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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2024

Abends allein

Pyjama Secrets
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Sandra König lädt uns mit „Pyjama Secrets“ ein, darüber nachzudenken, was uns daran hindert, zur Ruhe zu kommen und hat ein passendes Programm im Gepäck, das sich als Ruheritual eignet.
„Ein Ritual ist ...

Sandra König lädt uns mit „Pyjama Secrets“ ein, darüber nachzudenken, was uns daran hindert, zur Ruhe zu kommen und hat ein passendes Programm im Gepäck, das sich als Ruheritual eignet.
„Ein Ritual ist eine selbst gewählte und ganz individuelle Vorliebe, die aus einem tiefen Gefühl entstanden ist: Ja, das tut mir gut. Rituale laden zum Genießen ein.“ Die Ideen sind vielfältig: von beruhigenden Atemmethoden über entspannende Yogaübungen und Meditationen zu veganen Rezepten oder Journaling.
Mir gefällt, welche Details hier bedacht werden, die die Entspannung beeinflussen können. Es werden Vorbereitungen für den nächsten Tag vorgeschlagen, für die richtige Temperatur und Luft gesorgt oder entspannende Kräuter verwendet. Mit dem 7-Tage-Plan werden schließlich die ersten Schritte gemacht, um den achtsamen Abend als Routine zu verwirklichen.
Dieses Buch zu lesen, fühlt sich an wie ein langes Gespräch mit einer guten Freundin, die Verständnis und Lösungen gegen den Alltagsstress mitbringt.

Veröffentlicht am 14.12.2024

Besinnung aufs Jetzt

Achtsamkeit
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„Eine achtsame Lebensweise befähigt uns, öfter innezuhalten, den Moment zu genießen und das Gedankenkarussell langsamer drehen zu lassen. Achtsam sein ist somit ein wunderbarer Weg zu dir selbst.“
Ich ...

„Eine achtsame Lebensweise befähigt uns, öfter innezuhalten, den Moment zu genießen und das Gedankenkarussell langsamer drehen zu lassen. Achtsam sein ist somit ein wunderbarer Weg zu dir selbst.“
Ich bin Gewohnheitstäterin, was Bücher über Achtsamkeit angeht; zudem ist dies bereits mein zweites Buch der Autorin. Womöglich fällt mir aus diesem Grund auf, dass sie das Rad nicht neu erfindet. Ratschläge und Geschichten weiser Menschen sind mir so schon an anderer Stelle begegnet.
Themen sind unter anderen Selbstfürsorge, Entspannung und Dankbarkeit. Die Gestaltung ist ansprechend mit ganzformatigen Fotos und kleinen Zitaten, doch bemerke ich beim Blättern, dass mir der Inhalt zu kurz kommt.
Besonders ist der zusätzliche Inhalt, darunter zwei Yogaeinheiten, abrufbar über einen QR-Code auf der Verlagswebsite. Für den Einstieg und als hübsches Geschenk finde ich das Buch geeignet. Für mich selbst hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.

Veröffentlicht am 07.12.2024

Stimmungsbuch

Velvet Winter
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Sollte ich dieses Buch beschreiben, so würde ich dafür die eigens von mir geschaffene Kategorie „Stimmungsbuch“ wählen. Dabei geht es nicht etwa darum, die eigene Stimmung zu erkunden, sondern ein Gefühl ...

Sollte ich dieses Buch beschreiben, so würde ich dafür die eigens von mir geschaffene Kategorie „Stimmungsbuch“ wählen. Dabei geht es nicht etwa darum, die eigene Stimmung zu erkunden, sondern ein Gefühl zu erzeugen, in diesem Fall eines von Gemütlichkeit und Festlichkeit.
Theresa Baumgärtner nimmt uns mit nach England, in die Gegend um Oxford und die Cotswolds. „Die kleinen, verträumten Dörfer der Cotswolds scheinen sich in dieser Jahreszeit noch enger aneinanderzuschmiegen. Sie tragen märchenhafte Namen wie Snowshill oder Castle Combe.“
Dadurch inspiriert, kredenzt sie Gebäck und kleine Speisen für ein Buffet zur kalten Jahreszeit. Fast alle Gerichte sind vegetarisch, selten hat sich mal ein Fisch darin verirrt. So gibt es beispielsweise Soda Bread, Orange Cake oder Yorkshire Pudding. Nicht fehlen dürfen dabei die Inszenierung mit stimmungsvollen Fotos und die Tipps, wie wir selbst die passende Dekoration für unser Heim zaubern.
Das Buch passt also in kein Genre, vereint es doch Elemente eines Reiseführers mit einem Bastel- und einem Kochbuch. Auf mich hatte dies den gewünschten Effekt: Bei einer Tasse Tee träume ich mich in die englische Landschaft und überlege mir, womit ich diese Atmosphäre nachempfinden möchte.

Veröffentlicht am 06.12.2024

Begegnungen

Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte
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Eine Journalistin berichtet in Anekdoten aus ihrem (Berufs-)Leben, das sie größtenteils in und um Chemnitz verbracht hat. Nach dem Studium zu DDR-Zeiten erleben wir auch Einsätze nach der Wende. Selbst ...

Eine Journalistin berichtet in Anekdoten aus ihrem (Berufs-)Leben, das sie größtenteils in und um Chemnitz verbracht hat. Nach dem Studium zu DDR-Zeiten erleben wir auch Einsätze nach der Wende. Selbst manche Kuriosität findet Platz in diesem Buch, beispielsweise das Formvorbild für die Fit-Flasche oder ein Wartburg mit Lenkrad auf der rechten Seite.
Der Titel rührt von einem Treffen mit Thomas Gottschalk in jungen Jahren her, welcher eigentlich gar nicht für ein Interview zur Verfügung stand. Thieme wurde, nicht nur hier, von ihrem (Kamera-)Mann begleitet. „Er antwortete, ich sei immer so hartnäckig, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, und schoss natürlich ein Bild von dieser besonderen Begegnung.“ Das Buch zieren also weitere Fotos schicksalhafter Momente.
Die im Vorwort geäußerte Sorge der Autorin, ob ihr Leben wohl interessant genug sei, um in Buchform verarbeitet zu werden, ist unbegründet. Ihre Schilderungen sind authentisch, überraschend, humorvoll. Für mich war die Auseinandersetzung mit der journalistischen Arbeit und der DDR-Vergangenheit besonders spannend.

Veröffentlicht am 24.11.2024

Von Leipzig nach Livland

Das Haus der Bücher und Schatten
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Zwei Lektoren besuchen 1913 einen Schriftsteller in der Einöde Livlands. Ein Kommissar ermittelt 1933 in einem Mordfall in Leipzig. In zwei Handlungssträngen erzählt Kai Meyer erneut eine Geschichte, in ...

Zwei Lektoren besuchen 1913 einen Schriftsteller in der Einöde Livlands. Ein Kommissar ermittelt 1933 in einem Mordfall in Leipzig. In zwei Handlungssträngen erzählt Kai Meyer erneut eine Geschichte, in der sich Gut und Böse gegenüberstehen, in der politische Entwicklungen das Leben beeinflussen, in der Bücher eine große Rolle spielen. Wer bereits Teile der Reihe aus Leipzigs Graphischem Viertel gelesen hat, wird bekannte Figuren wiedertreffen; für den Genuss dieses Bands ist es zwar nicht erforderlich, jedoch ein netter Effekt.
„Während ich das Portal aufstieß und ins Innere taumelte, war mir, als klammerte sich etwas von hinten an mich, um mich vom Betreten des Hauses abzuhalten, als wäre es trotz der Kälte und Ungewissheit draußen sicherer als drinnen.“ Jede Zeitebene hat ihre eigenen „Geister“. Während es wirkt, als würde es im eingeschneiten Herrenhaus im Baltikum spuken, sind es später Geheimbünde, die für eine mystische Stimmung sorgen.
Die Protagonisten geraten tatsächlich in lebensbedrohende Situationen. Dabei geht es durchaus auch mal brutal zur Sache. Somit ist der Roman perfekt für bibliophile Krimifans geeignet. Mir hat besonders gefallen, wie die Ebenen mit ihrer jeweils spezifischen Atmosphäre nebeneinander herumlaufen und schließlich einander schlüssig ergänzen.