Endlich hat Mia Saunders, Mitte 20, ihr Ziel erreicht: Die eine Million Dollar, die ihr Vater Michael ihrem Ex Blaine, einem Kredithai, geschuldet hat, sind zurückgezahlt. Nun muss sie nicht mehr zwingend ...
Endlich hat Mia Saunders, Mitte 20, ihr Ziel erreicht: Die eine Million Dollar, die ihr Vater Michael ihrem Ex Blaine, einem Kredithai, geschuldet hat, sind zurückgezahlt. Nun muss sie nicht mehr zwingend bei der Agentur ihrer Tante Millie Colgrove, genannt Ms. Milan, als Escort-Begleitung arbeiten. Einen letzten Auftrag hat sie aber zu erfüllen: Im Oktober soll sie für die Fernsehshow von Dr. Drew Hoffman zu arbeiten. Eine Aufgabe, die ihr Freude bereitet und bei der sie ihr Freund, der kalifornische Filmemacher Weston Channing, unterstützen kann. Doch die dramatischen Ereignisse, die ihre große Liebe Wes im Ausland erlebt hat, verdunkeln das Glück der beiden. Und es bleibt die Sorge um ihren Vater, der noch immer im Koma liegt…
„Calendar Girl – Ersehnt“ ist der vierte und letzte Band der Reihe um Mia Saunders.
Meine Meinung:
Im Roman sind erneut drei Monate zu einem Band zusammengefasst. Dieses Mal geht es um Oktober, November und Dezember. Diese drei Teile sind wiederum in jeweils zehn Kapitel untergliedert. Erzählt wird – wie in den vorherigen Bänden - in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Mia. Eine Besonderheit ist, dass der Roman mit einem Epilog endet, der mit „Was ist aus ihnen geworden?“ überschrieben ist. Darin wird kurz zusammengefasst, wie es Alec DuBois, Mason Murphy, Anton Santiago und all den anderen Figuren der Reihe im weiteren Verlauf ergangen ist, aber auch wie das Leben für Wes und Mia weitergegangen ist. Diese Zusatzinfos sind zwar ganz nett, aber aus meiner Sicht eher überflüssig. Der Aufbau funktioniert insgesamt gut.
Der Schreibstil ist wieder flapsig und flott, aber auch recht einfach und sehr umgangssprachlich. Häufige Wiederholungen einzelner Wörter und Formulierungen machen den Roman stilistisch recht einseitig. Der Einstieg fiel mir jedoch nicht schwer.
Natürlich steht auch in diesem Band Mia im Vordergrund. Ihre fürsorgliche, mitfühlende, freche, humorvolle und offene Art gefällt mir nach wie vor gut. Erneut wird sie als starke und loyale Protagonistin dargestellt, was sie sehr sympathisch macht. Wie schon im dritten Teil kommt sie allerdings als sehr begriffsstutzig, naiv und aufbrausend rüber. Das lässt ihren Charakter – trotz der Entwicklung, die sie erlebt – ein wenig unreif und unrealistisch erscheinen. Anders als in den vorherigen Bänden dreht sich der Abschluss der Serie nicht mehr so sehr um die Welt der Schönen und Reichen. Dieses Mal tauchen mehr gewöhnliche Leute auf. Das finde ich super.
Die Handlung ist nicht so spannend wie im dritten Band der Reihe. Am schwächsten ist in meinen Augen der Monat Oktober. Viele Wiederholungen lassen diesen Teil des Romans etwas langweilig werden. Zudem finde ich die Art und Weise, wie Wes‘ psychologisches Trauma dargestellt und behandelt wird, mehr als fragwürdig. Die Monate November und Dezember gefallen mir hingegen sehr gut. Zwar wird das Geschehen hier bisweilen etwas vorhersehbar und ein wenig kitschig. Allerdings gelingt es der Autorin, die losen Fäden aus Mias Vergangenheit aufzunehmen und zu verknüpfen. Außerdem gefällt mir, dass der Roman viele positive Botschaften zum Thema Liebe, Freundschaft, Familie und einiges mehr vermittelt.
Ich habe die Geschichte mit dem Hörbuch (ungekürzte Lesung) verfolgt. Sprecherin Dagmar Bittner macht dabei einen guten Job.
Das Cover greift die Optik der Vorgängerbände auf und trifft meinen Geschmack. Auch der deutsche Titel, der sich nah am amerikanischen Original orientiert, ist passend zum Genre gewählt.
Mein Fazit:
Auch mit „Calendar Girl – Ersehnt“ konnte mich Audrey Carlan nicht in jeglicher Hinsicht überzeugen. Dennoch ist ihr ein unterhaltsamer Abschluss der Reihe gelungen, der mir von allen vier Bänden am besten gefällt.