Emotional, Berührend, Dramatisch!
Den Roman “Bis wir unsere Stimme finden” hat Astrid Töpfner am 13. Oktober 2023 herausgebracht. Das Cover passt gut zur Geschichte und zum Genre. Von Astrid Töpfner habe ich bereits verschiedene Erzählungen ...
Den Roman “Bis wir unsere Stimme finden” hat Astrid Töpfner am 13. Oktober 2023 herausgebracht. Das Cover passt gut zur Geschichte und zum Genre. Von Astrid Töpfner habe ich bereits verschiedene Erzählungen gelesen. Besonders beeindruckt hat mich ihre Spanien-Saga und die zeitgenössische Erzählung “Die Frau des Spatzen”.
Die Autorin erzählt die Geschichte der Verdingkinder Jakob und Fanny in zwei Zeitsträngen. Die Kapitel sind mit Jahreszahlen versehen. Die einzelnen Kapitel sind noch einmal in beide Hauptprotagonisten untergliedert. So weiß der Leser zu jeder Zeit über wen er gerade liest und in welcher Zeit er sich mit welchem Protagonisten befindet.
Jakob und Fanny sind entsprechend ihrer Rollen fein gezeichnet und gewinnen mit jeder gelesenen Seite mehr an Format. In ihren Handlungen reagieren und agieren sie zu jeder Zeit logisch, das lässt sie lebendig werden.
In ihrem kraftvollen und atmosphärisch starkem Schreibstil beschreibt sie eindringlich, recht detailliert und emotional aufwühlend die Geschichte der Verdingkinder Jakob und Fanny, die schwieriger und leidvoller kaum sein könnte. Die Erlebnisse der beiden Kinder haben mich ganz schön beschäftigt und oft habe ich gedacht: Oh je, nicht auch noch das. Es bleibt ihnen auch nichts erspart.
Astrid Töpfner ist es gelungen, ihre Erzählung zu jeder Zeit spannend zu gestalten. An den richtigen Stellen wechselt sie geschickt in eine andere Zeit und mich beschäftigt immer wieder die Frage, was in der Zeit dazwischen geschehen ist. Ich musste mich beim Lesen stark zusammenreißen, dass ich vor lauter Neugier nicht flüchtig über die Zeilen fliege. Das wäre dieser Erzählung nicht gerecht gewesen. Am Ende hat die Autorin alle meine Fragen beantwortet und ich bleibe bewegt und berührt zurück.
Mit ihrer Erzählung über die Verdingkinder Jakob und Fanny rückt die Autorin ein unrühmliches Stück Schweizer Geschichte in den Mittelpunkt der Lesenden um zu Erinnern und das Vergessen zu verhindern. Es ist ein wichtiges Buch, das ich gerne allen Lesern ans Herz legen möchte.