Rundum gelungene Hörbuchumsetzung!
Almut Bossart, tritt nachdem sie ihren Ehemann verliert, in ein Kölner Beginenkonvent ein. Dort fühlt sie sich sehr wohl, denn im Gegensatz zu Nonnen brauchen Beginen kein Gelübde ablegen, sondern leben ...
Almut Bossart, tritt nachdem sie ihren Ehemann verliert, in ein Kölner Beginenkonvent ein. Dort fühlt sie sich sehr wohl, denn im Gegensatz zu Nonnen brauchen Beginen kein Gelübde ablegen, sondern leben nur in der Gemeinschaft zusammen und widmen sich karitativen Tätigkeiten. Almut ist durchaus gottesfürchtig, doch steht sie dennoch auf Kriegsfuß mit diversen Priestern, die es niemals müde werden ständig zu beteuern, dass Frauen voller Sünde sind und ihren rechten Platz nicht vergessen sollten.
Und daher legt sie sich auch eines Tages während der Messe mit einen von ihnen an. Dieser Vorfall bleibt jedoch nicht unbemerkt. Währenddessen hat eine andere Begine im Konvent eine Vision- sie träumt von einem Spiegel, durch den man nicht hindurchblicken kann und ahnt schreckliche Dinge voraus, die sie jedoch nicht näher erläutern kann.
Eines Tages wird Almut gebeten eine Arznei beim reichen Weinhändler de Lipa abzugeben. Es hält sich in seinem Haus ein junger Gast auf, der schwer krank geworden ist. Jean, so heißt dieser Mann, stirbt dennoch zwei Tage später und schnell beschuldigt deLipa die Beginen, sie hätten eine giftige Arznei angewandt, die den Jungen schließlich umbrachten. Almut kann das nicht glauben und so beginnt sie selbst damit zu ermitteln, ob dieser junge Mann an seiner Krankheit verstorben ist, oder Opfer einer Überdosis an Medikamenten geworden ist.
Wichtigen Beistand erhält sie vom Benediktinerpater Ivo, der auch noch zu ihr hält, als sie ins Visier eines Inquisitors gerät, der mit Almuts Scharfsinn und ihrer angeblich vorlauten Art nicht viel anfangen kann...
Andrea Schachts erster Teil ihrer historischen Krimireihe über die Begine Almut und dem Benediktinerpater Ivo ist ein unterhaltsamer historischer Roman mit viel Lokalkolorit geworden, denn die Autorin vermag es in sehr bildhafter Ausdrucksweise das mittelalterliche Köln vor den Augen der Leser/Zuhörer auferstehen zu lassen. Sie verwendete für ihren historischen Roman eine der Zeit angepasste Ausdrucksweise, die sich wunderbar ins Gesamte einfügt und den Roman zu etwas ganz Besonderem macht.
Amüsant fand ich besonders Almuts trockenen Humor und ihre hintersinnigen Bemerkungen, vor allem die Diskussionen zwischen Pater Ivo und ihr.
Der Kriminalfall hätte vielleicht eine Spur spannender sein können, dennoch, als Einstieg in eine neue historische Krimireihe, in dem ja zunächst auch erst einmal die wichtigen Haupt und Nebenfiguren vorgestellt werden müssen, ist "Der dunkle Spiegel" sehr empfehlenswert und macht schon neugierig auf die nächsten Bände der Serie.
Gelesen wird das 402 Minuten lange Werk der Autorin von der Sprecherin Ulrike Hübschmann, die meiner Meinung nach sehr passend ausgewählt wurde. Ihre Stimme ist sehr eingängig und ihr gelingt es während der Lesung die einzelnen Personen verschiedenartig darzustellen, ohne dass es zu gekünstelt klingt.
Man hört dieser eingängigen Stimme gerne zu und ist verblüfft wie schnell die Zeit beim Hören vergeht.
Das Hörbuch ist auf 6 CD‘s aufgeteilt und im Inneren des Inlets befindet sich sogar eine kleine aufgezeichnete Karte vom mittelalterlichen Köln.
Kurz gefasst: Rundum gelungene Hörbuchumsetzung!