribischen Vorbereitungen auf den Einsatz im Hochsicherheitsgefängnis, der gleichzeitig versucht, seiner Rolle als Vater zweier Buben und Ehemann gerecht zu werden.

Daneben der 35 (?) Dienstjahre auf dem Buckel habende verhaltensoriginelle Kommissar Ewert Grens, der bloss seine Arbeit zu haben scheint, jeder Ungereimtheit verbissen nachgeht und dessen Privatleben erst nach und nach preisgegeben wird.

Äußerst spannend gestaltet sich auch das Zusammenspiel der übrigen Akteure aus Staatssekretariat, Justiz, Polizei, Gefängnisbehörde und Militär samt des Ermessensspielraums jedes Einzelnen. Als Leser ist man an vielen Stellen des Buches gefordert, Stellung zu beziehen: Wie würde ich entscheiden? Wie hätte ich mich verhalten?

Gewöhnungsbedüftig ist der Schreibstil, da Handlungen verschiedener Personen an unterschiedlichen Orten absatzlos aneinandergereiht werden, was der gesamten Geschichte jedoch zusätzliche Dynamik verleiht und die Gleichzeitigkeit bei derart vielen Akteuren unterstreicht.

Fazit:
Roslund & Hellström zeigen auf geniale Weise auf, welche Stärken/Schwächen, Chancen/Risiken und Konsequenzen es für den Einzelnen aber auch die Gesellschaft haben kann, wenn (Verfolgungs-)Behörden sich der Dienste Krimineller bedienen, um andere Kriminelle zur Strecke zu bringen.

Absolut empfehlenswert, insbesondere für kritische BürgerInnen, die an Menschenrechten, Gewaltentrennung, Behördenglaubwürdigkeit, Strafverfolgung und Datenschutz interessiert sind! Freu mich jetzt schon auf den demnächst erscheinenden zweiten Teil („Drei Minuten“)!

Veröffentlicht am 17.08.2018

Subtile Töne

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Als Infiltrator muss man immer auf der Hut sein. Der kleinste Fehler kann einen entlarven oder andere begehen den Verrat. Es spricht also vieles dafür sich abzusichern, den Vorsicht ist bekanntlich besser ...

Als Infiltrator muss man immer auf der Hut sein. Der kleinste Fehler kann einen entlarven oder andere begehen den Verrat. Es spricht also vieles dafür sich abzusichern, den Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht.

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg in diesen Thriller nicht leicht gefallen ist, den der Schreib- und Erzählsstil unterscheidet sich doch etwas von dem was ich gewohnt bin und wo ich mich wohlfühle. Aber man muss sich auch an Neues wagen und so bin ich drangeblieben. Und auch wenn ich hier und da noch mal aus dem Takt gekommen bin beim Lesen, so hatte das Buch mich doch bald hineingezogen in eine Welt in der man aufpassen muss wem man traut. Eine Welt in der nur auf einen selbst Verlass ist.

So betrachten wir diese Welt durch die Augen eines über allem stehenden Erzählers, der gerne wage bleibt, subtil - dessen Erzählweise gerne bildhaft ist, vergleichend und auch mal fast hinterfragend klingt. Und werfen so einen Blick in die Unterwelt von Schweden, als auch in die Polizeiarbeit und begegnen einigen interessanten Charakteren. Wie Ewert Grens, der in seiner ganz eigenen Welt zu leben scheint, nach seinen eigenen Regeln, aber nie aufgibt. Erik Wilson, der als Kontaktmann die Verbindung zu „seinen“ Infiltratoren hält. Oder Piet Hoffmann, der tiefer in die dunkle Seite Stockholms verstrickt ist, als seine Frau auch nur erahnt.
Genau wie der Schreibstil, so sind auch die Charaktere und ihre Darstellung keine leichte Kost. Vor allen Grenz hat immer wieder Fragezeichen bei mir aufleuchten lassen, wegen seiner ganzen Art und seinen Eigenarten, die nicht so leicht zu durchschauen sind.

Diesen Thriller muss man sich definitiv erarbeiten, aber durchhalten lohnt sich, denn er weiß auch zu überraschen.
Wer nicht den typischen 08/15-Thriller sucht, ist hier genau richtig.