Cover-Bild Mars
Band 2 der Reihe "kurze form / kf"
(2)
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verbrecher
  • Themenbereich: Belletristik - Kurzgeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 170
  • Ersterscheinung: 08.03.2021
  • ISBN: 9783957324740
Asja Bakić

Mars

Erzählungen
Alida Bremer (Übersetzer)

In »Mars« zeigt Asja Bakić eine Reihe einzigartiger Universen, in deren Mittelpunkt immer Frauen stehen, die vor die Aufgabe gestellt sind, der seltsamen Realität, die sie erleben, einen Sinn zu geben. Eine Frau wird von Tristessa und Zubrovka aus einer Art Vorhölle befreit, sobald sie eine Aufgabe erfüllt. Eine Meisterin der Täuschung wird mit jemandem konfrontiert, der ihr Geheimnis kennt. Eine Schriftstellerin soll einen Bestseller unter Pseudonym geschrieben haben, woran sie sich jedoch nicht erinnern kann. Abby scheint ihr Gedächtnis verloren zu haben, und doch weiß sie, dass mit ihrem misstrauischen Ehemann etwas nicht stimmt. Eine weitere muss auf dem Mars über ihr Verbrechen reflektieren, Autorin zu sein.
Nicht nur das inhaltliche Konzept der Erzählungen ist beeindruckend, sondern auch die Methode: Gekonnt verwebt sie in das klassische Erzählmuster Elemente aus der Genre-Literatur – Horror, Science-Fiction und Fantasy. Entstanden sind so spannende, oft humorvolle Geschichten, die emanzipierend sind, ohne in politische Agitation zu verfallen. Publishers Weekly kürte die amerikanische Ausgabe von »Mars« 2019 zu einem der 25 besten Büchern des Jahres in den USA der Kategorie Belletristik.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2021

Sehr besonders

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„Der Tod ist ein Traum, in den man kopflos rennt: Du hast keine Zeit, stehenzubleiben und nachzudenken, da das bedeuten würde, dass du aufwachst.“ (S. 11)

Schonmal darüber nachgedacht, dass es ein Paralleluniversum ...

„Der Tod ist ein Traum, in den man kopflos rennt: Du hast keine Zeit, stehenzubleiben und nachzudenken, da das bedeuten würde, dass du aufwachst.“ (S. 11)

Schonmal darüber nachgedacht, dass es ein Paralleluniversum geben könnte, in dem nichts unmöglich ist? Oder auf dem Mars zu leben, niemals wieder zurück zur Erde zu können, wo es eh nichts mehr gibt, was ein Gefühl von Heimat auslösen könnte?

In „Mars“, einer Sammlung von zehn kurzen Erzählungen, entwirft Asja Bakić neue Realitäten, Welten und Universen, die scheinbar keinen Bezug zur Realität haben, doch im Kern eine bodenständige Moral in sich zu tragen scheinen. Ihre Heldinnen stehen vor Aufgaben, die sie aus ihrer misslichen Lage befreien sollen, der Lüftung eines Geheimnisses näherbringen, oder ihrer wahren Identität auf die Spur verhelfen.

Jeder Geschichte ist eine geheimnisvolle Art inne, eine Mischung aus fantastischen, abscheulichen und Science-Fiction-Elementen. Was zunächst plausibel und natürlich erscheint, erfährt im Verlauf einen abstrusen Plot Twist, der überrascht und aufmerken lässt. Die Leichtigkeit, mit der Asja Bakić intensive Eindrücke in Worte fasst und ihnen das gewisse Etwas verleiht, hat mich gleichermaßen beeindruckt und teilweise auch verschreckt. So erhält jede Heldinnengeschichte eine ganz unterschiedliche Färbung, strahlt Hoffnung aus, Frust oder Verzückung, Aufbruchsstimmung und Handlungsbereitschaft. Besonders gut gefallen haben mir „Reise zum Durmitor“, in der eine junge Frau einen Ausweg aus der Vorhölle sucht, indem sie eine literarische Aufgabe erfüllen muss; „Abby“, die Geschichte einer Frau, die scheinbar ihr Gedächtnis verloren hat; und „Asja 5.0“.

Nicht alle Geschichten konnten mich überzeugen, aber gerade das ist ja das schöne an Kurzgeschichten-Sammlungen: Für jede*n ist etwas dabei! Unbedingt hervorgehoben werden muss aber die sprachliche Qualität der Texte, die sensible Wortwahl, die eindrucksvolle Konstruktion von inhaltlich anspruchsvollen Geschichten auf wenige Seiten beschränkt. Gerne mehr solcher Fantastereien und kurioser Wortreisen! Übersetzt aus dem Kroatischen von Alida Bremer.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Fesselnd, düster und hoffnungsvoll zugleich

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Inhalt:
In zehn Erzählungen schildert Asja Bakić die befremdlich und zugleich seltsam vertraut anmutenden Lebensrealitäten von zehn Protagonistinnen. In allen Erzählungen stossen die Hauptfiguren an die ...

Inhalt:
In zehn Erzählungen schildert Asja Bakić die befremdlich und zugleich seltsam vertraut anmutenden Lebensrealitäten von zehn Protagonistinnen. In allen Erzählungen stossen die Hauptfiguren an die Grenzen ihrer Welt und ihres Verstandes, werden eingeschränkt und schaffen es, sich zu befreien, zu sich selber zu finden, oder gehen in ihrer eigenen Welt verloren. Dabei begegnen sie Schwierigkeiten, welche wir alle aus unserer eigenen Welt auch kennen, haben aber zugleich Fähigkeiten oder machen Erfahrungen, die fremder und aussergewöhnlicher nicht sein könnten.

Meine Meinung:
Bereits die erste Erzählung hat mich komplett für sich eingenommen. Asja Bakić spielt dabei mit einer kafkaesk anmutenden Verwirrung der Sinne und obwohl ich Kafkas Literatur sehr gerne mag, kann ich sagen, dass Bakić viel eindringlicher, modernder, unverblümter und definitiv auch unheimlicher schreibt. Bereits die zweite Erzählung hat mich aber wieder in eine ganz andere Realität entführt und so hat sich schnell herausgestellt, dass jede der zehn Erzählungen über eine sehr eigene Grundstimmung und Wirklichkeit verfügt. Alle diese Wirklichkeiten existieren scheinbar nebeneinanderher und oft ist die Atmosphäre der Erzählungen dabei sehr melancholisch oder sogar düster. Einige wirken eher aussichtslos, andere enden positiver als sie beginnen oder sorgen zumindest dafür, dass die Protagonistin ein wenig mehr über sich selbst herausfinden kann.
Besonders begeistert hat mich, wie es Bakić gelungen ist, jede einzelne Erzählung so zu gestalten, dass ich das Gefühl hatte, nur schnell durch ein kleines Fenster in das Leben eines Menschen zu blicken und dieses Fenster auch kurz danach wieder zu schliessen. Manchmal bin ich ratlos zurückgeblieben, manchmal erleichtert und manchmal versöhnt.

Meine Empfehlung:
Von mir gibt es eine sehr herzliche Empfehlung für diese schöne, spannende und auch ein wenig unheimliche Sammlung von Erzählungen.

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