schöner Histo
Der Schinderhannes, wie Johannes Bückler im Volksmund genannt wurde, ist einer der bekanntesten und schillerndsten deutschen Räuberhauptmänner. Und es gibt jede Menge Sachbücher über ihn. Jetzt hat Astrid ...
Der Schinderhannes, wie Johannes Bückler im Volksmund genannt wurde, ist einer der bekanntesten und schillerndsten deutschen Räuberhauptmänner. Und es gibt jede Menge Sachbücher über ihn. Jetzt hat Astrid Fritz einen gut recherchierten Histo-Roman geschrieben, in dem nicht nur Hannes sondern auch Juliana, eine junge Frau zu Wort kommt, mit der der Räuber die Ehe eingehen wollte.
Juliana lernte Hannes als sehr junge Frau kennen und war sofort von dem schneidigen und wortgewandten Mann fasziniert. Da ihre Familie arm war, folgte sie Bückler schon bald und wurde seine Lebensgefährtin. Der Schinderhannes hatte eine bunt gemischte Truppe um sich versammelt. Sie überfielen und erpressten bevorzugt jüdische Kaufleute, weshalb die katholische Bevölkerung die Räuberbande oft vor den Gendarmen versteckte und die Gerichtsbarkeit lange keine Zeugen für die Sraftaten finden konnte. Juliana würde viel lieber mit einem Krämerladen über Land fahren aber Hannes kann und wollte mit der Räuberei nicht aufhören. Er hiletsich für unverwundbar und die Polizei für zu dumm und lahm, um ihn zu schnappen. Ein Irrschluss, der ihn übermütig und unvorsichtig machte.
Juliana und der Schinderhannes werden beide als junge und etwas blauäugige Menschen beschrieben. Dass die zahlreichen Überfälle, bei denen es bald auch zu Verletzten und Toten kam, die Gendarmen zu einem erhöhten Einsatz anstachelten, war absehbar. Durch Banden wie die von Hannes wurde auch die Polizei dazu genötigt sich zu formieren und ihre Methoden zu verbessern. Das Katz- und Mausspiel ist interssant zu lesen. Es kommt auch zu einem großen Gerichtsprozess, der für damalige Verhältnisse spektakulär war. In einem ausführlichen Nachwort erklärt Astrid Fritz alle Daten und Fakten und die geschichtlichen Zusammenhänge.
Ein schöner historischer Roman.