Cover-Bild Germanen
50,00
inkl. MwSt
  • Verlag: wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (wbg)
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 15.09.2020
  • ISBN: 9783806242614

Germanen

Eine archäologische Bestandsaufnahme
Matthias Wemhoff (Herausgeber), Gabriele Uelsberg (Herausgeber)

Wer waren "die" Germanen? Kann von "den Germanen" überhaupt die Rede sein? Wie lebten sie? Was wissen wir darüber? Wie war das Verhältnis zwischen Germanen und Römischem Reich? War das tatsächlich eine in erster Linie von Konflikt geprägte Beziehung?
Im reich bebilderten Begleitband zur Ausstellung „Germanen - eine archäologische Bestandsaufnahme“ bieten renommierte deutsche und internationale Archäologen und Historiker auf dem aktuellen Stand der Forschung Einblicke in das Leben und Wirtschaften, in die Strukturen der germanischen Gesellschaften in dem von den Römern als "Germania magna" bezeichneten Raum zwischen Rhein, Weichsel und Donau vom 1.-4. Jahrhundert n. Chr. Anhand archäologischer Funde - darunter viele Neufunde - und Befunde eröffnet der Band ein eigenes, ein neues Bild von Germanen, das sich von der "römischen Brille" freizumachen sucht, durch die unsere Wahrnehmung von Germanen geprägt ist. Ein eigenes Kapitel reflektiert zudem Germanenbegriff und Germanenrezeption.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2021

Spannende Erkenntnisse

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Seit ich zum ersten Mal in der Schule von den alten Römern, Germanen und Griechen gehört habe, interessiere ich mich für die Antike und die Zeit danach. Ich bin immer wieder voller positiver Anspannung, ...

Seit ich zum ersten Mal in der Schule von den alten Römern, Germanen und Griechen gehört habe, interessiere ich mich für die Antike und die Zeit danach. Ich bin immer wieder voller positiver Anspannung, wenn ich in diesem Bereich etwas Neues erfahren kann. Diese Themen langweilen mich einfach nie. Umso neugieriger war ich auf dieses wissenschaftliche Buch, das nochmal einen ganz anderen Ansatz hat. Ich habe mir Zeit genommen und es in Ruhe genossen. Man merkt, dass die Autoren ein tiefes Verständnis für die Germanen und ihre Lebensweise entwickelt haben. Sie schreiben ausführlich, aber gut verständlich darüber und berichten über ihre Studien. Das fand ich sehr spannend und interessant. Ich war überrascht, wie gut man als interessierter Laie das alles verstehen kann und hatte an keiner Stelle das Gefühl, abgehängt worden zu sein.
Die einzelnen Beiträge gehen sehr in die Tiefe und sind voller Details, die in Einzelheiten und mit Hintergrundwissen erläutert werden.
Gut gefallen haben mir die Zeichnungen und Illustrationen, die das geschriebene Wort auch bildlich darstellen und ergänzen. So ist es einfacher, sich die Lebensweise der Germanen vorzustellen und auch, wie es damals wo ausgesehen hat. Dass zum Beispiel heute große Städte damals nur kleine Siedlungen entlang des Limes waren – das ist zwar einerseits klar, aber oft schwer vorstellbar.
Ein rundum spannendes Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Wer an den Germanen interessiert ist, wird sich hier sicherlich gut unterhalten fühlen. Auch weil man sich ihnen in verschiedenen Fragestellungen und Ansätzen nähert und lernt zu verstehen. Die Germanen als solche gab es nicht, das Buch erklärt wieso und warum und auch, was die verschiedenen Stämme getrennt und verbunden hat.

Veröffentlicht am 06.12.2020

Eine Kostbarkeit

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Klappentext:

Wer waren "die" Germanen? Kann von "den Germanen" überhaupt die Rede sein? Wie lebten sie? Was wissen wir darüber? Wie war das Verhältnis zwischen Germanen und Römischem Reich? War das tatsächlich ...

Klappentext:

Wer waren "die" Germanen? Kann von "den Germanen" überhaupt die Rede sein? Wie lebten sie? Was wissen wir darüber? Wie war das Verhältnis zwischen Germanen und Römischem Reich? War das tatsächlich eine in erster Linie von Konflikt geprägte Beziehung?
Im reich bebilderten Begleitband zur Ausstellung Germanen - eine archäologische Bestandsaufnahme bieten renommierte deutsche und internationale Archäologen und Historiker auf dem aktuellen Stand der Forschung Einblicke in das Leben und Wirtschaften, in die Strukturen der germanischen Gesellschaften in dem von den Römern als "Germania magna" bezeichneten Raum zwischen Rhein, Weichsel und Donau vom 1.-4. Jahrhundert n. Chr. Anhand archäologischer Funde - darunter viele Neufunde - und Befunde eröffnet der Band ein eigenes, ein neues Bild von Germanen, das sich von der "römischen Brille" freizumachen sucht, durch die unsere Wahrnehmung von Germanen geprägt ist. Ein eigenes Kapitel reflektiert zudem Germanenbegriff und Germanenrezeption.


Schon der Klappentext verspricht einen interessanten Einblick in die Welt der Germanen. Wer sind sie? Woher kamen sie? Wohin sind sie verschwunden?

In der archäologischen Bestandsaufnahme werden u.a. folgende großen Kapitel von unterschiedlichen Forschern eingehend beleuchtet:

Von Wohnstallhäusern und dunklen Wäldern
Zwischen Selbstversorgung und Spezialistentum
Den germanischen Gesellschaften auf der Spur
Krieg - ein weites Feld
Rom: ein nützlicher Gegner
Germanen: Sichtweisen auf einen umstrittenen Begriff
Rezeption: Zwischen Wagner-Oper und musealer Präsentation

Dieses prachtvolle Buch ist der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 18.09.2020 bis 21.03.2021 in der James-Simon-Galerie in Berlin stattfindet.

Zahlreiche Skizzen und Fotos von Fundstätten, sowie Abbildungen von Originalen und Nachbauten erzählen eine aufregende Geschichte der germanischen Völker.

Vieles, was uns bisher als „germanisch“ bekannt war, ist aus der römischen Geschichtsschreibung überliefert: „Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur“. Wer kennt sie nicht, die ersten Zeilen aus Caesars „De Bello Gallico“? Schon damals war allgemein bekannt, dass Germane nicht gleich Germane ist. Aber, bekanntlich schreiben die Sieger Geschichte. Auch wenn das im Fall des Römischen Reiches nicht immer der Fall war - siehe die Schlacht von Kalkriese, in der die Legionen des Varus von Arminius völlig aufgerieben worden sind. Ach ja, Arminius - er wurde zum Sinnbild allen Germanischen. Als Hermann, der Cherusker, wird er von einer wahren Germanen-Hysterie im 19. Jahrhundert völlig vereinnahmt, die ihren Höhepunkt in der NS-Zeit hat.

Dieses Buch zeigt die Arbeit von Archäologen, Ur- und Frühgeschichtlern, die Fundstück um Fundstück bergen, akribisch bewerten und interpretieren.

Die erstaunlichen Artefakte sind hier im Buch abgebildet und in der Ausstellung zu sehen.

Aber, bei aller Wertschätzung für diesen prachtvollen Begleitband zur Ausstellung: ein leichtes Zwischendurch-Lesevergnügen ist dieses Buch nicht. Es verleitet, oder besser gesagt, es zwingt den Leser dazu, langsam zu lesen, einzelne Forschungsergebnisse auf sich wirken zu lassen. Manchmal ist es auch notwendig, die eine oder ander zusätzliche Quelle anzuzapfen. Wahrscheinlich wäre es gut, die Ausstellung zu besuchen.

Fazit:

Ein besonderes Buch, das auch schon ob seines Formates (22,5 x 28,7 cm) und der 640 Seiten ein Schwergewicht einer archäologischen Bestandsaufnahme ist. Wer sich davor nicht fürchtet, kann in die bisher unentdeckte Welt der Germanen eintauchen. Gerne gebe ich für diese Kostbarkeit 5 Sterne.