Ich halte dich fest!
"Nicht du hältst an mir fest, sondern ich halte dich fest!"
Diese Zusage Gottes steht über dem Leben von Ariatani Wolff, doch bis sie sie wirklich ergreifen und in ihrem Leben verstoffwechseln konnte, ...
"Nicht du hältst an mir fest, sondern ich halte dich fest!"
Diese Zusage Gottes steht über dem Leben von Ariatani Wolff, doch bis sie sie wirklich ergreifen und in ihrem Leben verstoffwechseln konnte, vergingen einige Jahre.
Ariatani wächst in einer fröhlichen und liebevollen Pastorenfamilie auf und das wären doch die besten Voraussetzungen für das Leben. Ihre Eltern Matthias und Heide, die auch maßgeblich an diesem Buch mitwirkten und deren ehrliche Beiträge ich für unendlich wertvoll und hilfreich für Angehörige empfinde, haben mehrere Kinder und sind aktiv im Gemeindedienst. Ariatani ist die erstgeborene Tochter und steht in der Geschwisterfolge auf Platz zwei. Sie empfand sich immer ganz gut, nie sehr gut und verbrachte dennoch eine glückliche Kindheit. Doch im Gymnasium veränderte der Seelenzustand Ariatanis dramatisch. Durch wiederholtes Mobbing wurde sie in ihrer Seele tief erschüttert und sie zweifelte immer mehr an sich selbst und verzweifelte auch an der nicht zu ändernden Situation. Mir wurde, da ich Mobbing auch aus der Schule noch kenne, mal wieder klar, wie zerstörerisch dieses fiese und gemeine Verhalten sich auswirken kann.
Doch Ariatani findet, auch wenn die Schulsituation unkontrollierbar erscheint und sich auch in ihrer Seele Dinge entwickeln, die sich ihrer Kontrolle entziehen, eine neue Freundin. Vielleicht trifft es eher zu eine neue falsche Freundin, Ana. Ana flüstert ihr zu, wie sie über ihrer Körper und damit auch über ihre Seele Kontrolle haben kann und somit allen anderen beweisen kann, dass sie doch etwas kann. Somit fängt Ariatani mit Hilfe von Ana an ihr Gewicht zu reduzieren und das spornt sie zu Höchstleistungen an. Doch Ariatani wird langsam bewusst, dass sie nichts unter Kontrolle hat, sondern Ana = Anorexie hat sie unter Kontrolle. Diese Wahrheit kann sie sich sehr lange nicht eingestehen und wir erleben mit wie in diesem zarten Mädchenkörper sich Wahrheit und Lüge, Selbstwert und Selbshass, Verzweiflung und Hoffnung miteinander kämpfen und lange Zeit ist nicht klar, wer jeweils den Sieg behält. Auch Matthias und Heidi erleben als Eltern diesen Kampf mit und schwanken von Sorge, Traurigkeit, Zuversicht, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit hin und her. Ein "normales" Familienleben scheint unmöglich zu sein.
Mehrfach wird Ariatani unter höchster Lebensgefahr in Krankenhaus eingeliefert und muss sich dort den harten Therapiebedingungen unterordnen und mehrfach gelingt es Ariatani bzw. Ana, die Therapieanforderungen, das Klinikpersonal und ihre Familie auszutricksen. Das zu lesen war wirklich schockierend und ich bin dankbar für die ehrlichen Schilderungen der Autorin und ihrer Familie. Regelmäßig wird Hoffnung durch Hoffnungslosigkeit abgelöst, doch dann beginnt die oben genannte Zusage Gottes zu greifen. Ariatani ergreift sie mehr und mehr und mutig und tapfer beginnt sie sich mit Gottes Hilfe aus dem Würgegriff der Anorexie zu befreien.
Mich hat diese ehrliche Lebensgeschichte dieser jungen Frau von 23 Jahren, die schon mehr in diesen Jahren erlebt hat als viele andere Menschen und auch die wertvollen Beiträge ihrer Eltern sehr ermutigt und getröstet und ich konnte für mich einige sehr wertvolle Erkenntnisse im Bereich Glaube und Vertrauen in Krisenzeiten herausziehen. Ich wünsche Ariatani und ihrer Familie von Herzen Gottes reichen Segen und bin davon überzeugt, dass ihre Geschichte noch vielen betroffenen Familien dienen wird.