Bereits der erste Sammelband konnte mich nicht zu 100 % überzeugen. Trotzdem hatte mir das Konzept gefallen, dass aus Sicht von drei Männern erzählt wird. Jeweils ein Band führt sie in eine andere Stadt, um dort diverse Aufträge für ihre Firma "International Guy" zu erledigen.
Der Großteil der Handlung wird aus Sicht von Parker beschrieben. In kurzen Kapiteln kommt auch Skylar zu Wort, die bereits in Band 1 eine Rolle spielte. Es ist jedoch nicht unbedingt notwendig, dass man Band 1 gelesen hat, um sich auszukennen.
In dem Zusammenhang kommt auch mein erster Kritikpunkt. Die Gedankengänge von Parker wiederholen sich immer wieder, bis es irgendwann einfach nur mehr nervt. Vielleicht war es auch dazu gedacht, dass sich Leser, die nur einen Einzelband lesen, auskennen. Wenn dies die Absicht hinter den vielen Wiederholungen war, dann hätte man dies aber anders lösen müssen.
Mein zweiter Kritikpunkt ist die Sprache und Betonung, wie sehr die drei Männer Brüder im Geiste sind. Ein Teil der Sprache ist zum Teil der Übersetzung geschuldet, bei der offenbar versucht wurde, diese besonders männlich herüberzubringen. Aber wenn ich dann dauernd lese, dass sie sich "Alter" oder "Bruder" nennen, dann wird es anstrengend. Zum Vergleich und um zu sehen, ob dies nur im Deutschen so ist, habe ich übrigens einen kleinen Teil in der englischen Originalausgabe gelesen. Auch da geht es genauso zu: nur liest man da eben dauernd "Bro" (Brother). Und es wird eben viel zu oft betont, wie nahe sie sich stehen, dass sie einander unterstützen und helfen.
Die Geschichten selbst fand ich ganz nett. In Teil 1 (Mailand) sind Parker und Kollegen gefragt, eine Modelshow auf die Beine zu stellen, wobei die Models Frauen wie du und ich sind, etwas molliger, und vor allem noch nie auf dem catwalk standen. Teil 2 spielt in San Francisco, und obwohl auch hier aus Parkers Sicht erzählt wird, steht hier sein Freund Royce mehr im Blickpunkt. Teil 3 dann entführt den Leser nach Montreal, wo die Männer versuchen, einen firmeninternen Maulwurf zu entlarven, der vertrauliche Informationen nach außen schleust.
Über die gesamten drei Teile liest man über die Entwicklung der Beziehung von Parker und Skylar, wobei sich die Sexszenen meiner Meinung nach gegenüber Band 1 eher reduziert haben, was auch gut so ist. Zum Teil werden sie auch nur angeschnitten und nicht näher beschrieben.
Das letzte Drittel fand ich persönlich am allerschlimmsten. Da sind so viele Situationen und Handlungen von Parker, die ich nicht nachvollziehen konnte und bei denen ich mir nur noch dachte: echt jetzt???
Alle drei Männer sind natürlich unheimlich gutaussehend, und die Frauen liegen ihnen alle zu Füßen und können ihnen nicht widerstehen. Das hat mich jetzt aber gar nicht unbedingt so gestört.
Das Konzept erinnert sehr an die Calendar-Girl-Reihe der Autorin, wo ein Band jeweils einen Monat im Leben der Protagonistin behandelt hatte. Hier ist es pro Band eine andere Stadt. Und obwohl hier Parallelen sind, fand ich das nicht so schlimm.
Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass die vier Bände nicht gesamt aus Sicht von einem der drei Männer erzählt werden, sondern dass jeder zu Wort kommt und man seine Gedanken kennenlernen kann. Nachdem aber nun schon die Hälfte der Einzelbände aus Parkers Sicht erzählt wurde, gehe ich davon aus, dass dies auch für den Rest so bleibt (was der Klappentext ja auch aussagt).
Dieser Band endet mit einem Cliffhanger, wer wissen will, wie es mit Skylar und Parker weitergeht, muss auch Band 3 lesen.
Fazit: "Dream Maker - Lust" konnte mich leider nicht überzeugen. Im Gegensatz zu Band 1, der für mich auch Schwächen hatte, musste ich mich hier zwingen weiterzulesen. Dauernde Wiederholungen von Parkers Gedankengängen und eine zu männliche Sprache im Buch haben mich so genervt, dass die Handlung eher in den Hintergrund getreten ist. Ich habe bereits Band 3 hier liegen und hoffe, dass er wieder besser wird, als es dieser hier ist.