Wundervolles Kopfkino, leider nicht so dramatisch, wie es hätte sein können
Schon in der Zeit seines Entstehens, bin ich über dieses Buch gestolpert und war restlos begeistert. Die eingestellte Leseprobe war so spannend, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiterging und ...
Schon in der Zeit seines Entstehens, bin ich über dieses Buch gestolpert und war restlos begeistert. Die eingestellte Leseprobe war so spannend, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiterging und dem Datum der Veröffentlichung entgegenfieberte.
Natürlich habe ich mir das Buch sofort gekauft, sobald es draußen war und in einem Satz verschlungen.
Wenn ‹Yohna - Erdenkind› etwas zu bieten hat, dann ist es Spannung, schöne Sprache und wundervolles Kopfkino. Ich habe es genossen.
Dennoch blieb ich nach Ende der Lektüre leicht enttäuscht zurück. Meiner Ansicht nach löst die Autorin die Spannung, die sie aufbaut zu schnell wieder auf. So, als holte sie in dem Buch immer tief Luft, bliese dann aber doch wieder ab, bevor sie ihre Hauptpersonen leiden lässt. Die Lösung kommt stets zu schnell und zu einfach. Ein bisschen mehr Verzweiflung hätte Yonah nicht geschadet. Immerhin liebt sie zwei Männer, das muss sie bei ihren strengen Moralvorstellungen innerlich ja zerreißen.
Den Perspektivwechsel am Ende des Buches finde ich überflüssig. Vor allen Dingen, weil dann einige Gedankengänge zwei Mal aufgeführt werden. Meiner Ansicht nach hätte die Autorin das ganze Buch lang in der Ich-Form und bei Yonah bleiben können. Das hätte mehr Spannung ins Buch gebracht. Zu viele Erklärungen sind nicht immer gut. Warum soll sich der Leser auch nicht fragen müssen: «Warum zum Teufel tut der Protagonist das nur?» Yohna muss sich das ja auch fragen, schließlich kann sie nicht in den Kopf der beiden Männer schauen.
Die Todessehnsucht des Wn’dar konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, oder besser gesagt seinen Selbsthass. Die dahingehenden Wiederholungen irritierten mich.
Trotz meiner Kritik erhält das Buch von mir fünf Sterne, weil es einfach gut geschrieben ist und einen mit hineinnimmt in eine fremde, wundersame Welt. Ich werde 'Yohna - Erdenkind' mit Sicherheit noch ein zweites Mal lesen, nur um noch einmal auf diesem Planeten zu landen.