Commissario Montalbano kann sich über einen Mangel an Arbeit nicht beklagen. Denn in Vigàta, dem malerischen Städtchen an der sizilianischen Küste, geschehen gleich zwei Morde: Auf einem Fischerboot wird während einer nächtlichen Ausfahrt ein Tunesier erschossen, und der sizilianische Geschäftsmann Lapecora wird im Aufzug seines Wohnhauses erstochen aufgefunden. Die beiden Opfer haben, außer der Tatsache, daß sie tot sind, offensichtlich nichts gemeinsam. So scheint es zumindest, bis Commissario Montalbano ein drittes "Verbrechen aufklärt: Bei einer überraschenden Polizeiaktion ertappt er auf frischer Tat einen Dieb, der seit ein paar Tagen im Ort für Aufregung sorgt. Der geheimnisvolle Übeltäter bringt den Commissario auf die Spur der schönen Tunesierin Karima. Und eben diese wie sich herausstellt in Vigàta nicht unbekannte Schöne ist das, was die beiden Morde miteinander verbindet ...
Zwei Morde sind im Heimatstädtchen von Commissario Montalbano schon etwas ganz besonderes und hinzu kommt noch ein Dieb, der auch noch sein Unwesen treibt.
Während ...
Commissario Montalbanos dritter Fall!
Zwei Morde sind im Heimatstädtchen von Commissario Montalbano schon etwas ganz besonderes und hinzu kommt noch ein Dieb, der auch noch sein Unwesen treibt.
Während das Team ratlos bezüglich der zwei Morde zu sein scheint, kommt Montalbano dem Dieb immer näher und stößt somit in ein kleines Wespennest und auf die schöne Tunesierin Karima, die ihm gehörig den Kopf verdreht.
Camilleri beschäftigt sich in seinen Romanen um Commissario Montalbano mit seinem wahren Italien und sieht davon an, es als romantisches von Strand gesäumtem historisch wertvollem Touristenziel zu umschreiben. Italien stellt sich für ihn als korrupter, mafiaüberfluteter Staat da, bei dem Menschen wie Commissario Montalbano nur mit eher untypischen Ermittlungsmethoden zum Erfolg kommen, um der Gerechtigkeit einen Sinn zu geben.
In der Questura im sizilianischen Vigáta herrscht Hochbetrieb, beinahe zeitgleich werden drei Verbrechen gemeldet. Im Aufzug eines Wohnhauses wird ein Geschäftsmann mit einem Messer im Rücken tot aufgefunden, ...
In der Questura im sizilianischen Vigáta herrscht Hochbetrieb, beinahe zeitgleich werden drei Verbrechen gemeldet. Im Aufzug eines Wohnhauses wird ein Geschäftsmann mit einem Messer im Rücken tot aufgefunden, auf hoher See wurde ein tunesischer Seemann auf einem italienischen Fischerbot von einem Patrouillenboot aus erschossen und im Pausenhof der örtlichen Schule treibt ein Dieb sein Unwesen. Commissario Montalbano konzentriert sich zunächst auf den Fall des ermordeten Geschäftsmannes, muss aber bald feststellen, dass die drei Fälle irgendwie zusammenhängen und tief in sein Privatleben eingreifen …
Der sizilianische Autor und Regisseur Andrea Camilleri hat mit Commissario Montalbano eine Figur geschaffen, die inzwischen Kultstatus erreicht hat. Man muss ihn einfach mögen, diesen eigenwilligen Macho mit dem weichen Herzen, der neben seiner Dauerverlobten Livia auch gerne mal ein Auge auf andere Frauen wirft. Stark wetterfühlig ist er, oft auch launisch, worunter besonders seine Kollegen zu leiden haben. Ungeliebte dienstliche Aufgaben delegiert er gerne weiter an seinen Mitarbeiter Mimi. Er liebt gutes Essen und seine sizilianische Heimat (am Ende des Buches befindet sich ein Anhang mit Übersetzung der erwähnten kulinarischen Köstlichkeiten sowie einiger regionaler Ausdrücke, die im Original beibehalten wurden).
Wer einen spannenden Krimi ohne blutrünstige Details, dafür aber mit trockenem Humor und Situationskomik, bevorzugt, der ist hier richtig. Ein klarer, präziser Schreibstil, gekonnt herausgearbeitete Figuren und ein in sich stimmiger Plot garantieren beste Unterhaltung. Geschickt werden die einzelnen Handlungsfäden miteinander verwoben. Die Lösung der Fälle ist dann eher Montalbanos Intuition als seinem kriminalistischem Können zuzuschreiben, was die Geschichte so schön ‚menschlich‘ macht.
Fazit: Ein rasant und fesselnd erzählter Krimi, leicht zu lesen, mit Humor und Spannung.