Cover-Bild Cherubino
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 22.07.2019
  • ISBN: 9783552059641
Andrea Grill

Cherubino

Roman
Eine starke Frau, zwei Männer, eine Schwangerschaft und die große Oper - in ihrem neuen Roman erzählt Andrea Grill eindringlich von einer Sängerin zwischen Kind und Kunst.

Die 39-jährige Sängerin Iris Schiffer ist zielstrebig, selbstbewusst und auf gutem Karriereweg. Demnächst gibt sie als Cherubino in Mozarts Oper "Hochzeit des Figaro" ihr Debüt an der Met, und unverhofft wird ihr eine Hauptrolle bei den Salzburger Festspielen angeboten. Aber die schönste Nachricht ist ihre Schwangerschaft, von der Iris zunächst weder den beiden in Frage kommenden Vätern noch ihrer Agentin etwas verrät, zumal die Premiere in Salzburg und der Tag der Geburt nah beieinander liegen. Andrea Grill erzählt von einer souverän handelnden Frau, die erst allmählich bereit ist, ihre Schwangerschaft anzunehmen. Von den Männern nimmt sie, was sie braucht. Denn das, was zählt, sind sie und ihr Kind.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei walli007 in einem Regal.
  • walli007 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2019

Gut durchkomponiert

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Cherubino erzählt von einer Frau in schwieriger Situation. Die Wienerin Iris ist Mezzossopran, eine engagierte Sängerin, die jetzt endlich davorsteht, beruflichen Erfolg zu haben. Sie kann Cherubino aus ...

Cherubino erzählt von einer Frau in schwieriger Situation. Die Wienerin Iris ist Mezzossopran, eine engagierte Sängerin, die jetzt endlich davorsteht, beruflichen Erfolg zu haben. Sie kann Cherubino aus Mozarts Die Hochzeit des Figaro an der Met in New York singen und außerdem Sophies Choice. 2 wichtige Rollen, die ihr den großen Durchbruch bringen könnten.
Da merkt sie, dass sie schwanger ist. Aber ob das Kind von ihrem Freund Sergio ist oder von ihrem heimlichen Geliebten, Ludwig, der außerdem schon verheiratet ist, weiß sie nicht.
Die österreichische Schriftstellerin Andrea Grill lässt die Emotionen von Iris lebendig werden. Iris muss berufliche Anforderungen und den Zustand der Schwangerschaft in Einklang bringen, außerdem erzählt sie unabhängig voneinander gleich beiden Männern, sie wären der Vater.
Die Autorin strukturiert den zeitlichen Verlauf über die ganzen 9 Monate, die den Roman umfassen. Damit hat sie den Roman gut durchkomponiert.
Es ist ein stimmungsvolles Buch, durchaus ein Genuss, es zu lesen.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Im Überschwang

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Die Opernsängerin Iris Schiffer ist glücklich. Sie hat ein Engagement an der New Yorker Met und die Salzburger Festspiele winken. Ihre etwas unerwartete Schwangerschaft soll da kein Hindernis sein. Iris ...

Die Opernsängerin Iris Schiffer ist glücklich. Sie hat ein Engagement an der New Yorker Met und die Salzburger Festspiele winken. Ihre etwas unerwartete Schwangerschaft soll da kein Hindernis sein. Iris ist selbstständig und da gibt es keinen Mutterschutz, aber sie hat gehört, dass Schwangere keine Aufträge mehr bekommen. Was also tun? Am besten Nichts. Zunächst mal lebt Iris so weiter als habe sich nichts verändert. Weder ihren Auftraggebern noch den beiden möglichen Vätern oder der Familie sagt Iris etwas. Sie macht das mit ihrer Schwangerschaft erstmal mit sich selbst ab. Ewig wird sich ihr Zustand zwangsläufig nicht verbergen lassen.

Nicht so einfach, für neue Rollen zu lernen und gleichzeitig an das werdende Kind zu denken. Sind die vielen Reisen etwa nicht gut für den kleinen Wurm? Wird sie überhaupt weiter singen können? Momentan ist die Stimme der 39jährigen so gut wie noch nie, sie kann nicht sicher sein, dass das so bleibt. Und wird sie Schwangerschaftsbeschwerden haben und was wird die Familie sagen? Und immer wieder die Inszenierungen, an denen Iris unbedingt teilnehmen will. Angebote sind halt auch Chancen, die nicht verpasst werden dürfen, Chancen, die man nur einmal bekommt.

Viel erfährt man über das Innenleben der singenden Schwangeren oder der schwangeren Sängerin. Der Wille, die Karriere nicht zu kurz kommen zu lassen. Die Sorge, mit dem Kind könnte etwas sein. Der Wunsch nach einem sorgenden Vater. Die Begründung für die Geheimhaltung. Man taucht ein in das Seelenleben der Iris Schiffer, es mäandert zwischen den Polen der Karriere und der voranschreitenden Schwangerschaft. Die Idee der Autorin, dies einfach mal zu thematisieren, ist ausgesprochen ansprechend. Sie ist eine moderne Frau, die selbst entscheidet. Und vieles, was sie sich vorgenommen hat, schafft sie auch. Obwohl sie sich auf ihre Männer stützt, wenn es möglich ist oder sie es für nötig hält, bleiben diese doch eher blass. Es ist Iris, die Sängerin, die sich in ihre Rollen hineinsingt und summt, die ebenso Eindruck hinterlässt wie Iris, die Schwangere, die ihr werdendes Kind umsorgt. Ein ungewöhnliches Thema, dass gelungen aufbereitet und gefühlvoll serviert wird.