Krieg ist Leid
Es gibt Bücher die liest man in einem Rutsch. Bei anderen hingegen lässt man sich sehr viel Zeit, weil man nicht möchte dass sie jemals enden. Ginsterburg fällt für mich in die zweite Kategorie.
Vorweg: ...
Es gibt Bücher die liest man in einem Rutsch. Bei anderen hingegen lässt man sich sehr viel Zeit, weil man nicht möchte dass sie jemals enden. Ginsterburg fällt für mich in die zweite Kategorie.
Vorweg: Für mich persönlich ein Highlight, der beste Roman den ich seit langem lesen durfte. Das ist natürlich rein subjektiv, aber mir persönlich gefällt die Sprache von Arno Frank sehr. Frank schreibt in eher kurzen, knappen Sätzen. Trifft einen sachlichen Tonfall und erzählt manchmal beinahe schon beifällig über das schreckliche Schicksal seiner Protagonisten.
Anhand der Bewohner des fiktiven Städtchens Ginsterburg wird vom Krieg und dessen Folgen erzählt. Wir folgen ihrem Schicksal durch die Jahre 1935, 1940 und 1945. Als Leser spürt man wie der Krieg langsam immer realer wird, immer näher kommt. Sowohl ins Bewusstsein, in den Alltag als auch in die Stadt tritt.
Die Figuren sind nicht neu, der Emporkömmling, die die politisch eigentlich anders stehen, die die bedroht werden, die Jugend die mitgerissen wird. Und es menschelt. Dadurch wachsen die Figuren einem sehr ans Herz. Man hofft, dass der eine oder andere von den Leiden des Krieges verschont bleibt.
Ginsterburg hat bei mir lange nachgewirkt. Noch immer denke an an Lolo, Theo, Uta, Bruno, Zola und all die anderen.
Einen Kritikpunkt muss ich auch noch anbringen. Das Cover. Es wurde mithilfe von KI generiert und das sieht man. Es sieht teilweise sehr verwaschen aus, als wäre es ein Fehldruck.