Cover-Bild Kalter Sand
Band der Reihe "Richard Gruben und Bert Mulsow"
10,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 15.03.2018
  • ISBN: 9783740802813
Anja Behn

Kalter Sand

Küsten Krimi
Düster und eiskalt - Die Ostsse offenbart eine unheilvolle Vergangenheit.

Kunsthistoriker Richard Gruben reist an die Ostsee, um die Vernissage seines Freundes Philipp Stöbsand zu besuchen. Kaum angekommen, erfährt er von einem ungeklärten Verbrechen, das den kleinen Küstenort vor Jahren erschütterte. Ein junges Mädchen war erdrosselt worden, der einzige Verdächtige damals: Philipp. Immer tiefer taucht Gruben in dessen verstörende Vergangenheit ein, ohne zu ahnen, wie nah ihm das Grauen gekommen ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Wie gut kennst Du Deinen besten Freund?

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Kunsthistoriker Richard Gruben hat seit Jahren nur noch losen Kontakt zu seinem Freund Philip Stöbesand. Philipp ist eigentlich ein erfolgreicher Portraitfotograf, aber auch Alkoholiker. Jetzt hat er einen ...

Kunsthistoriker Richard Gruben hat seit Jahren nur noch losen Kontakt zu seinem Freund Philip Stöbesand. Philipp ist eigentlich ein erfolgreicher Portraitfotograf, aber auch Alkoholiker. Jetzt hat er einen Bildband über das Fischland-Darß herausgebracht denn: „Das Geschäft mit der See läuft immer.“ (S. 13) Außerdem lädt er zur Vernissage nach Gellerhagen an die Ostsee ein.
Richard hat ein ungutes Gefühl: „Hoffentlich war diese Reise an die Ostsee nicht wieder eine seiner Entscheidungen, die er hinterher bereuen würde.“ (S. 14) und er behält Recht. Auf der Vernissage kommt es zum Eklat. Andreas Schoknecht beschuldigt Philipp, vor Jahren seine Tochter Annika umgebracht zu haben. Und Schoknecht steht nicht allein da. Auch Jette Herbusch, die sich an die Ostsee zurückgezogen hat, um ihren Roman zu schreiben, scheint etwas gegen Philipp zu haben. Warum interessiert sie sich für Annikas Tod?!

Richard würde gern Philipps Unschuld beweisen, doch der schweigt und trinkt. Also hört sich Richard im Ort um. „Ich möchte nur verstehen, was passiert ist. Ich möchte Philipp verstehen.“ (S. 61)
Lichtkegel schwirren über die Straße, wie die Lichtblicke im Buch. Man konnte Philipp die Tat damals nicht nachweisen, darauf berufen sich Richard und Philipps Freundin Isa immer wieder, außerdem hatte er ein Alibi für die Tatzeit – von Isa. Aber einige Fakten sprechen eben auch gegen ihn. Richard stößt auf menschliche Abgründe. Wie gut kann man einen anderen Menschen eigentlich wirklich kennen?! Warum wird ein Mensch zum Täter und warum deckt ihn ein anderer evtl. über Jahre?

Schon mit „Stumme Wasser“ und „Küstenbrut“ hat Anja Behn bewiesen, das sie extrem spannende Krimis schreiben kann und“ Kalter Sand“ steht dem in nichts nach. Die Handlung ist sehr komplex und zum Teil verstörend. Viele Hinweise werden nahezu beiläufig eingestreut, um den Leser zu verwirren und ans Buch zu fesseln. Die Stimmung ist düster und atmosphärisch – wie der November an der See.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Erinnerung des Verlorenen – Großartiger Krimi, hochspannend und süffig wie ein guter Wein

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Kunsthistoriker Richard Gruben reist an die Ostsee, um die Vernissage seines Freundes Philipp Stöbsand zu besuchen. Kaum angekommen, erfährt er von einem ungeklärten Verbrechen, das den kleinen Küstenort ...

Kunsthistoriker Richard Gruben reist an die Ostsee, um die Vernissage seines Freundes Philipp Stöbsand zu besuchen. Kaum angekommen, erfährt er von einem ungeklärten Verbrechen, das den kleinen Küstenort vor Jahren erschütterte. Ein junges Mädchen war erdrosselt worden, der einzige Verdächtige damals: Philipp. Immer tiefer taucht Gruben in dessen verstörende Vergangenheit ein, ohne zu ahnen, wie nah ihm das Grauen gekommen ist.

Die Autorin:

Anja Behn, geboren 1972 in Rostock, studierte Bauingenieurwesen und arbeitet in einer Rostocker Baufirma. Sie lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Mecklenburg.

Reflektionen:

Kalter Sand ist bereits der dritte Kriminalroman von Autorin Anja Behn, um den Kunsthistoriker Richard Gruben, der immer wieder zufällig, aber absolut authentisch und glaubwürdig in spannende Kriminalfälle verwickelt wird. Wer nun denkt, ein Kunsthistoriker als Ermittler, das ist so gar nicht nach meinem Geschmack, der kann ganz unbesorgt sein, denn Richards Beruf ist hier nur nebensächlich erwähnt. Kalter Sand kann ohne jeden Zweifel als stand alone gelesen werden, ohne das Gefühl zu haben, man habe mit den ersten beiden Fällen wesentliches verpasst. Aber gern empfehle ich die Reihe von Anfang an.

Mich persönlich schreckt der Begriff Regional-Krimi, wie hier Küstenkrimi, bei meiner Buchauswahl oft etwas ab, aber dieser hier kann es mit den ganz großen lässig aufnehmen.

Als Richard Gruben seinen langjährigen Freund, den Fotografen Philip Stöbsand, zu dessen Vernissage besucht, trifft er auf die geheimnisumwobene Lehrerin Jette Herbusch, die sich Philip auf merkwürdige Weise nähert. Als Richard dann zufällig von einem grausigen, zurückliegenden Tötungsdelikt erfährt, stellt er die Verbindung her, dass sein Freund Philip mit dem Verbrechen in Verbindung steht. Ehe sich Richard versieht, steckt er in Mitten eines neuen, hochspannenden Falls.

Anja Behn hat mich bereits zweimal überzeugt, aber bei dem Kriminalroman Kalter Sand legt Anja Behn ihrem literarischen Können noch einmal ein Sahnehäubchen oben auf und es ist wunderbar, wenn man als Leser entdecken darf, wie sich Autoren stetig weiterentwickeln. Anja Behn schreibt noch dichter und noch näher am Geschehen. Die Handlungen der Protagonisten sind detailreich, aber maßvoll geschildert, so dass es zu keinerlei Längen kommt.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt ganz spielend leicht, denn Anja Behns Schreibstil ist federleicht und trotzdem anspruchsvoll. Niemals findet man in diesem Krimi saloppe Umgangssprache. Alles ist fein ausformuliert, so dass es Anja Behn mühelos gelingt, eine atmosphärische Dichte und angemessene düstere Stimmung in ihre Geschichte hineinzuprojizieren. Auf angenehme Weise entwickelt sich die Handlung in einem zunächst gemäßigten Tempo, während von Anfang an knisternde Spannung präsent ist. Das Kennenlernen der wenigen Figuren, ähnlich wie in einem Kammerspiel, kann so harmonisch erlebt werden, bis das Tempo voller Dynamik anzieht und in einem unglaublich gut inszenierten Showdown mündet und jedes offene Detail glaubwürdig aufgelöst wird.

Einzelne, wechselnde Perspektiven und gut pointierte Cliffhanger verstricken die Handlung. Ahnungen die Handlung sei vorhersehbar, erstickt Anja Behn gekonnt mit neuen Wendungen im Keime.

Besonders angenehm empfinde ich die Charakterzeichnungen. Die Hauptfigur des Kunsthistorikers Richard Gruben ist kein typischer Ermittler. Anja Behn verzichtet glücklicherweise gänzlich auf klischeebehaftete Charaktermerkmale, wie zerrüttete Psyche, Suchttrauma, traumatische Kindheit und auf eine blutige Geschichte. Die Figur Richard ist äußerst höflich, gut situiert und sehr sympathisch. Er tritt eher konservativ als locker auf und wer mit ihm nicht warm wird, hat sicher etwas zu verbergen. Auch die Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei ist kein Gezeter, sondern eine, die auf Grund einer tiefen, langjährigen Freundschaft zu Kommissar Muslow gut funktioniert.

Fazit und Bewertung:

Kalter Sand ist ein spannender Kriminalroman mit angenehmen Charakterzeichnungen, fern ab von typischen Krimi-Klischees. Der neue Fall für Kunsthistoriker Richard Gruben ist eine authentische Ermittlerstory, die sich gemäßigt entwickelt, bis das Tempo voller Dynamik anzieht und in einem unglaublich gut inszenierten Showdown mündet und jedes offene Detail glaubwürdig aufgelöst.

Leseempfehlung.

©nisnis-buecherliebe.de

Veröffentlicht am 04.04.2018

Ist Richard Gruben Freund der Mörder?

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Düster und eiskalt - Die Ostsse offenbart eine unheilvolle Vergangenheit.

Kunsthistoriker Richard Gruben reist an die Ostsee, um die Vernissage seines Freundes Philipp Stöbsand zu besuchen. Kaum angekommen, ...

Düster und eiskalt - Die Ostsse offenbart eine unheilvolle Vergangenheit.

Kunsthistoriker Richard Gruben reist an die Ostsee, um die Vernissage seines Freundes Philipp Stöbsand zu besuchen. Kaum angekommen, erfährt er von einem ungeklärten Verbrechen, das den kleinen Küstenort vor Jahren erschütterte. Ein junges Mädchen war erdrosselt worden, der einzige Verdächtige damals: Philipp. Immer tiefer taucht Gruben in dessen verstörende Vergangenheit ein, ohne zu ahnen, wie nah ihm das Grauen gekommen ist (Klappcovertext vom Buch)

Ich bin gut in die Geschichte gekommen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, Es gibt viele verschiedene Charaktere, die uns die Autorin versucht, durch ihre Beschreibung, nahe zu bringen. Toll fand ich die Beschreibungen von der Küste und ihrer Gerüche, ich habe fast das Gefühl ich wäre wirklich dort und atme den Duft des Salzwassers ein. Aber interessant ist auch der Anfang des Krimis, der ohne aktuelle Leiche beginnt. Die Autorin läst den Kunsthistoriker Richard Gruber und die Polizei über einen alten Mordfall ermitteln. Aber aus diesen Ermittlungen ergibt sich große Gefahr für Gruber und noch andere Personen in der Story. Es entsteht eine interessante Spannung mit vielen Fragen, bei der Frage des Täter ich keine Antwort habe. Langsam werden dann bei den Ermittlungen die Fragen beantwortet. Der hoch dramatische Schluss der Story war für mich total überraschend und der Höhepunkt des Krimis.

Ich kann das spannende Buch empfehlen. Zwar hatte ich zwischen Zeitlich etwas Problem mit dem Lesen der Geschichte, vielleicht weil ich bisher die zwei ersten Bänder der Reihe nicht gelesen habe. Aber der Schluss war einfach nur toll mit sehr vielen interessanten Ideen der Autorin.