At home with the Whitshanks ...
Anne Tyler, was für ein tolle Schriftstellerin! Ich halte ihr nun schon seit über zwanzig Jahren die Treue und sie hat mich bisher selten enttäuscht. Man muss die Art ihrer Geschichten mögen, die sich ...
Anne Tyler, was für ein tolle Schriftstellerin! Ich halte ihr nun schon seit über zwanzig Jahren die Treue und sie hat mich bisher selten enttäuscht. Man muss die Art ihrer Geschichten mögen, die sich alle irgendwie ähneln und doch alle ihren eigenen Charakter haben. Es geht um ganz normale amerikanische Familien, mit den ich mich als Leserin immer gut identifizieren kann. Sei plagen sich mit alltäglichen kleinen und großen Problemen, die man durchaus auch in der eigenen Familie entdecken könnte.
So dann auch in „Der leuchtend blaue Faden“, in dem die Familie Whitshank aus Baltimore beleuchtet wird. Die Whitshanks setzen sich aus dem Elternpaar Abby und Red zusammen, komplettiert werden sie durch ihre Kinder Amanda, Jeannie, Dennis und Douglas – liebevoll von allen Stem genannt. Hinzu kommen deren Angetraute und Kinder sowie die Großeltern Jurvis Roy and Linnie Mae. Immer wieder aus neuen Blickwinkeln betrachtet geht es in dem Buch ums Altwerden und seine Folgen. Es geht auch um Beziehungen und Rivalitäten untereinander und das sehr traurige Thema Demenz. Die Autorin versteht es wunderbar die kleinen Nuancen rauszuarbeiten. Es gelingt ihr, dass ich mich als Leserin mit der Familie verbunden und somit mit ihnen Empathie, Trauer aber auch Wut empfinden konnte. Kurzum, ich fühlte mich bei den Whitshanks zu Hause und habe mich gefreut, sie einen Teil ihrer Wege begleiten zu dürfen. Von mir gibt es wohlverdiente 4,5 von 5 Sternen.