Anna Kronberg vs. James Moriarty?
1890. Anna Kronberg hat London auf der Flucht vor Scotland Yard verlassen und führt ein unauffälliges Leben irgendwo auf dem Land. Doch eines Nachts wacht sie auf, mit einer Pistole an der Schläfe. Ihr ...
1890. Anna Kronberg hat London auf der Flucht vor Scotland Yard verlassen und führt ein unauffälliges Leben irgendwo auf dem Land. Doch eines Nachts wacht sie auf, mit einer Pistole an der Schläfe. Ihr Vater wird an einem unbekannten Ort gefangen gehalten, und Anna muss sich auf ein gefährliches Spiel mit ihrem dämonischen Entführer einlassen … Kann die brillante Wissenschaftlerin ihn von seinen Plänen abbringen, grausame biologische Waffen zu entwickeln? Und wie soll sie, die mitten in London in einem goldenen Käfig festgehalten wird, zu Sherlock Holmes Kontakt aufnehmen?
Anna Kronberg und Sherlock Holmes vs. Moriarty.
Eine spannende und nervenzerrende Geschichte, die den berühmten Gegenspieler von Sherlock Holmes in einer nie gekannten Tiefe beschreibt.
Dies ist schon der zweite Fall für Dr. Anna Kronberg.
Für das Verständnis muss man den ersten Fall nicht gelesen haben. Dieses Buch ist ein eigenständiger Fall, der auf interessante Weise mit dem Originalkanon der Sherlock Holmes Geschichten verflochten ist.
Allerdings ist Sherlock Holmes hier eher eine Nebenfigur, wenn auch eine essenzielle.
Die Hauptfigur Anna Kronberg wird in die düsteren Machenschaften von James Moriarty hineingezogen und versucht nicht nur ihr und das Leben ihres Vaters zu retten, sondern auch bei klarem Verstand zu bleiben und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Diese gewagte Gratwanderung illustriert die Autorin mit viel Gefühl in einer Geschichte, die nicht immer nur schwarz und weiß, gut und böse erkennen lässt.
Die Darstellung der Figuren entspicht der viktorianischen Zeit. Sowohl sprachlich als auch charakterlich spiegeln sie die Zeit perfekt wider.
Sie sind alle sehr gut ausgearbeitet und ergänzen die Geschichte um viele interessante Details. Nebenfiguren wie das Hausmädchen Cecile wachsen einem sogar richtig ans Herz.
Die Sprache des Buches ist aber bei weitem nicht so verschachtelt und "kompliziert", wie man es von den alten Holmes-Erzählungen gewohnt ist. Ausrutscher in die moderne Sprache passieren aber niemals.
Und so ist dieses Buch ein wahres Vergnügen für Krimi- und Thriller-Fans und besonders auch für Sherlock Holmes Fans.
Wie es allerdings dazu kommt, das Anna Kronberg und Sherlock Holmes sich beim Vornamen nennen (wo er doch sogar seinen langjährigen Freund und Mitbewohner immer beim Nachnamen ruft) bleibt indes in diesem Buch ungeklärt.
Dafür und für noch einige andere Details lohnt es sich auch den ersten Teil zu lesen.