Vom Mut zu leben bis zum Sterben
Der Tod ist ein Thema, das uns alle eines Tages betrifft und dass uns alle immer irgendwie begleitet, ob wir wollen oder nicht. Es ist leider für viele noch ein Tabuthema mit ihren Ki dern darüber zu sprechen.
"Hey, ...
Der Tod ist ein Thema, das uns alle eines Tages betrifft und dass uns alle immer irgendwie begleitet, ob wir wollen oder nicht. Es ist leider für viele noch ein Tabuthema mit ihren Ki dern darüber zu sprechen.
"Hey, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen" von Anne Gröger greift das schwere Thema auf und packt es in eine humorvolle Geschichte, die zeigt, dass man auch Mut zum Leben braucht.
Samuel verbringt seine Kindheit im Krankenhaus. Nachdem sein schwaches Immunssystem behandelt wurde, darf er nach Hause. Wo andere sich freuen würde, sieht Samuel jedoch lauter Keime, Bakterien und Gefahren. Als er den kleinen Tod kennenlernt, denkt er, dass sein Leben jetzt vorbei ist. Dich unter der Kutte verbirgt sich das Mädchen Frida und die hat einen besonderen Auftrag, der ihr nicht ganz passt. Immerhin will sie die Prüfung bestehen. Eines haben die Zwei gemeinsam: Sie wollen sich sschnellst möglich loswerden.
Das dunkelgrüne Cover zeigt Frida mit Samuel. Während Samuel bewaffnet mit Desinfektionsspray eher skeptisch zu Frida schaut, wirkt diese offen und fröhlich, aber auch etwas bedrohlich mit ihrer Sense.
Anne Gröger schafft es, ein schweres Thema mit Leichtigkeit und Humor zu verbinden. Im Buch werden nicht nur die Themen Leben und Sterben, der Tod, Krankheit und Verlust angesprochen, sondern auch die krankhafte Angst vor Keimen und Bakterien sowie die Angst zu sterben. Ergänzt wird die Geschichte von ausdrucksstarken Illustrationen in schwarzweiß von Fréderic Bertrand.
Anne Gröger erklärt schwierige Wörter spielend und mit guten Metaphern. Insgesamt fordert es auch mit seiner Thematik heraus, sich mit dem Leben und Sterben auseinanderzusetzen. Hier hätte ich mir zu Anfang eine kleine Warnung für Betroffene gewünscht, da das Buch sehr viel an Emotionen und ev eigenen Erinnerungen hervorrufen kann. Auch ein Wort an die Eltern mit Tipps, wo sie vielleicht noch Antworten auf Fragen finden oder Unterstützung hätte ich mir gewünscht.
Empfohlen wird es offiziell ab 10 Jahre, doch nun kommt das Aber! Im Buch gibt es einige Szenen, in denen der Humor eher in schwarzen, englischen Humor kippt und oft auch sarkastisch wirkt. Dadurch kann so manche Szene für junge Leser*innen, die selbst mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung kämpfen, eher beängstigend als Mutmachend wirken. Daher würde ich es eher ab 12 Jahren empfehlen. Bei jüngeren Kindern ist es ratsam, dass das Buch mit einem Erwachsenen gelesen wird, um eventuelle Fragen zu beantworten und das Kind aufzufangen. Ich konnte eine große Befürworterin,mit Kindern möglichst früh über diese Themen zu sprechen, aber schwarzer Humor gehört hier definitiv nicht hin.
Zum Glück ändert sich stetig zur Mitte des Buches. Die Ideen, die Samuel hat, Frida loszuwerden sind herrlich und Fridas erste Versuche als Mensch sind wirklich witzig. Ein Highlight im Buch sind die Tagebuchnotizen von Frida, die besonders gut gestaltet wurden.
Letzten Endes macht das Buch doch noch Mut und schenkt Hoffnung, zeigt auf, was dem Menschen das Leben bedeudet und wie wichtig, Freunde, Familie und die Liebe sind.
"Hey, ich bin der kleine Tod" ist also ein besonderes Buch, das den Mut hat, über den Tod zu sprechen, das viel bewegen kann und das sicherlich auch dazu beiträgt, dass wir alle uns dem Thema etwas mehr öffnen.