Cover-Bild Haltung zeigen!
5,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 96
  • Ersterscheinung: 25.09.2018
  • ISBN: 9783499634246
Anja Reschke

Haltung zeigen!

Haltung ist wieder ein öffentliches Thema, es wird danach gefragt, gar gerufen. Offenbar fehlt es daran. Menschen, die Haltung zeigen, Journalisten, Politiker, Whistleblower, werden dafür gelobt und geliked. Oder je nach dem auch angefeindet. Aber was ist das eigentlich: Haltung? Seit Anja Reschke immer wieder attestiert wird, Haltung zu zeigen, denkt sie darüber nach. In diesem Buch gibt sie Denkanstöße und auch ganz persönliche Antworten: über den Zusammenhang von äußerer und innerer Haltung, den Unterschied von Haltung, Meinung und Starrsinn, die persönliche und gesellschaftliche Bedeutung von Haltung, ob Journalisten Haltung zeigen sollen und darüber, was Haltung mit Mut zu tun hat. Ein Thema, das uns alle angeht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2018

Eindringliches Plädoyer für mehr Haltung in unserem Land und unserer Gesellschaft

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Seit die Journalistin und Fernsehmoderatorin Anja Reschke in den Tagesthemen vom 6. August 2015 einen bemerkenswerten und vielbeachteten Kommentar zur Flüchtlingssituation im allgemeinen und zu Angriffen ...

Seit die Journalistin und Fernsehmoderatorin Anja Reschke in den Tagesthemen vom 6. August 2015 einen bemerkenswerten und vielbeachteten Kommentar zur Flüchtlingssituation im allgemeinen und zu Angriffen auf die Einrichtungen, in denen Flüchtlinge untergebracht werden, im speziellen abgeben hat, wird neben deulicher Kritik aus bestimmten Kreisen (einige der schönsten Beispiele sind in diesem Buch auch abgedruckt), immer wieder positiv hervorgehoben, das sie mit ihrem Beitrag Haltung gezeigt hätte. Oft ist dies aber auch mit der Frage verbunden, ob sie in ihrer Funktion als Journalistin ihre Haltung bzw. Meinung in der Öffentlichkeit so deutlich machen dürfe oder nicht viel mehr zur Neutralität verpflichtet sei, da sie sich nach einem bekannten Zitat von Hanns Joachim Friedrichs ja nicht mit einer Sache gemein machen dürfe, auch wenn es eine Gute ist.

Dies war für Anja Reschke Anlass genug, sich einmal genauer mit dem Begriff Haltung auseinanderzusetzen.
Herausgekommen ist dabei dieses kleine Büchlein, in dem auf knapp 100 Seiten nicht nur eine differenzierte Begriffserklärung vorgenommen wird, sondern in dem Anja Reschke ihre Position zum Thema auch klar und deutlich vertritt und erläutert.
Diese Passagen geraten dann auch zum flammenden und eindringlichen Plädoyer für deutlich mehr Haltung in unserem Land und in unserer Gesellschaft.

Ein wichtiges und gut geschriebenes Buch, das wohl nur einen Nachteil hat: Die Personenkreise, die es am nötigsten haben, werden es leider gar nicht erst lesen.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Durchaus ein gutes Buch, das zum Denken anregt

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Eine leidenschaftliche Streitschrift zum Thema, die ruhig noch etwas knackiger und pointierter hätte sein dürfen. Grundsätzlich ist das Thema ein gutes und wichtiges, und Anja Reschke schreibt und argumentiert ...

Eine leidenschaftliche Streitschrift zum Thema, die ruhig noch etwas knackiger und pointierter hätte sein dürfen. Grundsätzlich ist das Thema ein gutes und wichtiges, und Anja Reschke schreibt und argumentiert sehr gefällig - ich stehe da ohnehin voll und ganz an ihrer Seite. Frau Reschke zeigt Haltung, und das ist gut so.

Letzlich waren für mich allerdings leider nur 2/3 des Buchs wirklich gut, da ich zwei der fünf Kapitel als zu "ausgewalzt", wenn nicht überflüssig, empfand. Und so gestaltete sich auch der Anfang ziemlich zäh: Grob gesagt geht es im ersten Kapitel um Begriffsdefinitionen - woher kommen die Begriffe Haltung annehmen und zeigen, was ist Haltung und inwiefern grenzt sie sich von Meinung und Starrsinn ab usw. Das zweite Kapitel setzt sich mit den optischen/körperlichen Varianten von Haltung auseinander - wie man eben diese z.B. durch eine bestimmte Körperhaltung oder äußeres Erscheinen zum Ausdruck bringen oder verstärken kann. Das alles mag an anderer Stelle interessant und kurzweilig sein, hier empfand ich es als zu viel Füllmasse. Das hätte man vielleicht alles deutlich komprimierter in einem Vorwort zusammen fassen können. Klar wäre das ohnehin recht kleine Büchlein dann noch kürzer ausgefallen - aber als derart kompriminiertes Essay hätte es für mich vermutlich besser funktioniert.

So richtig los ging es also erst ab Kapitel drei (von fünf), dann aber so richtig. Gut formulierte Zusammenfassungen über ethische Grundwerte und warum sie so wichtig sind. Ein kurzer Rückblick auf die Fluchtgeschichte von Frau Reschkes Großmutter und wie diese sie geprägt hat - diese Erinnerung stellt sie einer anderen gegenüber, der eines Mannes, der zwar ähnlich geprägt wurde, hieraus aber ganz andere Schlüsse gezogen hat. Das war ein kluger und aufschlussreicher Vergleich.

Ganz stark fand ich auch den Teil über Journalisten, die Haltung zeigen - wird doch zu gerne aus der lauten neurechten Ecke gefordert, die "Staatsmedien" sollten doch bitte neutral berichten und sich nicht steuern lassen. Hier zeigt Frau Reschke anhand von Beispielen, was neutral und nicht neutral ist (und spart auch nicht an Kritik), wieso Haltung wichtig ist und sein sollte, wo sie an ihre Grenzen stößt und, ein und für alle mal, warum ein Kommentar selbstverständlich etwas mit Meinung zu tun hat. Und sie räumt mit dem oft falsch verstanden Zitat von Hanns Joachim Friedrichs auf, das die "Verfechter der neutralen Staatsmedien" gerne anbringen.

Durchaus ein gutes Buch, das zum Denken anregt. Doch obwohl es schon sehr kompakt ist, wäre hier wohl weniger mehr gewesen.