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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2024

Ein echter Thriller, spannend, der ohne viel Blut und Gewalt auskommt

Nachtwald
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Lizzie hat gerade einen Entzug hinter sich und begleitet ihre Mutter und ihren Bruder zu einem verlängerten Wochenende zum Cottage ihres neuen Stiefvaters. Gefeiert wird die überstürzte Hochzeit ihrer ...

Lizzie hat gerade einen Entzug hinter sich und begleitet ihre Mutter und ihren Bruder zu einem verlängerten Wochenende zum Cottage ihres neuen Stiefvaters. Gefeiert wird die überstürzte Hochzeit ihrer Mutter nach nur 6 Monaten des Kennenlernens mit George. Am Ziel angekommen entpuppt sich das vermeintliche Cottage als großer, teilweise heruntergekommener Landsitz, umwachsen von riesigen Bäumen, mitten im Wald, die Zufahrt verwachsen und abgeschnitten von der Umwelt. Weitere Besucher und Protagonisten sind u.a. Georges erwachsene Tochter und ihr Mann. Ruhig beginnt die Geschichte und es werden die Personen eingeführt und ihre Beziehungen zueinander. Ebenfalls wird das Ambiente des Hauses und die düstere Gegend beschrieben, um gekonnt ein beklemmendes Gefühl der Abgeschnittenheit zu erzeugen. Fährten für den Fortgang der Geschichte werden gelegt. Für mich dauerte dieser ruhige Einstieg ein wenig lange, aber dann legt der Thriller zwischen ca. Seite 50 und 100 an Tempo zu. Es geschieht ein Mord. Jeder hat augenscheinlich Geheimnisse und versucht diese zu verbergen. Aber wer ist der Mörder?

Die Autorin hat einen packenden Thriller geschrieben, der flüssig erzählt wird, mit gekonnten Thrillerelementen. Als Leser hat sie mich mitgenommen in diesen düsteren Wald und unheimlich anmutenden Landsitz, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Sie streut viele Twists und ich wusste -trotz der begrenzten Anzahl an potentiellen Tätern- bis zuletzt nicht, wer der Täter sein könnte und was dahinter steckt. Das Ende hat mich etwas atemlos zurückgelassen, alle Geheimnisse waren aber geklärt und aufgelöst. Ein guter und solider Thriller, der seinen Namen verdient und ohne Gewalt und viel Blut auskommt. Von mir eine klare Lesempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Atmosphärisch, düster und unheimlich spannend

Der Herzschlag der Toten
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Bereits der Prolog hat es in sich und man spürt den Mörder, hört seine Schritte. Ich habe beim Lesen die Luft angehalten und mich ein wenig gegruselt. Was für eine Atmosphäre direkt zu Beginn und dieses ...

Bereits der Prolog hat es in sich und man spürt den Mörder, hört seine Schritte. Ich habe beim Lesen die Luft angehalten und mich ein wenig gegruselt. Was für eine Atmosphäre direkt zu Beginn und dieses lässt auch im gesamten Buch nicht nach. Johanna, Tochter des angesehenen Richters und gut begütert, in ihrem Herzen aber den armen Frauen des Gängeviertels zugetan, die sie heimlich unterrichtet, findet sich in dem spannenden Kriminalfall wieder. Da sie das Opfer kennt, will sie bei der Aufklärung des Falls helfen. Dabei lernt sie den noch jungen und gerade zum Criminalcommissar beförderten Hermann Rieker kennen, der die Ermittlungen leitet. Da ihm sein Vorgesetzter und auch sein Konkurrent immer wieder Knüppel zwischen die Beine werfen, hat er nur wenig Zeit die Ermittlungen erfolgreich zu beenden, sonst droht ihm die Degradierung. Da sich Johanna und Rieker bei den Ermittlungen immer wieder begegnen und ihnen auch der etwas seltsame Totenfotograf bei den Ermittlungen hilft, kommen sie dem Täter immer näher. Können sie diesen fassen?

Die Geschichte besticht durch ihre rund herum gelungene Atmosphäre, die düster ist und einem auch schon mal einen Schauer über den Rücken fahren lässt. Der Autor hat es perfekt verstanden, die Geschichte so zu erzählen, dass sich bei mir auch zeitweise die Härchen aufstellten, ohne dass es aber blutig wurde. Die genauen Beschreibungen der Stadt, Häuser in 1887, das Leben in Armut und auch im Wohlstand wird authentisch und sehr detailliert beschrieben, sprachlich bringt einem der Autor diese Zeit sehr nahe. Beispielsweise wird die Totenfotografie beschrieben, das fand ich richtig spannend, hatte ich davon bislang nur am Rande etwas gehört. Auch die Polizeiarbeit, die zu diesem Zeitpunkt ohne die ganzen heutigen technischen Hilfsmittel auszukommen hatte, war spannend beschrieben. Hier zeigt sich ingesamt die gute Recherche des Autors. Die Protagonisten haben mir sehr gefallen, da gibt es die unterschiedlichsten Charaktere. Ein historischer Krimi, der mich mit seinen Wendungen und seinem fulminanten Ende überzeugt hat. Es gab auch schon einen kleinen Cliffhanger zum nächsten Teil, auf den ich mich schon sehr freue. Am liebsten hätte ich gleich weiter gelesen. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.11.2024

Die drei starken Freundinnen in den 60er Jahren, spannend geht es weiter

Für immer, Darling
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Auch im zweiten Buch geht es mit Jule, Gerda und Ingrid spannend weiter. Wir begleiten sie in den Jahren 1960 bis 1967. Das Buch ist - wie bereits der erste Band- so aufgebaut, dass die Kapitel immer aus ...

Auch im zweiten Buch geht es mit Jule, Gerda und Ingrid spannend weiter. Wir begleiten sie in den Jahren 1960 bis 1967. Das Buch ist - wie bereits der erste Band- so aufgebaut, dass die Kapitel immer aus der Perspektive einer der Freundinnen erzählt wird und dann mit der Nächsten weiter geht, wobei dann auch die Zeit weitergelaufen ist. Dieses belebt das Buch und hält die Geschichte spannend. Gerda, inzwischen geschieden, trauert immer noch ihrer ersten Liebe nach und nimmt nun eine Stelle auf dem amerikanischen Stützpunkt an. Bislang eher von ihrem dominanten Vater unterdrückt, wird sie selbstbewusster. Sie hat eine neue Freundin und freundet sich mit Ben an, einen amerikanischen BPoC Soldaten. Auch geht sie weiter in die Micky Bar zum tanzen und besucht den Stammplatz der Freundinnen am Badesee. Jule ist in Texas sehr glücklich, ihre Schriftstellerei baut sie aus, aber sie sorgt sich sehr um John, der immer stärker an starken Kopfschmerzen und Schwindelanfällen leidet. Was ist bloß mit ihm los? Ingrid ist in Frankfurt auf dem Weg als begehrtes Model nun auch ins Filmgeschäft einzusteigen. Sie ist glücklich in ihrer Ehe, aber ihr Erfolg hat auch Schattenseiten, ihr Mann Alexander scheint nicht mehr so glücklich. Auch lernt sie über ihre Agentin eine junge Schauspielerin aus der DDR kennen, die sich in den Westen absetzen möchte. Kann sie ihr helfen und wie geht es mit ihrer Kariere und ihrer Ehe weiter?

In bereits gewohnter Art, ist auch der zweite Teil über die drei verschiedenen Freundinnen sehr gut zu lesen. Man kann den zweiten Teil auch unabhängig vom ersten lesen, da an wichtigen Stellen, in denen man ein Vorwissen haben sollte, etwas dazu kurz erläutert wird. Das fand ich richtig gut gemacht. Die Autorin versteht es mit schöner Sprache alles sehr lebendig wirken zu lassen. Zudem beschreibt sie Gefühle sehr schön und tiefgehend, es gab einen Abschnitt, da sind bei mir tatsächlich die Tränen geflossen. Was mir auch besonders gut gefallen hat ist, dass jede Freundin sich auch im zweiten Teil weiterentwickelt und eine Stärke ausstrahlt. Auch der gemeinsame Stammplatz am Badesee spielt wieder eine Rolle und der Kontakt zueinander. So waren alle drei Handlungsstränge immer miteinander verbunden. Jede Freundin erlebt familiär und politisch einiges. Es werden die wichtigen Themen der 60er Jahre geschickt in die Handlungen verwoben, wie beispw. der kalte Krieg zwischen den Supermächten, der Tod Kennedys, der Korea-Krieg, die Helden der Leinwand, der weitere wirtschaftliche Aufschwung, die DDR und Stasi,….
Insgesamt hätte ich mir jedoch gewünscht, dass das Tempo in den Jahren etwas langsamer ist und einzelne Ereignisse noch detaillierter ausgeformt worden wären. Der Roman hatte dazu viel Potential. Das ging mir manchmal etwas schnell.

Der zweite Teil hat mir -wie auch der erste- wieder sehr gut gefallen. Ich fand den weiteren Werdegang der drei Freundinnen sehr spannend und für mich ist die Geschichte noch nicht auserzählt. Leider gibt es derzeit keinen Hinweis auf einen dritten Teil, ich hoffe sehr darauf. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Weihnachtsroman mit Hund = Liebe und Romantik in der Weihnachtszeit

Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder
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Dies war mein erster Weihnachtsroman mit Hund von Petra Schier. Kannte ich bisher die historischen Romane, habe ich nun auch den neuen Roman aus der Weihnachtsserie gelesen. Ich benötigte kein Vorwissen ...

Dies war mein erster Weihnachtsroman mit Hund von Petra Schier. Kannte ich bisher die historischen Romane, habe ich nun auch den neuen Roman aus der Weihnachtsserie gelesen. Ich benötigte kein Vorwissen aus anderen Romanen der Serie. Der letzte Roman hatte zwar bereits die Geschichte um einen Teil der Familie aus dem jetzigen Roman zum Inhalt, das war aber völlig unschädlich und ich konnte absolut gut in die Geschichte einsteigen. Dieses Jahr ging es um Maria, die Mutter von Melissa, die Hauptprotagonistin aus dem letzten Roman, und Arndt. Arndt betreibt mit seiner Tochter Lena das kleine, aber erfolgreiche Sicherheitsunternehmen Securifant. Maria hat eine neue Stelle als Empfangsdame angenommen, aber gleichzeitig verbindet sie mit Arndt auch eine Begegnung in einer fremden Stadt vor 29 Jahren, als beide noch sehr jung waren und es Liebe auf den ersten Blick war. Leider musste Maria wieder in ihr bereits von ihren Eltern vorgezeichnetes Leben zurück und so blieb es bei dieser einen Begegnung, bis beide sich im Vorjahr zu Weihnachten wieder begegneten. Maria floh aber wieder vor Ihren Gefühlen. Kann Arndt sie dieses Jahr an sich binden? Ebenfalls wird die Geschichte von Lena, Arndt’s Tochter, erzählt. Sie entwickelt Gefühle für den neuen Mitarbeiter Martin. Dieser ist aber als alleinerziehender Vater mit einer chaotischen Exfreundin -Mutter seiner Teenagertochter- geplagt, die allerlei Verwirrungen in sein Leben bringt und auch in die romantischen Bande zu Lena. Da aber der kleine Hund Buddy, den Lena adoptiert hat, und der Weihnachtsmann seine Finger im Spiel haben, gibt es so allerlei Beziehungsverwicklungen.

Mir hat das Buch viel Spaß gemacht. Zwar musste ich mich erst einmal daran gewöhnen, dass hier sogar der Weihnachtsmann mit der Weihnachtsfrau und die Elfen ebenfalls in die Geschichte einbezogen sind und miteinander sprechen, wie auch der kleine Hund Buddy seine Gedanken mitteilt. Im Laufe des Buches fand ich die ganzen Handlungsstränge aber geschickt miteinander verwoben und es hat mir gut gefallen. So haben alle Beteiligten aus ihrer Sichtweise, die man als Leser erfährt, die Geschichte weitergetragen. Die Sprache des Buches ist leicht verständlich und die Protagonisten durchweg sympathisch. Was mir auch richtig gut gefallen hat waren die romantischen Beschreibungen. Hier führt die Autorin die Geschichte auch weiter, wo andere Autoren aufhören. Man spürt geradezu das Knistern und die sprühenden Funken. Es ist eine gelungene Wohlfühlgeschichte, die schnell gelesen, gut in die Vorweihnachtszeit passt und die ich gerne weiterempfehle. Ich hatte kurzweilige Lesestunden.

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Madeira und seine Geheimnisse

Der Ruf des schwimmenden Gartens
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Sofie, eine junge Ärztin lernt über ihren Vater, einen erfolgreichen Anwalt, Richard Hauenstein kennen. Er baut mit seinem Vater auf Madeira mit Unterstützung der dortigen Behörden ein deutsches Krankenhaus ...

Sofie, eine junge Ärztin lernt über ihren Vater, einen erfolgreichen Anwalt, Richard Hauenstein kennen. Er baut mit seinem Vater auf Madeira mit Unterstützung der dortigen Behörden ein deutsches Krankenhaus und Sanatorien auf und sucht für die Lungenabteilung auch einen Leiter. Sofie ist dafür prädestiniert, steht sie doch gerade vor der noch unsicheren Verlängerung ihres Vertrages. Als Frau hat sie es Anfang des 20sten Jahrhunderts als Ärztin nicht leicht. Viele halten sie für nicht genug kompetent. Auf Madeira als Kind aufgewachsen und in Deutschland nur durch ihren Vater gebunden, der sie aber dazu überredet das Angebot anzunehmen, lässt sie sich auch vom Charme Richards bezirzen. Auf der gemeinsamen Schiffsfahrt mit Richard merkt sie aber schnell, dass er einen sehr eigenen Kopf hat und sie nicht wirklich seine Ansichten teilt. Auf Madeira auf dem Anwesen von Richards Vater untergebracht findet sie schnell eine weitere Ernüchterung. Das Krankenhaus ist noch nicht fertig gestellt, die Sanatorien noch gar nicht gebaut, den hiesigen Behörden als zukünftige Leiterin vorgestellt, damit die Baukonzessionen überhaupt erteilt bleiben. Wäre da nicht der kleine Waisenjunge Camilo, den sie durch einen Zufall kennen lernt und Ludwig, der attraktive Bruder von Richard, wäre sie möglicherweise wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Ludwig ist Schriftsteller und Schöngeist und hat einen ganz anderen Charakter als sein Bruder. Mit ihm erkundet sie die Insel und besucht Camilo. Er ist im Waisenhaus des Klosters untergebracht. Warum ist aber die Schwester, die das Kloster führt, so abweisend und will den Kontakt zu Camilo und einer anderen Nonne unterbinden, die Sofie unbedingt sprechen möchte. Welche Rolle spielt Richard und sein Vater im Zusammenhang mit den Baubewilligungen und dem Einwirken auf die dortigen Beamten der Baubehörde und, was hat es mit den undurchsichtigen reichen Freunden der Familie auf sich?

Die Geschichte zieht einen schnell in seinen Bann. Dachte ich zu Beginn, es geht um eine Ärztin und deren Tätigkeit auf Madeira, habe ich beim Eintreffen auf Madeira rasch festgestellt, dass die Geschichte in eine völlig andere Richtung verläuft. Hier geht es mehr um Familiengeheimnisse und deren Aufklärung und weniger um die ärztliche Tätigkeit. Sofie wird dabei von Ludwig unterstützt und hier kommt auch die Liebe ins Spiel, wobei hier eher eine zarte Liebe entsteht. Ich als Romantikerin hätte mir mehr Herzklopfen und intensivere Beschreibungen des Zueinanderfindens gewünscht. Sofie ist viel auf der Insel unterwegs, dabei sind die Inselbeschreibungen sehr schön und ausführlich. Da ich bereits auf Madeira war, sah ich die Landschaft direkt wieder vor mir. Sofie, Ludwig und Camilo sind sehr sympathische Personen und die Sprache des Romans sehr flüssig und modern. Für mich hätte der Roman auch im Hier und Jetzt spielen können, nur an einigen Stellen konnte ich für mich festmachen, dass es sich um einen Roman Anfang des letzten Jahrhunderts handelte. War dieses zu Anfang des Romans beispw. durch die Beschreibungen im Krankenhaus und des Dampfers noch gut gegeben, verlor es sich für mich auf Madeira. Dieses hat aber meinen Lesespass nicht gemindert. Die Geschichte war sehr kurzweilig und hat mich gut unterhalten. Ich kann sie allen empfehlen, die gerne von Familiengeheimnissen lesen, davon gab es hier so einige, und die kurzweilige Unterhaltung mögen.

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