Cover-Bild Zum Glück gibt es Umwege
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 27.03.2019
  • ISBN: 9783810530523
Anne Buist, Graeme Simsion

Zum Glück gibt es Umwege

Roman
Annette Hahn (Übersetzer)

Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Hinreißend witzig: zwei unwiderstehliche Helden auf dem Jakobsweg.
Zoe, Künstlerin und Yoga-Expertin, flüchtet aus Kalifornien nach Frankreich. Martin, Technikfreak aus England, will den von ihm entwickelten Wanderkarren für Rückengeschädigte einem Praxistest unterziehen. Als sie sich auf dem Jakobsweg begegnen, sind sie erstmal ganz schön genervt voneinander. Aber schräge Reisegefährten, Wetter- und Seelenkatastrophen, die Kapriolen des Wanderkarrens schweißen zusammen. Werden Martin und Zoe, grundverschieden wie sie sind, auf dem Camino einen gemeinsamen Weg finden?
Ein Roman über Neuanfang und Sinnsuche, übers Wandern und Zu sich selbst finden und darüber, wie wir mit einem Lächeln Erfüllung finden.

Bestseller-Autor Graeme Simsion ("Das Rosie-Projekt") , und seine Frau, Psychologin und Autorin Anne Buist, haben „Zum Glück gibt es Umwege“ gemeinsam geschrieben, jeder aus seiner Perspektive. Beide haben den Jakobsweg von Cluny bis Santiago begangen, Örtlichkeiten und Wegbeschreibungen gehen auf eigenen Augenschein zurück, und so manche Begegnung auf dem Camino ist, fiktiv abgewandelt, in die Romanhandlung eingeflossen.
»Eine herrliche Geschichte von Menschen, die Selbstzweifel überwinden und alte Lasten abwerfen.«
Herald Sun, Sydney

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2019

Die bequemste Art, den Jakobsweg zu wandern!

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Inhalt:

Zoe ist eine kalifornische Künstlerin, Yogalehrerin und Masseurin. Durch den Tod ihres Mannes ist sie in eine Art Krise geraten und darum nimmt sie sich eine Auszeit. Martin ist ein Technikfreak ...

Inhalt:

Zoe ist eine kalifornische Künstlerin, Yogalehrerin und Masseurin. Durch den Tod ihres Mannes ist sie in eine Art Krise geraten und darum nimmt sie sich eine Auszeit. Martin ist ein Technikfreak aus England, der einen Wanderkarren für Rückengeschädigte entworfen und gebaut hat. Er möchte ihn testen und läuft deswegen den Jakobsweg, wo er dann Zoe begegnet. Die beiden sind sind absolut verschieden und gegensätzlich. Aber Gegensätze ziehen sich ja manchmal an. Ob es auch hier so sein wird?

Meine Meinung:

In mehr als 70 kurzen Kapiteln ist hier auf knapp 400 Seiten ein Jakobsweg-Roman entstanden. Abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Zoe und Martin berichten die einzelnen Kapitel über deren beiden Erlebnisse und Begegnungen.
Sehr interessant finde ich es dass das Autorenehepaar Graeme Simsion und Anne Buist gemeinsam wirklich den Jakobsweg gelaufen sind, und dass so einige wahre Begebenheiten in den Roman eingeflossen sind. Dadurch kommt auch alles relativ real und authentisch beim Leser an. Ich fand es richtig toll auf diese Weise einen kleinen Einblick in das Wandern der Jakobsweg-Pilger zu bekommen.

Das Buch ist sehr kurzweilig und sehr unterhaltsam zu lesen. Manches bekommt man aus zweierlei Perspektiven geschildert. Trotz dem großen Unterhaltungsfaktor habe ich auch einiges Wissenswerte über den Jakobsweg gelernt. Allerdings muss ich sagen, dass mich das Buch nicht dazu animieren konnte, wirklich in Erwägung zu ziehen, den Jakobsweg selbst zu gehen.

Sehr schön fand ich auch die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten ausgearbeitet und toll fand ich es auch zu sehen, wie sie sich miteinander und mit ihrem Leben auseinandergesetzt haben, und wie sie sich selbst auch im Laufe des Weges etwas verändert haben.

Auch wenn mich das Buch gut unterhalten hat, so kommt es meiner Meinung nach trotzdem nicht ganz an „Das Rosie-Projekt“ heran. Aber auf jeden Fall handelt es sich hier um solide Leseunterhaltung mit Niveau und ich kann das Buch durchaus weiterempfehlen.
Sehr gerne hätte ich aber noch ein Bild des Wanderkarrens zu sehen bekommen.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Auch steinige Wege führen zum Ziel

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Der Jakobsweg führt Menschen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein können und doch werden sie im Verlauf des Weges zu Freunden.
Zoe hadert mich sich, mit der Welt und kann doch nicht um ihren toten ...

Der Jakobsweg führt Menschen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein können und doch werden sie im Verlauf des Weges zu Freunden.
Zoe hadert mich sich, mit der Welt und kann doch nicht um ihren toten Mann trauern.
Martin will unbedingt seinen selbst entwickelten Wanderkarren auf dem Camino testen und dadurch die Welt erobern.
Die besten Voraussetzzungen für einen gemeinsamen Weg sehen also anders aus, doch der Camino hat seine eigenen Gesetze und lehrt beide, auf ihr Herz zu hören …

Dieses Buch besticht durch seine Schlichtheit, durch seine klare und unverschnörkelte Sprache. Denn auf dem Camino braucht man keinen unnötigen Ballst, das würde nur stören.
Zoe hadert mich sich und der Welt, hat ihren neuen Platz im Leben ohne ihres Mannes noch nicht gefunden und versteckt sich hinter vielen "wenns" und "abers".
Martin hat zwar eine klare Vorstellung vom Leben, diese aber irgendwie aus den Augen verloren, suhlt sich lieber in Selbstmitleid und lässt ich davon langsam auffressen.
Beide lehrt der Camino, dass man vieles aus einem anderen Blickwinkel betrachten muss, damit man zum einen ans Ziel kommt und zum anderen wieder die Schönheiten des Lebens erkennen kann - wie diese aussehen, bleibt dabei jedem selbst überlassen.
Wer auf schöne Landschaftsbilder hofft, der wird hier enttäuscht werden, denn die Pilger gehen ihren Weg im Winter und da ist nun mal die Landschaft karg und grau.
S. 73
"Der Nebel lichtete sich, durch die Schönheit der umgebenden Landschaft wurde mir bewusst, wie gesegnet ich war"
Aber genau diese karge Einfachheit ist es, die dieses Buch mit dem Leser arbeiten lässt. Man spürt, wie langsam der innere Ballast von den beiden abfällt, wenn sie ihren Weg gehen und dort mit vielen Gleichgesinnten ins Gespräch kommen. Willst du Gesellschaft, kein Problem, aber du kannst aber auch allein des Weges sein und dich trotzdem nicht einsam fühlen.
Der Prozess des Umdenkens wird hier nachvollziehbar beschrieben ohne den mahnend den Zeigefinger zu erheben oder belehrend zu sein und lässt auch mich als Leser anfangen, über bestimmte Themen und Ereignisse in meinem Leben nachzudenken, innezuhalten und meine Rückschlüsse ziehen.
S. 281
"Vielleicht musst du dich erst mit der Vergangenheit auseinandersetzen, bevor du an die Zukunft denken kannst"
Die Geschichte von Zoe und Martin vermittelt mir das Gefühl, im laufe der Kapitel zu einer Art Pilgerfreund geworden zu sein, da mir beide,und auch ihre Weggefährten, ihre Gefühle und Gedanken offenbaren und so klappe ich das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Augen zu - es ist, als würde man gute Freunde verlassen und eine Weile nicht wiedersehen, sie aber als liebe Erinnerung im Herzen behalten.
Diese Buch ist eine Bereicherung für jeden Leser, der sich mit offenem Herzen darauf einlässt.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Sinnsuche

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Inhalt:
Zoe flüchtet nach dem Tod ihres Mannes aus Amerika nach Frankreich, um ihre alte Freundin zu besuchen, während Martin, ein englischer Ingenieur seinen selbst gebauten Wanderkarren praktisch auf ...

Inhalt:
Zoe flüchtet nach dem Tod ihres Mannes aus Amerika nach Frankreich, um ihre alte Freundin zu besuchen, während Martin, ein englischer Ingenieur seinen selbst gebauten Wanderkarren praktisch auf dem Jakobsweg ausprobieren möchte. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und als sie den Jakobsweg gemeinsam beginnen, ist es da wenig verwunderlich, dass sie genervt voneinander sind. Doch die Begebenheiten auf dem Jakobsweg schweißen die Menschen zusammen, während jeder seine eigenen Probleme aufarbeiten muss.

Meine Meinung:
Wir haben hier zwei Protagonisten, die beide auf ihre Weise angenehm zu verfolgen sind. Zoe ist eine quirlige Frau, die auf ihr Schicksal vertraut und es ohne Planung schafft, immer wieder spontan Hilfe zu bekommen. Sie öffnet sich für und auf dem Jakobsweg und den Menschen denen sie Begegnet. Auf der anderen Seite ist Martin das komplette Gegenteil. Er geht den Weg eigentlich aus geschäftlichen Gründen und will damit sich und anderen etwas beweisen. Er geht planvoll und zweckmäßig vor und wird dabei oft vom Schicksal herausgefordert, dass seine Pläne gehörig durcheinanderbringt. Obwohl er steif wirkt, sind mir beide schnell ans Herz gewachsen.
Das Buch hat einen ehr nüchternen Schreibstil, der mich anfangs vor allem aus Zoes Sicht aus dem Lesefluss gebracht hat, was mit Verlauf der Geschichte aber immer besser wurde, da sich die kurzen, abgehackt wirkenden Sätze mehr ausgeschrieben wurde.
Wegen der Unterschiedlichkeit der beiden Protagonisten, sowie ihrer Differenzen, musste ich oftmals schmunzeln und war am Ende ihrer Reise gemeinsam mit ihnen zufrieden, andere Gefühle wurden für mich aber selbst bei ernsten Themen nicht gut genug transportiert, sodass es mich nicht weiter berührt hat, wenn beispielsweise eine Person ihre Trauer aufgearbeitet hat. Unterhaltsam war es für mich persönlich also durchaus, bedauerlicherweise jedoch nicht wirklich emotional.
Anfangs fehlte mir zudem das Zwischenmenschliche, was sich durch das Ende jedoch ausgeglichen hat.

Fazit:
Durchaus solider und authentischer Roman über die Suche nach dem Sinn des Lebens auf dem Jakobsweg. Selbstfindung, schicksalhafte Begegnungen und Spiritualität inklusive.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Mehr erhofft

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Im Mittelpunkt dieses Buches stehen 2 Personen.
Der Brite Martin, der auf dem Jakobsweg seinen Wanderkarren ausgiebig testen will, eine mehrmonatige Planungs- und Vorbereitungszeit hinter sich hat und ...

Im Mittelpunkt dieses Buches stehen 2 Personen.
Der Brite Martin, der auf dem Jakobsweg seinen Wanderkarren ausgiebig testen will, eine mehrmonatige Planungs- und Vorbereitungszeit hinter sich hat und den Weg sehr strukturiert angeht.
Daneben Zoe, die schon überstürzt in den USA aufgebrochen ist, und eigentlich nur ihre Studienfreundin in Frankreich besuchen will. Durch einen Wink der Jakobsmuschel kommt sie jedoch auf die Idee, einen Teil des Jakobswegs zu gehen und macht sich spontan und recht unvorbereitet auf den Weg.

Manchmal wandern sie allein, manchmal kreuzen sich ihre Wege, manchmal begegnen sie anderen Wanderern. Die Wegstrecke wird dabei sowohl aus Martins als auch Zoes Sicht geschildert. Bei manchen Szenen kommt es dadurch jedoch auch zu Dopplungen, offenbart lediglich die unterschiedlichen Lebenseinstellungen und Sichtweisen beider.

Stückchenweise bekommt man Einblick, welche Päckchen beide mit sich herumtragen und wie sie diese mehr oder weniger bewältigen. Dennoch kommen mir die persönlichen Gedankengänge zu kurz, und die Beschäftigung mit Strecke, Unterkunft, Essen etc. ist zu vordergründig. Daher komme ich nicht so recht an beide heran.
Auch wollen sich trotz der Landschaftsbeschreibungen nicht wirklich Bilder der Szenerie bei mir einstellen. Dabei sind die Autoren den Weg 2x selbst gegangen.

Dennoch und entgegen meiner Erwartung liest sich das Buch leicht und flüssig durch einen recht sachlichen Stil. An manchen Stellen gibt es Längen, an manchen wiederum für mich zu viel Action, was die sonstige Ruhe des Camino etwas stört.

Dies war mein erster Jakobswegroman und ich bin mir nicht sicher, was man dann erwarten kann oder darf. Ich hatte vermutlich auf mehr Eingebung oder Anregung zum Nachdenken gehofft, doch hat dieses Buch in mir nichts dergleichen ausgelöst. Vielleicht hätte ich mir einfach mehr Höhen und Tiefen gewünscht, denn vieles plätscherte einfach so dahin, Gefühle wie Ereignisse. Vieles lief in meinen Augen einfach zu glatt bei 3 Monaten Wegzeit; keine großen Verletzungen, keine Diebstähle, keine nachlassende Motivation zu wandern, Hunger, Durst u.v.m.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Der Camino verändert dich

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Zoe und Martin wandern den Jakobsweg, von Cluny in Frankreich bis nach Santiago de Compostela. Doch bis dahin ist es ein weiter, steiniger Weg. Zoe ist Künstlerin und kommt aus Kalifornien. Martin ist ...


Zoe und Martin wandern den Jakobsweg, von Cluny in Frankreich bis nach Santiago de Compostela. Doch bis dahin ist es ein weiter, steiniger Weg. Zoe ist Künstlerin und kommt aus Kalifornien. Martin ist Engländer und will eigentlich nur seinen Wanderkarren testen. Beide sind grundverschieden. Hieraus resultiert ein gehöriges Maß an Witz und Humor.
Graeme Simsion (Das Rosie-Projekt) und seine Frau Anne Buist sind den Jakobsweg zweimal gegangen. Örtlichkeiten und Wegbeschreibungen gehen auf eigenen Augenschein zurück, und so manche Begegnung auf dem Camino ist, fiktiv abgewandelt, in die Romanhandlung eingeflossen.
Erzählt wird die Geschichte in wechselnden Perspektiven aus Sicht von Zoe und Martin. Mit Zoe bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Martin dagegen habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Denn er ist ein Kopfmensch, der alles vorab geplant und strukturiert hat.
Zoe jedoch läuft morgens einfach los, ohne Karte und ohne zu wissen, wo sie am Abend übernachtet. Einmal landet sie in einer Kirche, ein anderes Mal - zufällig - in einem von Martins vorgebuchten, aber kurzfristig stornierten Zimmer. Immerhin, am Ende wächst sie über sich hinaus.
Die Gespräche der Pilger drehen sich meines Erachtens im Kreis: Woher kommst du? Wo bist du gestartet? Bis wohin gehst du? Waschen, Essen, Schlafen. Immer wieder geht es um Geld - und um Alkohol. Viel Alkohol. Das hat mir nicht gefallen. Interessant fand ich, dass es mehr als einen Jakobsweg gibt. Alles in allem hat das Buch mich nicht inspiriert, meine eigene Reise anzutreten.

Fazit: Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Berührt hat es mich nicht.