Ein weiterer fesselnder Fall für D.I. Kim Stone!
Wochenlang haben D.I. Kim Stone und ihr Team sich vorbereitet, um einem Vater das Handwerk zu legen, der seinen Töchtern im Keller vor laufender Kamera Ungeheuerliches angetan hat. Die Mutter will von ...
Wochenlang haben D.I. Kim Stone und ihr Team sich vorbereitet, um einem Vater das Handwerk zu legen, der seinen Töchtern im Keller vor laufender Kamera Ungeheuerliches angetan hat. Die Mutter will von nichts gewusst haben, doch es war eindeutig eine weitere Person im Raum. Während die Ermittlungen nur zäh voranschreiten, wird Kim zum Schauplatz eines Mordes gerufen. Eine Frau hat den Mann erstochen, der sie Jahre zuvor vergewaltigt hat und seit kurzem wieder auf freiem Fuß war. Sie ist einsichtig, doch ein Besuch bei ihrer Psychologin Alex Thorne bringt Kim ins Grübeln: Hat Alex statt ihrer Patientin zu helfen sie womöglich erst auf den Gedanken einer solchen Tat gebracht? Durch ihre Nachforschungen wird Kim selbst Teil eines höchst gefährlichen Spiels. Kann sie die Wahrheit herausfinden, ohne sich dabei selbst zu verlieren?
Nachdem mich der erste Fall für Kim Stone, „Silent Scream“, im Frühjahr dieses Jahres begeistern konnte, war ich richtig neugierig auf die Fortsetzung. „Evil Games“ startet schockierend und temporeich, denn nach Wochen der Ermittlung greifen Kim und ihr Team in einem Fall von Kindesmissbrauch durch. Sehr gut konnte ich Kims Frustration nachvollziehen, als die Ermittlungen schnell ins Stocken geraten und ihr durch das Verhalten von Kollegen zusätzliche Steine in den Weg gelegt werden.
In den Vordergrund tritt bald ein weiterer, vom ersten unabhängiger Fall. Hier scheint die Situation eigentlich sofort klar zu sein – eine Frau bringt aus Wut ihren ehemaligen Vergewaltiger um. Doch Kim ist bald der Ansicht, dass noch mehr dahinter steckt und die Frau zu ihrer Tat angestiftet wurde. Dank einiger Perspektivenwechsel, die dem Leser sehr früh Einblicke in die Gedankenwelt der Antagonistin geben, weiß man, dass Kim auf den richtigen Weg ist. Es entwickelt sich ein psychologisches Duell, das spannend zu verfolgen war: Eine Meisterin der Manipulation gegen die entschlossene Kim, die ihre Verletzlichkeit tief in sich begraben hat. Kann das gut für Kim ausgehen? Angela Marsons skizziert hier Soziopathie ohne Wenn und Aber in ihrer extremsten Form, was ihr definitiv gelungen ist.
Kim hat mir als Protagonistin erneut sehr gut gefallen. Sie will um jeden Preis ihr Ziel erreichen und die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen. Ihre schwierige Vergangenheit macht sie diesmal besonders verletzlich, denn ihre Gegnerin legt es darauf an, düstere Erinnerungen ans Tageslicht zu zerren. Zum Glück erhält sie tatkräftige Unterstützung durch ihre drei Mitarbeiter, die man allmählich ebenfalls besser kennenlernt. Außerdem sucht Kim aktiv weitere Hilfe in menschlicher und tierischer Form - hier dürft ihr euch auf neue, interessante Nebenfiguren freuen.
Dank der zwei parallel laufenden Fälle beinhaltet das Buch alles, was sich das Krimiherz wünscht. Während im einen Erzählstrang fieberhaft nach einer bislang unbekannten Person gesucht wird, liegen im anderen Strang die Karten auf dem Tisch und man erfährt dank der Perspektivenwechsel in den Kopf der Soziopathin und ihrer Opfer, in welche Gefahr sich Kim begibt. Die Antagonistin ist zudem weiterhin aktiv und ich fieberte mit, zu welchen extremen Schritten sie sich als nächsten hinreißen lässt. Immer wieder kommt es zu dramatischen Momenten, die mich bis zum Schluss ans Buch fesselten. Zwei weitere Fälle liegen im Original bereits vor – also bitte mehr davon, lieber Piper Verlag!
„Evil Games“ ist der zweite Fall für D.I. Kim Stone, der mir ebenso gut gefallen hat wie der Auftakt der Reihe. Die Protagonistin beim Ermitteln zu begleiten konnte mich bestens unterhalten. Während ein Teil der Handlung lange rätselhaft bleibt und zu Mutmaßungen einlädt, verschärft sich das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Kim und einer Soziopathin zunehmend und wird seine Opfer fordern, wenn Kim dem nicht rechtzeitig ein Ende setzen kann. Das Gesamtpaket konnte mich überzeugen, weshalb ich eine klare Leseempfehlung ausspreche!