ein spannender Krimi mit einem wichtigen Thema im Mittelpunkt
Dies ist nun schon der 7. Band mit der sympathischen Ermittlerin und ihrem besonderen Cold-Case-Team. Diesmal bekommen sie Zuwachs und der neue Mann fügt sich zum Glück sehr schnell und unkompliziert ins ...
Dies ist nun schon der 7. Band mit der sympathischen Ermittlerin und ihrem besonderen Cold-Case-Team. Diesmal bekommen sie Zuwachs und der neue Mann fügt sich zum Glück sehr schnell und unkompliziert ins Kollegium ein. Obwohl sie offiziell gar keinen Ersuch um Verstärkung gestartet hatten, zeigt sich schnell, dass er genau zur rechten Zeit kommt.
Als Neuer darf er diesmal den neuen Fall aus der Hutschachtel ziehen und damit wird die Abteilung auf den Fall von Lea Zech gestoßen, die vor 5 Jahren tot auf Spiekeroog gefunden wurde. Sie war 24, Hotelfachfrau und die damaligen Ermittlungen führten alle ins Leere.
Die Todesursache war ein Schlangengift, welches sie sich aber, der Einstichstelle nach, nicht selbst injiziert haben kann. Also war es Mord und der Täter ist noch nicht gefallt.
Enna und ihr Team lesen sich akribisch in die Akten ein und befragen alte Weggefährten und Freunde, bis sich nach und nach herauskristallisiert, dass Lea unter Depressionen litt. Sie war überall beliebt und hat auf der Arbeit nicht einen Tag gefehlt – und dennoch trug sie diese dunkle Wolke stets über sich. Denn was man landläufig darunter vermutet, wenn jemand an Depression erkrankt ist, trifft auf Menschen, die an einer hochfunktionalen Depression (auch Smiling Depression) überhaupt nicht zu. Aber auch diese Menschen brauchen Hilfe und Unterstützung.
Als die Ermittler alle möglichen Ergebnisse zusammengetragen haben, erinnert sich der neue Mitarbeiter an einen Fall, bei dem das Opfer auch so eine Einstichstelle hatte und auf einmal wird aus dem Mord an Lea eine viel größere Dimension, denn sie haben es nun mit einem Serientäter zu tun. Nach weiteren Recherchen wird klar, dass alle Getöteten an diese Art der Depression litten. Eine weitere Gemeinsamkeit kann nicht ermittelt werden.
Bis sie dann auf die Idee kommen, sich bei anderen Betroffenen umzuhören und wo kann man das besser, als im Internet. Schnell sind ein paar Fake-Accounts erstellt und ein Psychologe brieft die Ermittler nochmal genau über die Erkrankung, damit als vermeintlich Betroffene gut rüberkommen. Und dann ergibt sich eine Spur. Die Ereignisse überschlagen sich und der Leser hält zeitweise den Atem an und fiebert und hofft mit.
Bis sich dann am Ende alles aufklärt.
Am Rande auch wieder etwas Privatleben der Teammitglieder – gut dosiert und eingestreut. Wenn man alle Bände gelesen hat, kann man prima die Entwicklung der einzelnen Protagonisten mitverfolgen und als treuer Leser hat man sowieso irgendwie das Gefühl, bei den Besprechungen mit am Tisch zu sitzen.
Am Ende verkündet Enna dann eine reiflich überlegte Entscheidung – und für uns Leser könnte das Konsequenzen haben. Aber die Autorin lässt die Tür noch einen Spalt offen.
Alles in allem ein sehr gelungener Krimi. Bei dem Titel ahnte ich schon, dass es um Depressionen gehen wird –und ja, das ist ein Thema, über das gesprochen werden muss. Umso schöner finde ich, wenn Krimi (oder auch Roman) Autoren, ihr Genre nutzen und mit einem guten Fall ein wichtiges Thema aufzugreifen und damit ein Stück Aufklärung betreiben.