In seinem neuen Buch nimmt uns Armin Strohmeyr mit auf die tollkühnen Wagnisse von zwölf der mutigsten Abenteurerinnen des 16. bis 20. Jahrhunderts. Er führt uns hinaus aufs offene Meer, u. a. mit der Piratenkönigin
Granuaile O'Malley
, lässt uns mit
Rosita Forbes
die todbringende Libysche Wüste auf der Suche nach der verbotenen Oase Kufra durchreiten und entführt uns in die Weiten der Lüfte mit der Fliegerpionierin
Amelia Earhart
. Alle porträtierten furchtlosen Frauen einte der Drang, die Grenzen des Denkbaren zu weiten und sich die Welt gegen alle Widerstände zu eigen zu machen.
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Lesejury-Facts
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In seinem neuen Buch nimmt uns Armin Strohmeyr mit auf die tollkühnen Wagnisse von zwölf der mutigsten Abenteurerinnen des 16. bis 20. Jahrhunderts. Er führt uns hinaus aufs offene Meer, u. a. mit der ...
In seinem neuen Buch nimmt uns Armin Strohmeyr mit auf die tollkühnen Wagnisse von zwölf der mutigsten Abenteurerinnen des 16. bis 20. Jahrhunderts. Er führt uns hinaus aufs offene Meer, u. a. mit der Piratenkönigin Granuaile O'Malley, lässt uns mit Rosita Forbes die todbringende Libysche Wüste auf der Suche nach der verbotenen Oase Kufra durchreiten und entführt uns in die Weiten der Lüfte mit der Fliegerpionierin Amelia Earhart. Alle porträtierten furchtlosen Frauen einte der Drang, die Grenzen des Denkbaren zu weiten und sich die Welt gegen alle Widerstände zu eigen zu machen. (Klappentext)
Mit diesem für mich gut recherchierten Buch lernte ich zwölf wagemutige Abenteuerinnen aus 4 Jahrhunderten näher kennen. Der Schreibstil ist gut lesbar, bildgewaltig und ich war immer sehr schnell an der Seite der starken Frauen. Sie setzten sich über gewisse „Vorgaben“ für Frauen hinweg und gingen ihren Weg. Sie hatten ihr Ziel, egal ob zu Wasser, zu Land oder in der Luft, vor Augen und erreichten es auch mit eisernem Willen und Disziplin. Das Buch mit seinen Portraits fesselte mich und ich hatte sehr interessante und spannende Lesestunden. Dazu lernte ich Frauen „kennen“, von denen ich vorher noch nichts gehört hatte.
Ob zu Wasser, auf der Erde oder in der Luft - wagemutige Frauen haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, was in ihnen steckt. Allen ist gemeinsam, dass sie auf gesellschaftliche Konventionen gepfiffen ...
Ob zu Wasser, auf der Erde oder in der Luft - wagemutige Frauen haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, was in ihnen steckt. Allen ist gemeinsam, dass sie auf gesellschaftliche Konventionen gepfiffen haben und sich trotz beträchtlichen Risikos nicht gescheut, ihre Unternehmungen durchzuführen.
Allerdings haben es einige Frauen diese Reisen nicht nur aus Abenteuerlust angetreten, sondern aus purer Not und Armut. Andere wiederum wie Alexin Tinne haben ihren Reichtum dazu benützt, ihrem Egoismus zu frönen.
Armin Strohmeyr stellt uns folgende zwölf Frauen vor:
Granuaile O‘Malley (1530-1603)
Mary Bryant (1767-1807)
Mary Ann Talbot (1770-1808)
Mary Ann Brown Patton (1837-1861)
Alexin Tinne (1835-1867)
Florence Baker (1845-1916)
Josephine Peary (1863-1955)
Rosita Forbes (1890-1967)
Wilhelmine Reichard (1788-1848)
Blanche Stuart Scott (1886-1970)
Amelia Earhart (1897-1937)
Beryl Markham (1902-1986)
Fazit:
Die meisten Frauen sind mir aus anderen Büchern bereits bekannt, so dass ich wenig Neues erfahren habe. Dennoch gebe ich gerne 4 Sterne, denn das Buch macht Lust, sich mit der einen oder anderen näher zu beschäftigen.
An diesem Buch hat mich gereizt, dass es weniger um die gesellschaftliche Stellung von Frauen geht, sondern um eine Leistung als Abenteurerinnen. Ich hatte mich auf lebhafte Geschichten gefreut und das ...
An diesem Buch hat mich gereizt, dass es weniger um die gesellschaftliche Stellung von Frauen geht, sondern um eine Leistung als Abenteurerinnen. Ich hatte mich auf lebhafte Geschichten gefreut und das habe ich bekommen. Dennoch fehlte mir etwas. Wahrscheinlich die Einordnung ins Große Ganze.
Inhalt und Gliederung
Armin Strohmeyr zeichnet das Leben von 12 Frauen nach, beginnend im 16. Jahrhundert, endend im 20. Jahrhundert. Er unterscheidet Frauen, die zur See gefahren sind, auf dem Landweg ferne Länder erkundet haben und Pionierinnen des Fliegens.
Wie hat mir das Buch gefallen?
Jede Frau bekommt ca. 30 Seiten, jeder Abschnitt ca. 100 Seiten. Interessant ist, dass sich die Porträts unterschiedlich lang anfühlen: Die unendlichen Wege der Alexine Tinne wirkten sehr lang, durch den Abschnitt über Amelia Earhart war ich schnell durch.
Interessant fand ich die unterschiedlichen Motive der Frauen: Die Seefahrerinnen des 16. und 18. Jahrhunderts folgten häufig ihren Männern auf Reisen oder waren als "Beruf" als Räuberinnen aktiv. Außerdem wurden sie häufig von ihren Ehemännern oder Vätern unterrichtet. Sie mussten also auch häusliche Pflichten verrichten. Im 19. und 20. Jahrhundert erkundeten die Frauen aus eigenem Interesse oder als Begleitung ihres Mannes. Die Flugpionierinnen taten das entweder aus eigenem Interesse am Fliegen oder für das Prestige, weil Frauen im Flugsport etwas Besonderes waren. Die Geschichte der Frauen ist (leider?) immer auch eine Geschichte der Männer, die sie forderten und förderten.
Was im Buch erwähnt wird, verstärkt im dritten Abschnitt, ist das Thema "Werbung". Frauen haben ihre Abenteuer vermarktet, um Sponsoren zu sammeln und später, um davon zu leben.
Leider reduziert Strohmeyr die Frauen auf ihre Reisen und zeichnet sie weniger als Personen. Alexine Tinne war z.B. auch Fotografin. Andererseits betont er, wieviel die Frauen auf ihre Reisen mitgenommen haben. Ich hatte das Gefühl, dass hier eher eine Rolle dargestellt wird als die Vielseitigkeit der Person. Ich kann das verstehen, weil man bei soviele Informationen aussortieren muss, wenn man nur 30 Seiten hat. Und es gibt sicher Leser:innen, die genau diesen Fokus mögen. Ich fand es etwas schade.
Was mir auch gefehlt hat, war der gesellschaftliche Kontext. Strohmeyr umreißt gut die historischen Verhältnisse, wie die Welt geordnet war. Ich fand es sehr beeindruckend, dass die USA vor über 150 Jahren noch nicht von Ost nach West durchfahrbar waren, sondern man um Südamerika herumfahren musste. Welche Stellung Frauen zu dieser Zeit hatten, wie sie organisiert waren und wie all die Erkenntnisse und Errungenschaften der Frauen einzordnen sind, das kommt etwas zu kurz.
Dafür spart das Buch nicht mit fetzigen Zwischentiteln und Appetithäppchen am Anfang jedes Abschnitts. Mithilfe griffiger Zusammenfassungen und Kapitelüberschriften will es den Leser weiterlocken, das ist aber nur plumpe Deko, die man überlesen kann.
Auch an Bildmaterial fehlt es.
Immerhin schreibt Strohmeyr lebendig, selten kompliziert und man kommt gut durch das Buch. Nur das Wort "Chauffeurin" im Abschnitt über eine Autofahr von Blanche Stuart Scott hat mich irritiert, weil sie eine Beifahrerin hatte, die ihre Fahrt durch die USA dokumentieren sollte, aber nicht als "Chauffeurin" im eigentlichen Sinne tätig war.
Fazit
Das Buch zeichnet interessante Frauen und gibt jeder Person gleich viel Raum. Die Auswahl gefällt mir, weil die Intentionen der Frauen unterschiedlich sind. Der historische Kontext wird gut beschrieben. Trotzdem hätte ich mir mehr Gesellschaftliches gewüscht und mehr von den Frauen selbst.