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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kursbuch Kulturstiftung gGmbH
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 152
  • Ersterscheinung: 06.06.2024
  • ISBN: 9783961963492

Kursbuch 218

Von Natur aus
Armin Nassehi (Herausgeber), Peter Felixberger (Herausgeber), Sibylle Anderl (Herausgeber)

Die Essays des aktuellen Kursbuchs 218 »Von Natur aus« variieren alle die Spannung zwischen Natur und kultureller/gesellschaftlicher Darstellungspraxis – und stoßen alle darauf, wie wenig trennscharf diese Unterscheidung ist. Natur wird einmal idyllisiert, ein anderes Mal dämonisiert. Eine große Entweder-oder-Erzählung spannt sich auf. Es fängt an beim Essen. Was ist von Natur aus gutes Essen? Der Gourmetkritiker Jürgen Dollase schaut hinter die Kulissen veganer Ernährungstrends und der Naturküche. Roman Köster wiederum erläutert in seiner kleinen Naturgeschichte des Mülls, dass wir ihn nicht mehr loswerden und die Welt vermüllen - was nicht immer so war. Die Philosophin Eva von Redecker spricht deshalb von notwendiger Regenerationsarbeit, die wir mit dem Stoffwechsel der Natur betreiben müssen. Eine besondere Perspektive ist die Abbildung von natürlicher Sprache in den Algorithmen der digitalen Welt, vor allem ihre Grenzen, wenn etwa Hass und Spott in den sozialen Medien nicht mehr herausgefiltert werden können. Überdies beschäftigt sich Wendy S. Parker mit der Frage, inwieweit digitale Simulationen das Naturgeschehen abbilden oder gar voraussagen können. Armin Nassehi thematisiert in seinem Essay das Paradoxe in der Naturbetrachtung – in fünf Naturszenen lässt er das Widersprüchliche hervorquellen.

Die Intermezzi zum Heftthema stammen diesmal von Jan-Niclas Gesenhues, Christiane Grefe, Florian Heinen, Sven Murmann und Maren Urner. Sie thematisieren die Grenzen der Natur, die politischen Bedingungen für den Naturschutz, menschliche Emotionen, Kindheit so wie das Phänomen der Landschaft, in dem sich die oben genannte Spannung besonders deutlich zeigt. Und schließlich das inzwischen elfte »Islandtief«: Berit Glanz widmet sich diesmal der isländischen Esskultur – zwischen Food Halls, in denen unterschiedliche Fast-Food-Angebote unter einem Dach zusammengeführt werden, und einer New Nordic Cuisine. Schließlich lässt uns der Fotograf Olaf Unverzart in seinen Resografien spüren, welche unbändige Kraft die Natur antreiben kann.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2024

Natur umgibt uns, nährt uns, bettet uns

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Das vorliegende Heft umkreist das Spannungsfeld zwischen Natürlichkeit und ihrer Darstellung, Aneignung, wie auch Entfremdung in verschiedenen wissenschaftstheoretischen Traditionen und Zugängen.

Für ...

Das vorliegende Heft umkreist das Spannungsfeld zwischen Natürlichkeit und ihrer Darstellung, Aneignung, wie auch Entfremdung in verschiedenen wissenschaftstheoretischen Traditionen und Zugängen.

Für mich macht dieses Kursbuch wiederum die Vielfalt der darin eingenommenen Perspektiven und die Kreativität in der Umsetzung der Thematik aus. Von Essays, Interviews über Bildbeiträge und Grafiken nähern sich die Autor:innen ganz diverser Fachdisziplinen dem Thema Natürlichkeit aus ihrer jeweilig eigenen Perspektive und eröffnen damit nicht selten inspirierende, neue Einsichten.

Im aller positivsten Sinne schaffen es die Beiträge, zum Teil auch über ungewöhnliche Zugänge den Blickwinkel erst zu weiten, um dann in der Gesamtschau um so klarer das Feld zu umreißen und tiefer in die Problemanalyse zu gehen. Food Halls in Island finden dabei genauso ihren Platz wie die (vermeintliche) Natürlichkeit unserer Nahrung und Kochkunst. Was können wir aus einer kulturgeschichtlichen Betrachtung zum Umgang mit Müll für Schlussfolgerungen und Kritik für das kapitalistische Wirtschaften formulieren? Was hat das Smartphone mit Natürlichkeit zu tun? Besonders gefallen haben mir auch die kurzen Intermezzi, in denen sich kurz und bündig, aber nicht weniger erhellend dem Thema genähert wird.

Die Qualität und Zugänglichkeit der Beiträge variiert und bei einzelnen wirkt die Verbindung zum Themenschwerpunkt doch recht strapaziert und konstruiert. Insgesamt vermag jedoch auch dieses Kursbuch wieder erhellende Einsichten zu liefern und zum Nachdenken über uns und unsere Umwelt anzuregen.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Kursbuch, natürlich

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Das Kursbuch 218 enthält eine Sammlung von Beiträgen, die unter der Überschrift „Von Natur aus“ zusammengefasst werden. Es handelt sich dabei vorwiegend um Essays, aber auch Grafiken, Fotos und Interviews ...

Das Kursbuch 218 enthält eine Sammlung von Beiträgen, die unter der Überschrift „Von Natur aus“ zusammengefasst werden. Es handelt sich dabei vorwiegend um Essays, aber auch Grafiken, Fotos und Interviews sind enthalten.
Mir gefällt am Kursbuch, dass durch die unterschiedlichen Urheber verschiedene Aspekte eines Themas beleuchtet werden. Diesmal geht es beispielsweise um natürliche Ernährung, um Müll oder aber um künstliche Intelligenz.
Und wie das bei solch einer bunten Mischung nicht anders sein kann, nehme ich jeden Beitrag anders auf und mal mehr, mal weniger daraus mit. Soll heißen: Einige Texte habe ich als derart wissenschaftlich-speziell empfunden, dass es mir schwerfiel, der Argumentation zu folgen. Andere Texte haben mir neue Blickwinkel geboten oder mich durch ihre Art sogar zum Lachen gebracht. „Und selbstverständlich kann man sich auch aus radioaktiven Abfällen eine Halskette basteln - man wird sie nur nicht lange tragen.“ (Roman Köster: Alles Müll, oder was?)
Das Kursbuch ist jedenfalls immer eine gute Empfehlung für die Auseinandersetzung mit der Welt, in der wir leben.